Suizid
Der natürliche Tod eines geliebten Menschen aufgrund von Alter oder Krankheit ist schon schlimm genug, aber als wirklich entsetzlich wird es empfunden, wenn der Tod durch einen Suizid erfolgte. Sofort steigen in den Angehörigen und intimen Freunden des verstorbenen Menschen quälende Fragen auf: Hätten wir es verhindern können? Was haben wir falsch gemacht? Was haben wir übersehen?
Prävention von Suiziden
Damit sich nicht zu viele Menschen diese Fragen stellen müssen, gibt es viele Aktionen zur Suizidprävention. So haben Schulen und auch manche Arbeitgeber Vertrauenspersonen benannt, an die sich Mobbingopfer wenden können. Auch die Telefonseelsorge hat stets ein offenes Ohr, zudem gibt es auch im Internet Foren, in denen suizidgefährdete Menschen Hilfe finden.
Da die meisten Menschen, die sich das Leben nehmen, dieses Vorhaben vorher erwähnen, sollte man jegliche Andeutung in dieser Richtung auf jeden Fall ernst nehmen. Besonders wenn Jugendliche über Selbstmord sprechen, wird dies oft der jugendlichen Neigung zum Übertreiben zugeschrieben, aber die traurigen Zahlen machen deutlich, dass diese Absichten sehr wohl in die Tat umgesetzt werden.
Gründe für einen Suizid
Ein Suizid – auch Freitod, Selbstmord oder Selbsttötung genannt – wird immer dann in Betracht gezogen, wenn der Mensch subjektiv seine aktuelle Situation als unerträglich ansieht und sich auch nicht vorstellen kann, dass sich dies jemals wieder ändern wird. Die einzige Alternative, seinem Leiden ein Ende zu bereiten, ist für ihn dann der Tod.
Die Gründe für eine solche Einschätzung der Lebenssituation sind vielfältig. Sehr oft kommen psychische Erkrankungen als Ursache in Betracht, wie zum Beispiel eine starke Depression, oder aber körperliche Krankheiten, bei denen keine Heilungschance mehr besteht – man denke an Krebs im Endstadium. In gewisser Weise zählen auch Drogen zu den krankheitsbezogenen Ursachen eines Selbstmordes, da langjähriger Drogenmissbrauch zu verschiedenen Krankheiten und Zuständen führen kann, und eine Überdosis dann der letzte Ausweg zu sein scheint.
Aber auch ein schmerzlicher Verlust kann den Wunsch zu sterben auslösen: der Verlust eines Menschen durch Tod oder Trennung, der Verlust des Arbeitsplatzes oder der gesellschaftlichen Stellung, der finanzielle Ruin oder auch der Verlust des Heims. Ebenso kann Angst Menschen in den Selbstmord treiben, wenn sie etwa befürchten müssen, demnächst als Krimineller entlarvt zu werden. Oder sie befürchten, dass ein privates Geheimnis gelüftet wird, bei dem sie die Schande nicht ertragen könnten. Als weiterer häufiger Grund werden Isolation und Einsamkeit genannt – etwa wenn man durch Mobbing oder Diskriminierung ausgegrenzt wird oder aber gerade im Alter vereinsamt.
Als weitere Ursache für einen Suizid kommt noch ein Pakt in Frage, den man mit einem oder mehreren Menschen geschlossen hat. So gibt es viele Doppelsuizide bei Paaren, oder Massensuizide bei zum Beispiel religiösen Vereinigungen. Auch ein Selbstmordattentäter hat mit seinem Gott oder seiner Organisation einen Pakt abgeschlossen, sein eigenes Leben für eine größere Sache zu beenden.
Formen des Selbstmordes
Leider sind die Menschen bei der Art und Weise, wie sie sich selbst das Leben nehmen, durchaus sehr kreativ. Dennoch gibt es bestimmte Methoden, die besonders häufig vorkommen. So entscheiden sich in Deutschland über 50 Prozent der Selbstmörder für das Erhängen, wobei dies überwiegend Männer sind. Die Frauen hingegen bevorzugen zu 70 Prozent die Einnahme von Medikamenten oder Giften.
Es gibt zwei grundsätzliche Methoden bei einem Suizid, die man in sogenannte harte und weiche oder sanfte Methoden einteilt. Die harten Methoden – die von Männern bevorzugt werden – verursachen eine starke Schädigung des Körpers. Sie umfassen Arten wie den Sturz aus großer Höhe, die Selbsttötung durch einen Zug oder ein anderes Fahrzeug, das Erhängen oder auch das Erschießen, falls eine Schusswaffe zugänglich ist.
Die weichen Methoden (von Frauen bevorzugt) führen den Tod deutlich unmerklicher herbei und können ein sanftes Hinüberdämmern ohne große Schmerzen bewirken – dies erfolgt dann durch die Überdosierung von Medikamenten oder Drogen, die Einnahme von Gift oder das Einatmen schädlicher Gase.
Hilfe nach einem Suizid
Es ist ein schwerer Akt, die Entscheidung eines Menschen, sich selbst das Leben zu nehmen, zu akzeptieren und mit den eigenen unausweichlichen Selbstvorwürfen und Schuldgefühlen fertig zu werden. Sehr vielen Menschen gelingt das nicht, so dass es sich in solch einem Fall anbietet, sich professionelle Unterstützung zu holen.
Dies kann durch einen Psychologen oder Trauerbegleiter geschehen, aber auch eine Selbsthilfegruppe kann sehr viel Unterstützung bringen. Gemeinsam in der selben Situation gefangen kann man vielleicht sogar leichter Antworten auf die vielen Fragen nach dem Warum finden und Wege zur Akzeptanz suchen. Denn wie groß auch immer die eigenen Schuldgefühle sein mögen – ein Suizid ist und bleibt immer die Entscheidung des Menschen, der ihn begangen hat.
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