Grab
Einer der traditionellen Bestattungsarten ist sicher die Bestattung in einem Erdgrab. Schon vor Tausenden von Jahren haben die Menschen ihre Toten der Erde anvertraut – zu Beginn vielleicht nur aus dem Grund, dass sie nicht wollten, dass die Leichname von wilden Tieren ausgegraben und verzehrt wurden. Im Lauf der Jahrhunderte haben sich aus dieser Sitte der Erdbestattung vielfältige Bestattungskulturen und Rituale entwickelt.
So wurden die Toten vielleicht in besondere Gewänder gekleidet – auch heute noch ist ein spezielles Totenhemd üblich -, es wurden ihnen Schmuck und andere Grabbeigaben für ihre Reise ins Jenseits mitgegeben, manchmal wurden sie auch in einer bestimmten Himmelsrichtung beigesetzt, wie es immer noch im Islam üblich ist. Auch wurden die Gräber zumeist liebevoll geschmückt und gepflegt.
Vieles davon ist heute noch üblich. So geben viele Menschen ihrem verstorbenen Angehörigen eine Blume oder ein kleines Andenken mit ins Grab, dieses wird später dann mit einem Grabstein und einer Bepflanzung versehen und liebevoll geschmückt, da es eine Stätte der Erinnerung und der Zwiesprache mit dem verschiedenen Menschen ist.
Orte für ein Grab
Früher suchten die Menschen oft besondere Plätze aus, an denen sie ihre Toten bestatteten. Schon im Mittelalter begann die damalige Obrigkeit jedoch, einen Friedhof als Grabstätte vorzuschreiben – man hatte Angst, dass der Verwesungsprozess das Grundwasser verderben und so zu Seuchen führen könnte.
Dieser Friedhofszwang besteht heute noch – es ist in Deutschland nach wie vor nicht gestattet, einen Menschen auf einem nicht als Friedhof ausgewiesenen Gelände zu bestatten. Wer also möchte, dass sein Angehöriger in der freien Natur bestattet werden soll, muss auf das benachbarte Ausland wie zum Beispiel die Schweiz ausweichen. Dort ist das Bestattungsgesetz nicht so streng, und so kann man als Ort für das Grab auch eine Almwiese auswählen.
Innerhalb des Friedhofs gibt es verschiedene Areale, die unterschiedlich gestaltet sind und verschiedene Grabarten vorzuweisen haben. Die Lage und die Art des Grabes haben dabei einen großen Einfluss auf den Preis, den die Angehörigen für die Nutzung der Grabstelle bezahlen müssen.
Die Grabarten
Grundsätzlich kann man zwischen zwei Grabarten unterscheiden: dem Erdgrab für eine Sargbestattung und einem Urnengrab. Wenn man eine Sargbestattung wünscht, ist die Auswahl bei den Grabarten eigentlich auf zwei Arten beschränkt: Man kann eine spezielles freies Grab wählen – das nennt sich dann Wahlgrab – oder man bekommt das nächste freie Grab zugewiesen – ein sogenanntes Reihengrab. Sehr wenige Friedhöfe bieten auch noch ein anonymes Grab für eine Bestattung im Sarg an; üblicherweise ist dies Grabart einer Urnenbestattung vorbehalten.
Bei einer Urnenbestattung, bei der der verstorbene Mensch zuvor eingeäschert und dann beigesetzt wird, ist die Auswahl an Grabarten deutlich größer. Man kann wie bei einer Bestattung im Sarg ein Wahlgrab oder ein Reihengrab für die Urne auswählen, aber auch die anonyme Bestattung in einem Urnenfeld ist möglich. Ebenso bietet sich eine Baumbestattung an, bei der die Urne an den Wurzeln eines Baumes begraben wird.
Eine Urnenbestattung bietet auch die Möglichkeit, die Urne oberirdisch zu bestatten. Das kann in einem Kolumbarium oder einer Urnenstele sein, auch die Beisetzung in einer Röse, das ist ein Felsengrab, ist bei einer Urnenbestattung möglich.
Grabschmuck und Grabpflege
Den meisten Menschen ist es wichtig, das Grab, welches sie als Stätte der Erinnerung und der Begegnung betrachten, mit einem Grabstein und sonstigem Grabschmuck zu versehen und es liebevoll zu bepflanzen und zu pflegen. Einen Grabstein kann man erst mehrere Wochen nach der Beisetzung auf dem Grab aufstellen lassen, da sich das gesamte Erdreich erst gesetzt haben muss, damit der Stein einen stabilen Stand hat.
Die Gestaltung des Grabsteins und des Grabes kann man oft nicht völlig frei wählen, da viele Friedhöfe bezüglich der Größe und des Stils ihre eigenen Vorschriften haben. Deshalb erkundigt an sich am besten, bevor man die Grabgestaltung plant und in Auftrag gibt, was auf dem Friedhof regelkonform und möglich ist.
Auswahl des passenden Friedhofs für das Grab
Welcher Friedhof der geeignete ist, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Der eine Faktor ist die Auswahl an Grabstätten und Grabarten, die ein Friedhof zu bieten hat. Nicht jeder Friedhof besitzt eine Waldfläche für eine Baumbestattung, nicht jeder Friedhof hat ein Kolumbarium.
Ein anderer Faktor für die Auswahl sind die Gebühren, die der jeweilige Friedhof verlangt. Diese Gebühren legt jeder Friedhof selber fest, so dass es dabei enorme Unterschiede geben kann, die Hunderte oder gar Tausende von Euro betragen können.
Ein anderes Auswahlkriterium ist sicher die Nähe des Friedhofs zum eigenen Wohnort. Besonders wenn man die Grabpflege selbst vornehmen möchte, ist ein weit entfernter Friedhof mit einer beschwerlichen Anfahrt unterm Strich dann doch wieder unpraktischer und teurer als ein näher gelegener mit höheren Gebühren.
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