Allerseelen
Wer einen geliebten Menschen durch den Tod verloren hat, wird gerade in der ersten Zeit nach dem Tod so gut wie jede Sekunde an ihn oder sie denken und die Person schmerzlich vermissen. Auch an speziellen Tagen wie einem Jahrestag, dem Geburtstag oder einem Fest wie Weihnachten wird man ganz bewusst des Verstorbenen gedenken. Diesem Wunsch, an bestimmten Tagen der verstorbenen Menschen besonders zu gedenken, kommen einige christliche Feiertage nach.
So gibt es am 1. November den Gedenktag Allerheiligen, an dem man aller Menschen gedenkt, die von der Kirche heilig gesprochen wurden. Einen Tag später, am 2. November, feiert man in der westlichen Kirche Allerseelen – das ist der Tag, an dem man, wie der Name es schon ausdrückt, der Seelen aller Verstorbenen gedenkt.
Hintergrund des Gedenktages Allerseelen
Allerseelen ist ein kirchlicher Gedenktag, der auf eine sehr lange Geschichte zurück blicken kann. Im französischen Kloster Cluny führte ihn im Jahr 998 der Abt Odilo ein. Der damalige Glaube besagte, dass in der ersten Novemberwoche die Seelen aus dem Fegefeuer aufsteigen würden, um sich von den Qualen erholen zu können. Die Andachten an Allerseelen sollten dazu beitragen, dass die Verstorbenen endgültig erlöst werden und im Angesicht Gottes ihren ewigen Frieden finden könnten.
Begehung des Feiertages
Üblicherweise wird der Tag mit einem Gedenkgottesdienst begangen. Hier wird jeder Teilnehmer im Stillen seiner eigenen Verstorbenen gedenken und für ihr Seelenheil beten. Anschließend an den Gedenkgottesdienst (oder auch unabhängig davon) besuchen die Angehörigen die Grabstätte und sprechen dort ihr stilles Gebet. Üblicherweise werden die betenden Menschen am Grab dann vom Pfarrer gesegnet.
Für diesen Gedenktag werden die Gräber meistens besonders geschmückt. Es gibt wunderbare Wintergestecke mit leuchtend roten Beeren, Tannenzapfen und Mistelzweigen, die der harten Witterung im November etliche Zeit standhalten können. Aber auch ein Strauß frischer Blumen – selbst wenn er sich im Winterwetter nicht so lange hält – ist ein schöner besonderer Gruß an den verstorbenen Menschen.
Das Entzünden eines Grablichtes gehört ebenfalls zu den Ritualen, die an Allerseelen ausgeführt werden. Die Flamme symbolisiert dabei im christlichen Verständnis zum einen die ewige Seele des Verstorbenen, die nun im Jenseits weilt. Sie steht aber auch für das Licht Jesu, der für die Erlösung der Menschen gestorben ist.
Da eine Kerze nur eine begrenzte Brenndauer hat und sehr schnell vom Wind ausgelöscht werden kann, gibt es mittlerweile elektrische Grablampen, die mit einer Batterie funktionieren oder mittels der Solartechnik betrieben werden. Wenn man möchte, dass das Grablicht länger als ein paar Stunden leuchtet, empfiehlt sich ein solches Modell.
Allerseelen weltlich begangen
In der heutigen Zeit ist nicht mehr automatisch jeder Mensch gläubig, wie es in früheren Jahrhunderten der Fall war. Wenn man nicht religiös ist, so kann man den Gedenktag natürlich dennoch begehen. Das Grab kann genauso geschmückt werden, und die Grableuchte kann man auch allein wegen ihrer dekorativen und tröstlichen Wirkung aufstellen.
Statt eines Gebetes kann man dann am Grab auf seine eigene Weise des Verstorbenen gedenken und Zwiesprache mit ihm halten. Oder man sucht sich einen passenden weltlichen Text, den man dann am Grab spricht. Wichtig für die tröstliche Wirkung des Gedenktages ist ja nur, dass man sich aus dem Alltag heraus nimmt und ganz bewusst des verstorbenen Menschen gedenkt und sich Zeit für ihn nimmt.
Bildquelle: de.wikipedia.org
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