Kondolenz
Der Tod eines Menschen, den man geliebt hat, wirft den Betroffenen in eine emotionale Wüste des Schmerzes und der Einsamkeit. Alle Angebote, die diesen Schmerz zumindest kurzfristig lindern können, sind natürlich willkommen und sogar absolut notwendig, damit die Kraft zur Überwindung der Trauer aufgebracht werden kann. Ein wichtiges Element in diesem Prozess ist das Kondolieren; das Aussprechen des tiefen Mitempfindens.
Kondolenz als Zeichen der Menschlichkeit
Wahrscheinlich ist es dem Menschen als einzigem Lebewesen gegeben, sein Mitempfinden differenziert auszudrücken. Zwar spüren auch Tiere Trauer oder Schmerz in anderen Lebewesen und sind dazu fähig, sich diesen Emotionen anzupassen, aber der bewusste Ausdruck ihres Mitempfindens ist ihnen fremd. Nicht so aber dem Menschen: Er ist fähig, sein Mitempfinden individuell auszudrücken.
Das Wort Kondolenz leitet sich aus dem Lateinischen ab: con steht für miteinander, zusammen oder gemeinsam, dolere kommt von der Wurzel dolor, der Schmerz. Mit dem Kondolieren möchte man also ausdrücken, dass man den Schmerz mit dem anderen Menschen teilen möchte. Dadurch kann die Last zumindest für einen Augenblick erleichtert werden.
Schriftliche Kondolenz
Oft wird die Kondolenz schriftlich ausgedrückt. Das hat den Vorteil, dass die hinterbliebenen Familienangehörigen die tröstenden Worte immer wieder nachlesen können, um daraus Kraft zu schöpfen. Bei der schriftlichen Kondolenz gibt es verschiedene Möglichkeiten. Einmal kann man auf vorgefertigte Kondolenzkarten zurück greifen. Diese enthalten oft einen Trauerspruch oder ein kurzes Gebet, Gedicht oder Bibelzitat und sind mit einem christlichen Symbol wie dem Kreuz oder einem besinnlichen Motiv wie einer Blume, einer Landschaftsaufnahme oder ähnlichem verziert.
Wenn man eine vorgefertigte Kondolenzkarte benutzt, sollte man den vorgedruckten Text auf jeden Fall noch mit einigen persönlichen Worten ergänzen, da die Karte sonst ein wenig distanziert und wenig anteilnehmend wirken könnte. Einige Worte darüber, was der verstorbene Mensch einem bedeutet hat, können den Angehörigen Trost spenden und sollten daher nicht fehlen.
Man kann seine Kondolenz auch mittels einer Anzeige in einer Tageszeitung übermitteln. Dieser Weg wird zum Beispiel oft von Gruppen von Menschen wie den Kollegen, dem Sportverein oder sonstigen Gemeinschaften gewählt, denen der Verstorbene angehört hat. So ertrinken die Angehörigen nicht in einer Flut von Kondolenzkarten, deren Absender sie womöglich gar nicht kennen, und können dennoch die Wertschätzung nachvollziehen, die der Mensch in einem anderen Umfeld genossen hat.
Ein möglichst handgeschriebener Trauerbrief ist eine weitere Möglichkeit, schriftlich zu kondolieren. Diese ausführlichere Form wird man wählen, wenn man mit dem verstorbenen Menschen lange Zeit verbunden war und er ein wichtiger Bestandteil des eigenen Lebens gewesen ist. Für die Angehörigen ist es sehr schön, wenn man in diesem Trauerbrief ein gemeinsames Erlebnis schildert, welches eine vielleicht unbekannte Facette des Verstorbenen aufzeigt – so lernen sie auch nach dem Tod noch weitere liebenswerte Seiten ihres Angehörigen kennen.
Eine weitere Möglichkeit für die schriftliche Kondolenz ist das Kondolenzbuch. Dieses wird meist auf der Bestattungsfeier ausgelegt oder schon ein oder zwei Tage vorher, wenn der Verstorbene aufgebahrt wurde. In das Kondolenzbuch können sich dann alle Menschen eintragen, die vom Verstorbenen Abschied nehmen konnten. Am besten macht man sich vorher ein paar Gedanken, was man in das Kondolenzbuch schreiben möchte, und bringt diesen Entwurf zur Feier oder zum Besuch an der aufgebahrten Leiche mit.
Mittlerweile gibt es Kondolenzbücher auch online im Internet. Immer mehr Menschen erstellen für den geliebten Toten eine Gedenkseite im Internet, damit die Erinnerung an ihn lebendig bleibt und auch entfernt lebende Personen dort ihrer Anteilnahme Ausdruck verleihen können. Daher kann man sich auch online in ein Kondolenzbuch eintragen.
Kondolenz im direkten Kontakt
Es ist üblich, dass man am Ende der Bestattungsfeier, wenn die Familie an der Grabstätte steht und die Zeremonie beendet ist, jedem Familienangehörigen kondoliert. Diese Situation ist nicht der rechte Zeitpunkt für lange Reden, daher sollte man sich auf einen kurzen Ausdruck des Beileids und einen Händedruck beschränken. Steht man den Hinterbliebenen sehr nahe, so kann man seine Worte natürlich auch mit einer tröstlichen Umarmung bekräftigen. Ist der Verstorbene vorher zu Hause aufgebahrt worden, so wird man beim Besuch und Abschied Nehmen den anwesenden Angehörigen persönlich kondolieren.
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