Gedenktag
Erinnern gehört zu den wichtigen und stabilisierenden Dingen im Leben der Menschen. Wir erinnern uns an Ereignisse oder an Menschen, weil diese Erinnerungen uns mahnen sollen, einen Fehler nicht wieder zu begehen – beispielsweise die Verfolgung von Juden und anderen Gruppen im Dritten Reich. Oder wir erinnern uns an Menschen, wie diese uns mit unseren Wurzeln verbinden oder uns klar machen, dass der Tod zwar physikalisch eine Endgültigkeit besitzt, aber keine emotionale oder geistige. Denn in unseren Erinnerungen und Herzen leben die verstorbenen Menschen nach wie vor weiter und bleiben auf ewig lebendig.
Gedenktage mit mahnender Funktion
Viele Gedenktage dienen dazu, die Menschen zu mahnen und ihnen in Erinnerung zu rufen, dass bestimmte Denk- und Verhaltensweisen katastrophale Folgen haben können. Der Gedenktag für die Opfer des Natioinalsozialismus soll daran erinnern, wie viele Opfer das Naziregime gefordert hat, um so die Menschen zu mehr Wachsamkeit und Toleranz aufzurufen. Auch Gedenktage anlässlich eines Unglücks oder Terroranschlages sollen die Menschen dazu bringen, über bestimmte Themen nachzudenken und möglichst entsprechende Konsequenzen daraus zu ziehen.
Gedenktage zur Würdigung von Personen oder Ereignissen
Es existieren auch viele Gedenktage, die ein historisches Ereignis oder eine Person würdigen und ins Gedächtnis rufen sollen. So wird in Deutschland jährlich der Gedenktag der deutschen Wiedervereinigung gefeiert, um an die Leiden eines gespaltenen Volkes und deren Überwindung zu erinnern. Bei berühmten Persönlichkeiten wird oft die Jährung des Todestages zelebriert, das kann der hundertste oder fünfzigste Todestag sein, wie man es von Komponisten wie Mozart oder Dichtern wie Goethe kennt. Am Gedenktag soll an die Verdienste erinnert werden, die diese Menschen sich durch ihre Arbeit für die Kultur oder die Gesellschaft erworben haben.
Dann gibt es Gedenktage, die weltweit ein bestimmtes Thema in Erinnerung rufen sollen. Damit soll die Sensibilität für ein spezielles Problem geschärft werden, um die Bürger möglichst zu einem Umdenken und einer neuen Handlungsorientierung zu bewegen. Der Internationale Holocaustgedenktag ist ein solcher Tag, der zu mehr Toleranz aufrufen soll, aber auch andere Themen können durch einen Gedenktag ins Bewusstsein der Bevölkerung gerufen werden.
Und natürlich kann jeder, der einen Menschen durch den Tod verloren hat, seinen ganz persönlichen Gedenktag festlegen. Das kann der Todestag sein, der Geburtstag, der Tag des Kennenlernens oder der der Hochzeit – jeder Tag, der eine emotionale Bedeutung hat, kann frei gewählt werden.
Die Art, wie man diesen persönlichen Gedenktag begeht, kann sehr individuell gestaltet werden. Vielleicht besucht man das Grab des Verstorbenen und legt einen Blumenstrauß nieder, vielleicht geht man am persönlichen Gedenktag aber auch in das Lieblingsrestaurant des Verstorbenen und prostet ihm mit einem Glas Wein zu. Die Hauptsache bei der Gestaltung des persönlichen Gedenktages ist es, dass sie die Erinnerung lebendig erhält und einen gewissen Trost spendet.
Religiöse Gedenktage
Jede Religionsgemeinschaft hat ihre Gedenktage, an denen sie sich bestimmter wichtiger Persönlichkeiten aus dem religiösen Umfeld erinnert. So sind die Namenstage der Heiligen in gewisser Weise Gedenktage, an denen man sich ihrer speziell erinnert und ihre Verdienste um die Kirche oder den Glauben würdigt. Auch kirchliche Feste wie Ostern oder Weihnachten sind wiederkehrende Gedenktage, die an wichtige Ereignisse aus diesem religiösen Umfeld erinnern.
Auch die Gedenktage Allerheiligen, Allerseelen und Totensonntag gehören zu den religiösen Gedenktagen. An diesen Tagen möchte man allerdings nicht an bestimmte Personen oder Ereignisse erinnern, sondern ganz allgemein der Verstorbenen gedenken. Sie werden im November zelebriert – das ist die Zeit, in dem sich das Kirchenjahr dem Ende zuneigt. Am Ende dieses Kirchenjahres möchte man sich dann an all die Menschen erinnern, die im Laufe des Jahres die Gemeinschaft verlassen haben, und mit der liebevollen Erinnerung an sie das neue Jahr beginnen.
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