Erinnerungsstücke
Wenn man einen Menschen, den man geliebt hat, durch den Tod verloren hat, möchte man ihn oder sie natürlich so lebendig wie möglich in der Erinnerung behalten. Das Gedächtnis des Menschen ist aber leider ein wenig unzuverlässig und schwächelt gerne, wenn die Zeit verstreicht. Deshalb bedarf es ab und an eines Auslösers, der bestimmte Erinnerungen wieder lebendig werden lässt.
Dazu sind Erinnerungsstücke da. Sie rufen uns gemeinsame Erlebnisse oder Eigenarten der Person wieder ins Gedächtnis und helfen so, die Erinnerung lebendig zu erhalten. Die Erinnerungsstücke sind so eng mit der verstorbenen Person verknüpft, dass sie sofort das Gedächtnis anregen und Episoden wieder aufleben lassen, die ein wenig verschüttet waren.
Arten von Erinnerungsstücken
Das Gedächtnis kann durch jeden der fünf Sinne angeregt werden, daher können Erinnerungsstücke aus sehr verschiedenen Bereichen kommen. Klassisch sind sicherlich Fotos oder auch Filme, die das visuelle Gedächtnis anregen. Auch Kleidungsstücke oder persönliche Gegenstände des Verstorbenen können durch ihren Anblick tröstliche Erinnerungen aufkommen lassen. Man kann diese Erinnerungsstücke bei sich tragen oder sichtbar im Zimmer platzieren und so das tröstliche Gefühl haben, dass der Verstorbene immer noch anwesend ist, wenn auch in anderer Form.
Aber auch akustische Dinge können als Erinnerungsstücke dienen. Die Aufnahme der Ansprache bei der Hochzeit der Tochter lässt sofort das dazugehörige Bild wieder aufsteigen, der Klang der einst so vertrauten Stimme wird wieder lebendig. Auch bestimmte Musikstücke lassen sofort einen Film im Kopf ablaufen – fast jedes Paar hat „sein“ Lied, welches eine besonders intensive Situation wieder erstehen lässt.
Nicht zu unterschätzen sind auch Erinnerungsstücke, die den Geruchssinn betreffen. Eine Eigenart des menschlichen Gehirns besteht darin, dass die Emotionen, die durch Gerüche angestoßen werden, direkt entstehen und nicht erst durch das Großhirn und das bewusste Denken geschleust werden.
Wohl jeder kennt das Phänomen, dass durch einen bestimmten Geruch wie zum Beispiel ein spezielles Sonnenöl urplötzlich die lebhaftesten Erinnerungen an einen wunderbaren Sommerurlaub da waren. Also kann man für sich als Erinnerungsstück auch ein Parfüm, einen bestimmten Tabakduft oder ein Kleidungsstück wählen, welchem nach wie vor der vertraute Geruch des Verstorbenen anhaftet.
Ebenso können Dinge als Erinnerungsstücke dienen, die einen eher körperlichen Reiz ausüben. Der alte Pulli, den er immer bei der Gartenarbeit getragen hat, die Decke, mit der sie sich vor dem Fernseher eingewickelt hat; die Berührung dieser Dinge kann sehr tröstliche Erinnerungen wach rufen.
Sehr persönliche Erinnerungsstücke lassen sich durch den Tod selbst erzeugen. So erfreut sich zum Beispiel die Totenmaske, die lange Zeit in Vergessenheit geraten war, wieder zunehmender Beliebtheit. Je nach Verfahren ist sie im Stande, den letzten Ausdruck des verstorbenen Menschen bis ins kleinste Detail zu bewahren – inklusive aller Fältchen und sonstigen Spuren, die das Leben auf dem Gesicht hinterlassen hat. Man kann die Maske ansehen, aber auch mit der Hand darüber streichen und so ein Gefühl von früher wieder auferstehen lassen.
Auch kann die Asche eines verstorbenen Menschen zu einem Diamanten gepresst werden oder mit einem Schmuckstein verarbeitet werden. So kann man sich dann ein sehr persönliches Erinnerungsstück in Form eines Schmuckstücks fertigen lassen.
Auswahl von Erinnerungsstücken
Welche Gegenstände man zur Erinnerung an den Toten behält, ist sicher eine manchmal schwere Entscheidung. Viele trauernde Menschen neigen dazu, im ersten Schmerz des Verlustes alles zu beseitigen, was sie an den Verstorbenen erinnert, da der Anblick dieser Gegenstände zu schmerzlich für sie ist. Doch eine vorzeitige Entsorgung wird später oft bereut.
Deshalb ist es empfehlenswert, die Gegenstände, deren Anblick man am Anfang nicht ertragen kann, einfach nur außer Sichtweite auf dem Speicher oder im Keller aufzubewahren. Wenn dann der erste heftige Schmerz nach einigen Wochen oder Monaten abgeklungen ist, kann man viel ruhiger entscheiden, was man als wertvolles Erinnerungsstück behalten möchte, und was man lieber verschenken oder wegwerfen möchte. So schützt man sich davor, im ersten Schmerz Dinge zu entsorgen, deren Verlust man später bitterlich bereuen würde.
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