Grabarten

Wenn man eine sehr alten Friedhof besucht, findet man typischerweise nur zwei Grabarten vor: Das Einzelgrab oder das Doppel- oder Familiengrab. Diese Gräber sind dann oft recht unregelmäßig verteilt, weil der Friedhof über die Jahrhunderte gewachsen ist und immer wieder hier und da erweitert wurde. Sicher ist so ein Friedhof unter den Aspekten der Atmosphäre und der Geschichtsträchtigkeit sehr reizvoll, bietet aber nicht die Vielfalt, die die modernen Bestattungsarten erfordern.

Auf einem moderneren Friedhof wird man viel mehr Grabarten finden, da sich die Bestattungskultur geändert hat. Zur traditionellen Erdbestattung sind weitere Bestattungsformen hinzu gekommen, die neue Grabarten hervor gebracht haben. So ist das anonyme Urnenfeld eine Erscheinungsform jüngerer Zeit, da Feuerbestattungen lange Zeit eher selten waren und erst in den letzten Jahren zugenommen haben.

Verschieden Grabarten

Man kann generell zwei Typen von Gräbern unterscheiden: ein gekennzeichnetes Einzel- oder Doppelgrab oder ein anonymes Gemeinschaftsgrab, bei dem nicht näher gekennzeichnet ist wer genau wo ruht. Die letzte Grabart tritt oft in der Erscheinungsform eines Urnenfeldes auf, aber sie kann auch in einer Streuwiese oder einem Friedwald bestehen. Bei einer Streuwiese handelt es sich um ein Areal des Friedhofes, auf dem nach einer Einäscherung die Asche des verstorbenen Menschen verstreut wird. Der Friedwald wird für eine Baumbestattung genutzt, hier wird die Urne an den Wurzeln eines Baumes bestattet.

Bei den gekennzeichneten Gräbern hat man die Auswahl zwischen einem Wahlgrab oder einem Reihengrab. Unter einem Wahlgrab versteht man ein auf dem Friedhof zur Verfügung stehendes Grab, das man je nach Lage und Größe selbst aussucht. Bei einem Reihengrab hingegen kann man die Position der Grabstelle nicht selbst wählen, sondern man muss das nächste freie Grab in der Reihe nehmen. Beide Grabarten unterscheiden sich natürlich durch die Kosten – ein Wahlgrab kann erheblich teurer als ein Reihengrab sein. Beide Grabarten gibt es sowohl für eine Bestattung im Sarg als auch in der Urne.

Die Art des Grabes hat auch einen großen Einfluss auf den Aufwand, der bei der Gestaltung des Grabes und der Pflege auf die Angehörigen zu kommt. Bei einer Bestattung in einem Urnenfeld sind die Pflegekosten zum Beispiel mit der einmaligen Gebühr abgegolten, da der Friedhof die Pflege übernimmt. Ein Doppelgrab hingegen mit seiner großen Fläche erfordert einigen zeitlichen und finanziellen Aufwand bei der Pflege.

Neben diesen Grabarten, die denen Sarg oder Urne unter der Erde bestattet werden, gibt es für die Bestattung einer Urne noch weitere Möglichkeiten. Diese kann nämlich auch oberirdisch in einem Kolumbarium oder einer Urnestele bestattet werden. Dabei werden die Urnen in einzelne Nischen gesetzt, die dann mit einer Platte aus Stein oder Glas verschlossen werden. Auf diese Platten werden dann der Name und die Lebensdaten des verstorbenen Menschen eingraviert.

Unterschiedliche Auswahl an Grabarten auf den Friedhöfen

Jeder Friedhof hat ein anderes Angebot an Grabarten – ein großer, moderner Friedhof bietet womöglich alle Arten an, ein kleiner Friedhof hat eventuell nur eine kleine Auswahl an Grabarten. Deshalb sollte man sich zuerst für eine Bestattungsart entscheiden, da diese die Grabart mitbestimmt. Im nächsten Schritt kann man sich dann bei den regionalen Friedhöfen erkundigen, ob sie die gewünschte Grabart für die Bestattungsform anbieten können. Denn nicht jeder Friedhof hat eine Urnenstele, eine Waldfläche für eine Baumbestattung oder ein Urnenfeld für die anonyme Bestattung.

Die Kosten für die Grabarten legt jede Friedhofsverwaltung selbst fest, ebenfalls die Liegedauer, die zum Teil von der Bodenbeschaffenheit abhängig ist. Die Gebühren können selbst innerhalb derselben Stadt bei den Friedhöfen stark variieren, deshalb ist die Vorabinformation auf jeden Fall anzuraten, selbst wenn man nur ein klassisches Grab für eine Sargbestattung benötigt.