Friedhofsgärtnerei
Ein Friedhof dient unter anderem dazu, die verstorbenen Familienangehörigen zur ewigen Ruhe zu betten und ihnen eine Stätte des Erinnerns zu schaffen, die liebevoll gepflegt davon Zeugnis gibt, dass dieser Mensch in den Herzen seiner Angehörigen unvergessen ist. Dazu gehört im westlichen Kulturkreis eine Bepflanzung der Grabstelle, das Ausschmücken mit einem Grabstein, einem Grablicht und vielleicht einer Blumenschale.
Zudem gibt es auf einem Friedhof allgemeine Flächen, die regelmäßig gepflegt werden müssen. In einem Parkfriedhof sind diese besonders groß, aber auch ein städtischer Friedhof mit Reihengräbern und Grabflächen hat allgemeine Bereiche, die der Pflege bedürfen.
Diese Pflegearbeiten übernimmt üblicherweise die Friedhofsgärtnerei, Das ist eine normale Gärtnerei, die sich je nach Größe des Friedhofs jedoch unter Umständen ausschließlich auf dieses Geschäftsfeld konzentriert hat und den speziellen Bedürfnissen eines Friedhofs entgegenkommt. Die Gärtnerei befindet sich daher oft auf dem Gelände des Friedhofs oder in dessen unmittelbarer Nachbarschaft.
Angebot einer Friedhofsgärtnerei
Das Angebot einer Friedhofsgärtnerei umfasst meistens zwei große Bereiche: spezielle Produkte und Dienstleistungen.
• Spezielle Produkte
Eine Grabbepflanzung stellt in gewisser Weise ganz besondere Ansprüche. Zum einen gibt es Pflanzen, die traditionell für strukturelle Grabbepflanzungen benutzt werden wie bestimmte Bäume oder Sträucher. Diese müssen möglichst robust und pflegeleicht sein. Oft findet man daher Thujen oder Nadelbäume, die diese Kriterien erfüllen, auch Buchsbaum für Umrandungen und Einfassungen ist sehr pflegeleicht und robust. Eine Friedhofsgärtnerei wird diese für ein Grab bevorzugten Strukturpflanzen deshalb im Angebot haben.
Auch bei der saisonalen Bepflanzung stellt das Grab besondere Ansprüche. So werden zum Beispiel für ein Grab besonders gerne Pflanzen ausgewählt, die von Kaninchen nicht sehr gerne gefressen werden. Für diese Tierart ist ein Friedhof nämlich oft eine ideale Heimstätte, so dass viele Friedhöfe mit einer Kaninchenplage zu kämpfen haben. Manchmal ist ein frisch bepflanztes Grab am nächsten Tag schon kahlgefressen. Deshalb werden als saisonale Bepflanzung oft Blumen ausgewählt – wie zum Beispiel Begonien – die die kleinen Nager nicht so gerne mögen.
Die Friedhofsgärtnerei wird in ihrem Warenangebot zudem auch spezielle und saisonale Produkte anbieten, wie es Grabgestecke, Kränze, ewige Lichter oder Grablampen sind, damit die Trauergäste oder Friedhofsbesucher selbst im letzten Moment noch eine Liebesgabe für den verstorbenen Menschen besorgen können.
• Dienstleistungen einer Friedhofsgärtnerei
Eine Friedhofsgärtnerei bietet üblicherweise auch eine Reihe von Dienstleistungen an. Das kann die flexible Grabpflege im Urlaub oder im Krankheitsfall sein, aber auch die Jahresgrabpflege oder die Dauergrabpflege über eine lange Laufzeit gehören zum Service einer Friedhofsgärtnerei. Gerade im Bereich der Grabpflege bieten viele Gärtnereien auch einen Vorsorgevertrag an, bei dem ein Mensch zu Lebzeiten schon dafür Sorge tragen kann, dass die Kosten für die Grabpflege gedeckt sind und so die Angehörigen nicht damit belastet werden.
Die Kosten für diese Dienstleistungen hängen von der Größe der zu pflegenden Fläche ab – ein Urnengrab ist kleiner als ein Grab für eine Sargbestattung und kostet daher in der Pflege weniger als letzteres. Und natürlich ist der Umfang der gebuchten Leistungen ein Faktor, der die Kosten beeinflusst. Nur die regelmäßige Säuberung wird erheblich weniger kosten als die regelmäßige saisonale Bepflanzung und Versorgung der Grabfläche.
Friedhofsgärtnereien und die Konkurrenz
Friedhofsgärtnereien sind aufgrund ihres umfassenden Angebots meist etwas größere Betriebe, die scharf kalkulieren müssen, damit sich ihr Geschäft auch halten kann. In den letzten Jahren haben sie jedoch zunehmend Konkurrenz durch sogenannte Freelancer oder freiberufliche Gärtner bekommen. Das sind ausgebildete Gärtner, die nur die reine Dienstleistung der Grabpflege anbieten und keine eigene Gärtnerei besitzen oder ihr angeschlossen sind. Aufgrund dieser Struktur bieten sie ihre Dienstleistungen oft zu deutlich niedrigeren Sätzen an, als dies eine Friedhofsgärtnerei kann.
Diese Angebote erscheinen auf den ersten Blick oft verlockend, man sollte sie jedoch genau prüfen. Wenn der selbstständige Gärtner erkrankt, ist die Grabpflege nicht mehr gewährleistet. Auch muss der freiberufliche Gärtner die Pflanzen oft zu einem höheren Preis einkaufen, als dies die Friedhofsgärtnerei tut – zumal diese oft die benötigten Pflanzen selbst kultiviert und so in diesem Bereich wieder besser kalkulieren kann als der freiberufliche Gärtner. Man sollte deshalb die Angebote sorgfältig vergleichen, ehe man einen Vertrag unterschreibt.
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