Trauerchat - Wo Trauernde Rat finden
In früheren Zeiten wurden Menschen nach einem schweren Verlust durch Familienverbände aufgefangen. Durch Flexibilität im Berufs- und Wohnwunsch brechen viele solcher Großfamilien auseinander. Aus diesem Grund fühlen sich Trauernde häufig alleine gelassen. Auch das soziale Umfeld hat häufig nicht die Zeit und Geduld um langfristig zu unterstützen. Zeit, die mancher Trauernde einfach benötigt, um sich wieder zu fangen. Viele Hinterbliebene möchten das soziale Umfeld auch nicht über Gebühr mit Ihren Nöten belasten. Ein Rückzug in Trauer und Verzweiflung ist jedoch nicht unbedingt der richtige Weg. Alles Negative, wie auch die Trauerzeiten werden in unserer modernen Gesellschaft gerne verdrängt. Auch durch das Tragen von schwarzer Kleidung wird die Trauer häufig nicht mehr lange nach außen getragen. Diese „Privatsache“ benötigt jedoch den Austausch mit andern Menschen und warme Räume für die Trauerarbeit.
Das Umfeld versucht häufig völlig hilflos, den Betroffenen mit banalen Phrasen darüber möglichst schnell hinwegzuhelfen. Sie verfolgen vermutlich schon gute Absichten wenn sie das tun, aber es hilft dem Betroffenen in aller Regel nicht. Jeder Mensch braucht ganz einfach individuell kurz oder lange, intensiv, oder sehr laut bzw. leise, Zeit für sich. Eine Faustregel für das Trauern wird wohl kein Mensch, auch kein Experte, aufstellen können.
Persönliche oder online Begleitungen könnten der Trauer einen Raum geben. Sie können helfen, um einen ganz persönlichen und eigenen Weg zu finden. Was wir Menschen nicht ändern können, damit müssen wir lernen zu leben. Neben den Trauer-Selbsthilfegruppen oder einer Trauerbegleitung vor Ort existieren hierfür auch online inzwischen einige Möglichkeiten, sich Rat und Hilfe zu holen. Heute möchten wir deshalb den Trauerchat am Dienstag auf der Webseite trauer.de vorstellen. Zahlreiche Angebote, darunter auch der Trauerchat, stehen den Nutzern kostenfrei zur Verfügung.
Ist der Trauerchat eine Stütze in schweren Zeiten?
Immer wieder Dienstag Abends von 20 - 22 Uhr erwartet die Internet-Nutzer ein solches kostenloses Chat-Angebot. Mit dem Hinweis, dass diese Unterstützung lediglich dem Zwecke des Austausches dient, informiert die Webseite hierzu alle Interessierten. Trauernde können sich bei dieser Gelegenheit mit ausgebildeten Fachleuten austauschen. Diese haben die Fähigkeiten, aufgrund ihrer langjährigen Erfahrungen, aufzufangen, zu trösten und vielleicht auch einen wertvollen Hinweis mit auf den Weg geben. Es dürfte trotzdem klar sein, dass dies eine Zusatzleistung und keinesfalls eine direkte psychologische Beratung im Einzelfall sein kann.
Das sagt die Expertin Helga Schmidtke - Thema Sternenkinder - dazu: „Sterbende und Trauernde Menschen fühlen sich nackt und wund und bedürfen eines ganz besonderen Schutzes“. „Meine Motivation dahinter ist, das Sterben, den Tod und die Trauer wieder zurück zu holen wo sie hingehören - nämlich ins Leben. Unsere Gesellschaft hat solch eine Angst vor dem Tod, weil wir kein Weltbild, keine Rituale und Familiensysteme mehr haben, die uns durch diesen Schmerz tragen, uns Sicherheit geben und uns als Trauernde auch aushalten.“
Experten geben Hilfestellungen
Ganz gleich, ob es sich um verwaiste Eltern und Geschwister, Familien nach einem Suizid, Hospiz-Aufenthalte, oder andere Einschnitte im Leben handelt, die Experten freuen sich darauf, helfen zu können. Die Trauerbegleiter, Trauerredner, Bestatter oder Rechtsanwälte und alle Experten auf einem Gebiet, das mit Trauer und Trauerhilfe zu tun hat, sind gerne für Hilfesuchende da. Neben einer festen und themenoffenen Möglichkeit, findet jeden zweiten Dienstag ein Chat mit einem sorgfältig ausgewählten Thema statt. Die übers Jahr im Chat ansprechbaren Moderatoren, laden hierzu zusätzlich noch externe Experten ein. Zu diesen sensiblen Themen werden ausschließlich Fachleute auf ihrem Gebiet gebeten, Stellung zu nehmen, zu den Fragen der Teilnehmer.
Achtung: Nach dem Chat stehen die Experten im Forum noch zur Verfügung. Schreiben Sie sich noch offene Fragen auf, damit sie nicht vergessen werden und entsprechend auch beantwortet werden können.
Trauerhilfe am Telefon
Eine ausgebildete Trauerbegleiterin (BV Trauerbegleitung) Susanne Hövelmann, Davidisstr. 7, 44143 Dortmund, bietet auf der Webseite ihre Hilfe in einem Telefongespräch an. Ebenfalls steht sie bei der Suche nach einer professionellen Trauerbegleitung vor Ort zurVerfügung.
Kostenfreier Service zu diesen Zeiten:
Montag bis Freitag von 16:00 bis 19:00 Uhr und
Samstag von 11:00 bis 13:00 Uhr
Telefonnummern: 0231 - 13 00 249 oder 0174 - 98 43 618
Trauerchat:
► Zur Trauerchat-Übersichts-Seite
► Direkt zum Trauerchat (immer Dienstags von 20:00 bis 22:00 Uhr)
Nicht nur Trauernde sind herzlich willkommen
Das Trauerhilfe-Forum und der Live-Chat können von trauernden Jugendlichen und Erwachsenen genutzt werden. Alle, die auf der Suche nach einem Weg zur Bewältigung sind, finden hier ein offenes Ohr. Sie finden vielleicht auch leichter eine Möglichkeit mit ihrer Trauer umzugehen. Reden darüber und ein reger Austausch mit Experten könnte Trost spenden bei der Trauerbewältigung.
Es gibt keine Voraussetzungen für die Teilnahme. Jedermann, der sich von den Themen angesprochen fühlt, kann anonym ebenfalls teilnehmen. Er muss sich überhaupt nicht an der Diskussion beteiligen, sondern kann still dabei sein, lesen und fürs Leben vielleicht etwas mitnehmen. Jeder Mensch erlebt früher oder später einmal den Verlust eines geliebten Menschen. Dass dies sehr schmerzhaft ist, das können wir alle gut nachvollziehen. In einer solchen Ausnahmesituation macht es Sinn, sich auch mithilfe eines Trauerchats auszutauschen und sich dabei gegenseitig Kraft zu geben.
Voraussetzungen, damit man sich geborgen fühlt
Jeder Teilnehmer sollte daran denken, dass Trauernde und Experten live anwesend sind.
Es versteht sich daher von selbst, dass sich Jeder in einem solchen Trauerhilfe-Forum wohlfühlen sollte. Aufgrund dessen sind einige Regeln unerlässlich. Der respektvolle Umgang in der Kommunikation mit anderen Menschen sollte immer geboten sein, doch hier ist er besonders wichtig. Gerade Menschen in einer Ausnahmesituation sind besonders verletzlich. Alle Beiträge mit hässlichen Äußerungen werden deshalb aus gutem Grund umgehend gelöscht. Wer sich nicht daran hält, könnte als Nutzer sogar komplett blockiert werden.
Dinge, die sich von selbst verbieten
Ein Trauerforum ist nicht geeignet, um Folgendes unterzubringen:
- rücksichtslos mit Werbung und fremden sowie unpassenden Inhalten, Massen-Posts und Spam-Einträgen sowie Animierendes für Gewinnspiele auf den Gefühlen anderer herumzutrampeln
- beim Hochladen von Fotos und Videos dürfen keine Urheber-, Marken- oder Nutzungsrechte Dritter verletzt werden
- private Daten haben in einem Live-Chat nichts zu suchen. Zum Schutz der Nutzer ist das Posten von privaten Daten untersagt, damit später niemand belästigt wird
Fazit zum Trauerchat
Den Chat könnte man als eine Online-Selbsthilfegruppe für Trauernde sehen und genauso auch nutzen. Wer sich darauf einlässt könnte eine gute Zeit voller Vertrauen und Wärme haben. Die Bilder der Experten wirken sympathisch und dass man ein Bild hinter der Stimme hat, das schafft zusätzlich das notwendige Vertrauen. Zu jedem Experten ist ausführlich genannt, welche Qualifikation und Erfahrung Er/Sie mitbringt, um die Anforderungen sachgerecht zu erfüllen.
Einige Meinungen von Teilnehmern sind ebenfalls auf der Webseite zu finden, die ihre Dankbarkeit in ausführlichen Worten zum Ausdruck bringen.
Den Satz einer der Expertinnen möchten wir zum Abschluss noch allen Lesern mitgeben:
„Ich kann Trauernden den Schmerz nicht abnehmen, aber ich kann sie ein Stück auf dem Weg Ihrer Trauer begleiten.“
Quelle: Christa Samluck-Köpsel
Oliver Schmid ist Gründer von Gedenkseiten.de, seit 2009 Internet-Unternehmer und Experte für Inbound Marketing mit Hauptsitz in Friedrichshafen.
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