Mit Kindern über den Tod reden
Mama, wann stirbt Oma? Kommt ihr mich auf dem Friedhof besuchen, wenn ich tot bin? Was trägt man im Sarg? Kinder stellen oft unbefangene und direkte Fragen über den Tod – und bringen Erwachsene damit aus der Fassung. Gibt es auf solche Fragen passende Antworten?
Tod und Trauer nehmen viele Kinder mit einer unverstellten Neugierde wahr. Konventionen darüber, was man – vor allem in der Öffentlichkeit – anspricht und was nicht, sind ihnen nicht unbedingt geläufig. Ihre Fragen können Erwachsene schnell überfordern, dabei sind sie vor allem eins: ein guter Gesprächsanlass, um ein wichtiges und für uns alle letztlich unumgängliches Thema zu behandeln.
Kindliche Neugier macht vor dem Tod nicht halt
Das bedeutet auch, klare Worte zu finden. „Opa ist eingeschlafen“, kann bei kleineren Kindern große Angst vor dem abendlichen Einschlafen hervorrufen. Ebenso sind Widersprüchlichkeiten für den kindlichen Trauerprozess hemmend: Liegt Oma nun auf dem Friedhof oder sitzt sie im Himmel?
Wenn es um Dinosaurier, Ritter oder Steinzeit geht, freuen wir uns über die Wissbegierde von Kindern. Wir helfen ihnen bei der Recherche und teilen unser Wissen mit ihnen. Wenn es aber um Tod und Trauer geht, machen Kinder oft ganz andere Erfahrungen. Sie werden zurechtgewiesen oder mit ihren Fragen allein gelassen. Wenn sie selbst betroffen sind, fehlt es vor allem jüngeren Kindern an den Möglichkeiten, ihr Trauer auszudrücken. Sie brauchen Erwachsene nicht nur, um getröstet zu werden, sondern auch als Gesprächspartner, die ihnen helfen.
Thema nicht aufzwingen, aber ein offenes Ohr haben
Erwachsene sind hier gefordert: Sie müssen eine Atmosphäre schaffen, in der alle Fragen zulässig sind, es keine Tabus gibt. Wie bei anderen, weniger emotionalen Themen auch macht es wenig Sinn, Kindern mit Fragen hinterher zu laufen. Aber es gibt viele Gesprächsanlässe. Denn der Tod ist für Kinder nichts Fremdes. Er ist allgegenwärtig in den Medien, aber auch in ihrem Alltag. Kinder entdecken die tote Amsel im Garten, sie trauern um ihr Kaninchen und vermissen ihren verstorbenen Opa. Gut, wenn ihnen dann Erwachsene zur Seite stehen.
Artikel geschrieben von Meike Adam
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