Abschied nehmen
Der Abschied von einem geliebten Menschen fällt schon schwer, wenn er nur von kurzer Dauer ist, wie die bewegenden Szenen an Bahnhöfen oder Flughäfen oft genug zeigen. Muss es aber ein Abschied für immer sein, weil der Mensch verstorben ist, so ist dieser Schritt viel schwerer zu bewältigen. Die Endgültigkeit des Todes ist sehr schwer zu akzeptieren, und die Vorstellung, den Menschen nie wieder zu sehen, ist erschreckend und treibt in die Verzweiflung.
Rituale helfen beim Abschied nehmen
Für viele Themenbereiche hat der Mensch im Lauf der Zeit Rituale entwickelt, da ein Ritual eine tröstliche und stabilisierende Wirkung haben kann. Eines der wichtigsten Rituale im Todesfall ist sicher die Beisetzung des geliebten Menschen. In der Trauerfeier wird er noch einmal gewürdigt, man erinnert sich ganz bewusst daran, wie er oder sie das Leben der Trauergäste bereichert hat. Mit dem dann folgenden Schritt der Beerdigung oder Kremation wird den Trauernden dann ganz deutlich vor Augen geführt, dass die sterbliche Hülle des Verstorbenen nunmehr für immer fortgegangen ist und er in dieser Form nie wieder kehren wird.
Dieses Ritual des Abschied Nehmens durch eine Trauerfeier und die darauf folgende Beisetzung hilft vielen Trauernden dabei, den Tod des Menschen endgültig zu akzeptieren und den langen Weg der Trauerarbeit zu beginnen. Gerade in der ersten Zeit der Trauer neigen nämlich viele Menschen dazu, den Tod zu verleugnen und ihn als Illusion zu verdrängen. Sie klammern sich an die Hoffnung, alles sei ein Irrtum gewesen, und der verstorbene Mensch könne jeden Augenblick wieder das Zimmer betreten. Die Bestattungsfeier konfrontiert jedoch mit der Realität – ein sehr notwendiger Schritt, um den Tod irgendwann einmal verwinden zu können.
Bewusst Abschied nehmen
Auch andere Aktivitäten tragen dazu bei, langsam aber endgültig von dem verstorbenen Menschen Abschied zu nehmen und ihn oder sie in einer neuen Form wieder in das Alltagsleben zu integrieren. So ist nach einer gewissen Zeit das Ausräumen des Zimmers oder der Wohnung und die Verteilung der Habseligkeiten des Verstorbenen ein weiterer wichtiger Schritt, von dem Verstorbenen Abschied zu nehmen.
Es ist für die Trauerbewältigung sehr ungesund und erschwerend, wenn das Zimmer langfristig wie ein Schrein bewahrt wird, am Esstisch immer noch ein Gedeck für den Toten aufgelegt wird und man nichts ändert, um den neuen Umständen Rechnung zu tragen. Auch hier ist ein bewusster Schritt notwendig, um den Abschied zu vollziehen. Das muss nicht sofort nach ein paar Tagen sein, aber innerhalb der nächsten Wochen nach dem Todesfall sollte man diesen Schritt sicher angehen.
Wer glaubt, dass er alleine dazu nicht die Kraft finden würde, kann gerne die Unterstützung von Freunden oder Familienmitgliedern in Anspruch nehmen oder gar ihnen diese Aufgabe ganz übertragen. Wichtig ist nur, dass als Teil des Abschied Nehmens auch der Alltag und die Umgebung an die neue Situation angepasst werden.
Bewusst Abschied nehmen kann man auch dadurch, dass man all die Plätze und Orte besucht, die dem verstorbenen Menschen wichtig waren oder die man mit besonderen Erinnerungen an ihn oder sie verbindet. Besucht man diese Stellen und erinnert sich ganz gezielt an ihre Bedeutung, ruft die Erinnerungen noch einmal auf und sagt dann bewusst Lebewohl, ist auch dieses Ritual sehr hilfreich, um den Abschied weiter zu vollziehen.
Abschied nehmen mit professioneller Hilfe
Wer eher dazu neigt, auch nach etlicher Zeit den Tod nicht akzeptieren zu wollen und den Abschied zu verweigern, sollte vielleicht bei einem professionellen Trauerbegleiter Unterstützung suchen. Diese Fachkräfte sind in der Trauerbewältigung geschult und können Methoden anbieten, die das Abschied Nehmen erleichtern und in Gang setzen. Trauerbegleiter findet man sowohl im religiösen Umfeld als auch im Bereich der Psychologie und Therapie.
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