Beileid
Es ist ein uraltes Ritual, einem Menschen in einem Trauerfall sein Beileid auszudrücken. Damit soll gezeigt werden, dass der Trauernde Teil einer sozialen Gemeinschaft ist und nicht allein dasteht. Diese Fähigkeit des Mitempfindens macht das Zusammenleben überhaupt erst möglich. Wenn man spürt, dass andere die eigenen Gefühle nachempfinden können und einen im Schmerz verstehen, erleichtert dies die Bürde der Trauer ein wenig, wenn auch vielleicht nur für ein paar kurze Momente.
Elemente des Beileids
Wenn man sein Beileid ausdrückt, wird man meistens zwei Komponenten ansprechen: den Verlust des anderen und den eigenen. Zum einen drückt man also aus, wie gut man verstehen kann, welche Lücke der Tod in das Leben des anderen gerissen hat, und wie sehr man mit ihm fühlt. Und zum anderen macht man deutlich, dass man selbst auch diese Lücker verspürt und um den verstorbenen Menschen trauert.
So zeigt man auf, dass der verstorbene Mensch von vielen vermisst werden wird und in verschiedenen Herzen weiter wohnten wird; er bleibt unvergessen. Diese Erkenntnis ist für die meisten Hinterbliebenen sehr tröstlich, sind sie so in ihrem Schmerz doch nicht einsam und allein.
Zudem kann das Beileid auch Worte der Hoffnung enthalten, die zeigen sollen, dass nach der ersten Zeit des unerträglichen Schmerzes am Ende des Trauerweges auch wieder Lebensfreude und Glück warten. Diese Worte sollte man jedoch sehr sensibel und sorgfältig auswählen und keinesfalls auf gängige Floskeln ausweichen wie zum Beispiel das recht plumpe „Licht ist an jedem Ende eines Tunnels“ – solche Banalitäten wirken eher verletzend als tröstlich.
Wenn man sich nicht sicher ist, ob man diesen Aspekt der Hoffnung mit eigenen Worten angemessen ausdrücken kann, so sollte man vielleicht auf existierende Sprüche oder Gedichte ausweichen, denen dieses wunderbar und bewegend gelingt. Es gibt sehr anrührende Gedichte oder Aphorismen, in denen berühmte Personen genau die Worte gefunden haben, die einem selbst vielleicht fehlen. Man kann solch einen Trauerspruch oder ein Gedicht dann noch mit einer Erklärung versehen, warum man gerade diesen Text gewählt hat.
Das Beileid kann zusätzlich auch noch ein Hilfsangebot enthalten. Die Form dieser Hilfe ist sicher abhängig von der Beziehung, die man zu den Hinterbliebenen hat. Ist diese sehr eng, so kann das Angebot sowohl in tätiger oder finanzieller Hilfe als auch in emotionaler Hilfe bestehen. Ist die Beziehung nicht so eng, sondern eher formell, so wird man eher nur kleinere Angebote wie die Beschaffung von Informationen, etwas Geld für Blumenschmuck oder ähnliches machen. Ein Kollege kann dann zum Beispiel anbieten, Informationen zur Abwicklung von firmeninternen Formalitäten zu beschaffen oder die persönlichen Besitztümer des Verstorbenen aus dem Büro zu holen.
Formen des Beileids
Wenn man die Nachricht vom Tod eines Menschen erhält, so wird man sicher recht zeitnah sein Beileid ausdrücken wollen. Steht man sich sehr nahe, so wird man zum Telefonhörer greifen oder direkt vorbei gehen. Ist das nicht möglich, so greift man auf die Schriftform zurück.
Beim schriftlichen Beileid gibt es die eher formellen Möglichkeiten einer Trauerkarte oder einer Traueranzeige. Diese sind meist sehr kurz gehalten und arbeiten oft mit vorgefertigten Trauersprüchen, die man mit wenigen eigenen Worten ergänzen kann. Diese formellen Beileidsbezeugungen sind dann sehr gut geeignet, wenn man dem verstorbenen Menschen und seiner Familie nicht so nahe stand.
Eine persönlichere Form ist der Trauerbrief. Dieser Text darf ruhig länger sein, und man kann in ihm alle die Gefühle ausdrücken, die einen aufgrund des Todesfalls bewegen. Klassischerweise schreibt man den Trauerbrief mit der Hand und verschickt ihn in einem Trauerumschlag – das sind Umschläge mit einem schwarzen Rand.
Allerdings haben die modernen Medien den heutigen Schriftverkehr lässiger gestaltet. So wird es durchaus auch vorkommen, dass der Trauerbrief in Form einer Email verschickt wird. Ob diese Form der Übermittlung angemessen ist, muss man im Einzelfall selbst beurteilen.
Was allerdings auch in modernen Zeiten gar nicht geht, ist eine kurze SMS mit den Beileidswünschen. Dazu ist diese Kommunikationsform denn doch zu knapp und zu unpersönlich – zumindest die Zeit für einen kurzen Anruf oder eine Email sollte man sich also schon nehmen.
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