Todesfall in der Familie
Niemand wünscht es sich, und deshalb wird der Gedanke daran oft verdrängt: Ein geliebter Familienangehöriger ist gestorben. Leider sind die Themen Sterben und Tod derzeit mit einem Tabu belegt, so dass in vielen Familien nie darüber gesprochen wurde, was bei einem Todesfall in der Familie genau zu geschehen hat.
Auch vernachlässigen viele Menschen den Punkt der Vorsorge für ihren eigenen Tod, und so gibt es oft kein Testament, keine Bestattungsverfügung, keinen Organspendeausweis, keine Sterbeversicherung und keine Benachrichtigungsliste. Dies bürdet den Hinterbliebenen eine große Last auf, müssen sie doch jetzt zeitkritische Entscheidungen treffen, bei denen sie nicht immer sicher sind, ob sie auch im Sinne des Verstorbenen sind.
Zeitkritische Entscheidungen beim Todesfall in der Familie: Organspende ja oder nein
Eine der schwersten, aber auch wirklich zeitkritischen Entscheidungen, die manchmal bei einem Todesfall in der Familie getroffen werden müssen, ist sicher die Frage, ob die Angehörigen bei zum Beispiel einem Tod durch Unfall der Entnahme von Organen oder Geweben zum Zweck der Transplantation zustimmen. Sie haben gerade erst von dem Unfall erfahren, stehen unter Schock und sollen nun in sehr kurzer Zeit entscheiden, ob sie es im Sinne des Verstorbenen für richtig halten, dem Ansinnen der Ärzte zuzustimmen.
Diese Entscheidung muss extrem schnell getroffen werden, da die Organe natürlich nach Eintritt des Hirntodes nur noch eine sehr begrenzte Lebensdauer haben. Diese Entscheidung ist in Zeiten des Schocks und der Trauer für die Angehörigen sehr schwer zu treffen. Deshalb sollte man sich überlegen, ob man nicht zu Lebzeiten selbst eine entsprechende Verfügung – dafür oder dagegen, Hauptsache, der Wille ist klar erkenntlich – verfasst, um seinen Angehörigen zusätzliche Gewissensnöte zu ersparen.
Zeitkritische Entscheidungen beim Todesfall in der Familie: Bestattungsart
Eine weiter zeitkritische Entscheidung ist die Entscheidung über die Bestattungsform. Die Bestattung findet üblicherweise wenige Tage nach dem Todesfall statt, so dass nicht sehr viel Zeit für ausführliche Überlegungen bleibt. Hat der verstorbene Mensch eine Bestattungsverfügung hinterlassen, so ist die Entscheidung recht einfach, indem man einfach seinen dort hinterlegten Wünschen und Anweisungen folgt. Auch wenn man aus Gesprächen seine oder ihre Wünsche kennt, fällt die Entscheidung nicht sehr schwer.
Hat man jedoch keine Erkenntnisse, was das verstorbene Familienmitglied sich wohl gewünscht haben könnte, so kann man sich von einem Bestatter über die derzeit in Deutschland und im benachbarten Ausland möglichen Bestattungsformen informieren lassen oder eine eigene Recherche im Internet starten. Der Überblick über die Möglichkeiten hilft sicher dabei, eine Entscheidung zu treffen.
Zeitkritische Entscheidungen beim Todesfall in der Familie: Bestattungsinstitut
Auch die Entscheidung für einen Bestatter ist recht zeitkritisch – ist der Familienangehörige zu Hause verstorben, so muss er binnen 24 bis 36 Stunden überführt werden, was nur ein gewerblicher Bestatter tun darf. Trotz der Zeitnot sollte man sich allerdings nicht dazu verleiten lassen, den ersten besten Bestatter zu wählen. Denn auch im Bestattungsgewerbe gibt es große Qualitäts- und Preisunterschiede bei den verschiedenen Anbietern.
Eine recht schnelle Suche samt einem Angebotsvergleich bietet das Internet. Dort gibt es verschiedene Bestatterverzeichnisse sowie die Möglichkeit, anhand bestimmter Eckdaten, die man eingibt, Angebote verschiedener Bestatter einzuholen und direkt zu vergleichen. So kann man sich davor schützen, das Opfer eines der schwarzen Schafe der Branche zu werden, die die Notlage der Kunden ausnutzen und mit überhöhten Preisen und versteckten Zusatzkosten arbeiten.
Zeitkritische Entscheidungen beim Todesfall in der Familie: Einladungs- und Benachrichtigungsliste
Da die Bestattung üblicherweise nur wenige Tage nach dem Todesfall stattfindet, muss auch recht schnell entschieden werden, wer von dem Ereignis benachrichtigt werden muss und wen man zur Trauerfeier und zur Bestattung einladen möchte. Hat der verstorbene Mensch selber eine Benachrichtigungsliste mit allen notwendigen Informationen erstellt, ist die Aufgabe nicht sehr schwer. Leider ist dies in den seltensten Fällen so, so dass die Angehörigen möglichst schnell die Daten anhand eines Adressbuchs in papierner oder elektronscher Form zusammen stellen müssen, damit alle Trauergäste rechtzeitig benachrichtigt werden können.
Finden Sie diese Seite hilfreich? Geben auch Sie mit einem Klick auf die Sterne Ihre Bewertung ab. (1 Stern: Wenig hilfreich, 5 Sterne: Sehr hilfreich)
- Trauerhilfe
- Todesfall
- Autopsie
- Benachrichtigungsliste
- Bestatter suchen
- Checkliste Trauerfall
- Die Trauerrede - Die richtigen Worte finden
- Diese Unterlagen brauchen Sie im Sterbefall
- Formalitäten im Todesfall
- Leichenschau
- Leichenschmaus
- Mietrecht im Todesfall
- Obduktion
- Sonderurlaub im Todesfall
- Sterbefall
- Sterbeurkunde
- Suizid
- Todesfall in der Familie
- Todesursachen
- Trauerkränze
- Überführung
- Grab
- Erbe
- Vorsorge
- Friedhöfe
- Grabstätten
- Bestattung
- Bestattungskosten
- Bestattungsarten
- Technische Hilfe
- Digitaler Nachlass