Rezension "Sterbehilfe - Das Recht auf Leben ist keine Pflicht zum Leiden" von Angelika Schmid
Dieses eBook wurde geschrieben von einer wahrhaftig langjährig Betroffenen. Angelika Schmid ist seit den 60er Jahren schon mit der Erbkrankheit Chorea Huntington konfrontiert. Seit bald zwei Jahrzehnten ist auch ihr Ehemann schon betroffen, und sie pflegt ihn seither.
Es ist ein eindrückliches eBook, denn es beschäftigt sich damit, ob wir Menschen würdig aus dem Leben scheiden möchten. Letztlich beschreibt es doch die elementarsten Fragen unseres Lebens. Jeder Mensch wird diesen Weg für sich gehen müssen. Es ist ein Sachbuch, das einer seelischen Achterbahn gleicht, und fast bis zur Schmerzgrenze in die Tiefe menschlicher Gefühle geht. Alle Freunde und Nachbarn, die ich nach ihren Vorstellungen befragt habe, beantworten diese Frage spontan mit: „sterben? Möglichst kurz und schmerzlos!“. Dies bleibt für viele Betroffene jedoch nur ein frommer Wunsch. Die Wirklichkeit sieht häufig ganz anders aus. Dies wird nach der Lektüre des eBooks ausgenommen deutlich klar.
Schilderungen einer Betroffenen
Sehr eindrücklich schildert die Autorin, welches Schicksal sie mit ihrer Familie sowie an der Seite ihres Mannes durchlebt. Die Schilderungen sind außergewöhnlich zu Herzen und unter die Haut gehend. Angelika Schmid beschreibt einen jahrzehntelangen Krankheitsverlauf, der den Leser mitnimmt in eine Gedankenwelt, die nicht gerade als leichte Kost zu bezeichnen ist. Es ist zudem beeindruckend, wie viel ein Mensch tragen und ertragen kann, wenn er liebt. Die vorausgehenden Erläuterungen zur Erbkrankheit der Familie, vermitteln den Lesern einen tiefen Einblick in die Verzweiflung der Menschen, die hiervon betroffen sind. Viele Aspekte des Lebens und Sterbens sind zusammengetragen und trotz Liebe und Leid schimmert auch Verständnis für die Gegner der Sterbehilfe durch. Allerdings ist es auch ein Appell an diese, sich ernsthaft mit dem Leid der Betroffenen auseinandersetzen.
Fragestellungen, die sich auftun
Hauptsächlich geht es bei der Abhandlung um den Aspekt, ob das Recht auf Leben auch eine Pflicht zum Leiden sein muss. Verschiedene Sichtweisen auf das Thema entführen den Leser in eine Welt, die man als gesunder Mensch nicht kennt. Man schwankt zwischen Schaudern und Mitgefühl. Das eBook schildert umfänglich die Unterschiede, zwischen der Gesetzgebung in Deutschland und unseren Nachbarländern. Ebenso wird klar, welchen Einfluss diese nehmen, auf unser Leben und Sterben, vor allem aber auch auf unsere Selbstbestimmung. Zusätzlich setzt es sich mit der strikten Haltung des deutschen Ärzteverbandes auseinander. Sehr deutlich wird dabei auch der Wunsch, dass Gegner und Entscheidungsträger doch direkt Kontakt aufnehmen mögen, mit Menschen in solchen Lebenskrisen. Zum Schluss stellt sich die Frage, können Außenstehende und nicht direkt Betroffene, tatsächlich beurteilen, wie in Notsituationen zu handeln ist?
Beschäftigung mit einem elementaren Lebensthema
Gerade aufgrund der stets wiederkehrenden Bundestagsdebatten beschäftigen sich mehr Menschen ausgiebig mit den Themen dieses eBooks. Im Alltag werden die Gedanken an unsere Endlichkeit häufig zurückgedrängt, obwohl sie uns doch alle früher oder später betreffen könnten. Viele Menschen fragen sich, warum man auf seinem letzten Weg von den Ärzten alleine gelassen werden muss. Hierbei stellen sich nicht nur ethische, sondern auch kulturhistorische Fragen. Es wird ein prominenter Sterbehelfer zitiert, der den klugen Satz sagte: „Ärzte sind für das Leben da und der Tod gehört zum Leben“.
Lebenskrisen können stark machen
Ich war nach der Lektüre des eBooks beeindruckt, von der Stärke, dem Mut und dem Lebenswillen, die man ebenfalls deutlich spürt. In seiner Sachlichkeit gibt das eBook einen Leitfaden, der jeden Leser dazu anregt, über eine menschenwürdige Zukunft nachzudenken. Wir sind nicht nur bei unserer Geburt hilflos, sondern häufig im Sterben auch. Wer wünscht sich in dieser Situation keine helfende Hand, die uns sanft hinüber begleitet?
Das eBook ist unbedingt empfehlenswert, denn man wird demütig und dankbar für das eigene Schicksal. Ich habe dies zum Anlass genommen, danach noch einmal voller Zuversicht über mein eigenes Leben nachzudenken.
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Sterbehilfe - Das Recht auf Leben ist keine Pflicht zum Leiden
Dieses eBook von Angelika Schmid richtet sich an alle Menschen, die sich mit dem Recht auf Selbstbestimmung, auch beim allerletzten Weg, beschäftigen. Gehen wir gemeinsam auf eine Sinn-Suche, ob es jedem Menschen selbst überlassen bleiben sollte, in diesem persönlichsten aller Bereiche selbst zu entscheiden.
Oliver Schmid ist Gründer von Gedenkseiten.de, seit 2009 Internet-Unternehmer und Experte für Inbound Marketing mit Hauptsitz in Friedrichshafen.
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