Friedhofsgärtner
Das Grab als letzte Ruhestätte eines geliebten verstorbenen Angehörigen ist für die Hinterbliebenen ein wichtiger Ort und wird üblicherweise liebevoll gestaltet und gepflegt. So möchte man dem Toten Respekt erweisen und zeigen, dass man ihn nach wie vor in der Erinnerung lebendig hält. Ist man selbst aus gesundheitlichen, zeitlichen oder räumlichen Gründen nicht in der Lage, diese Grabpflege vorzunehmen, kann man einen Friedhofsgärtner damit beauftragen.
Fachausbildung zum Friedhofsgärtner
Der Beruf des Gärtners ist ein anerkannter Ausbildungsberuf und wird über drei Jahre erlernt. Der Auszubildende kann sich dabei auf den Bereich Friedhofsgärtnerei spezialisieren. In der Ausbildung werden grundsätzliche Kenntnisse über Pflanzen und deren Kultivierung vermittelt, aber auch Aspekte der Landschaftsgestaltung werden gelehrt. Neben der Vermittlung von betriebswirtschaftlichen, arbeitsrechtlichen und umweltschutzbezogenen Kenntnissen werden Friedhofsgärtner zudem oft auch noch im Umgang mit den Kunden geschult, da bei trauernden Menschen besondere Sensibilität gefordert ist.
Arbeitsfeld eines Friedhofsgärtners
Der Friedhofsgärtner ist oft für mehrere Parteien tätig. Oft beauftragt die Friedhofsverwaltung einen Friedhofsgärtner, die allgemeinen Teile des Friedhofs zu bepflanzen und zu pflegen. Dazu gehören der Baumbestand und eventuell vorhanden Grünflächen sowie Gräberfelder für anonyme Bestattungen oder die Rasenflächen von Reihengräbern.
Der Friedhofsgärtner kann zudem im Auftrag der Hinterbliebenen für die Pflege einzelner Grabstätten tätig werden. Der Umfang dieser Grabpflege kann flexibel vereinbart werden, von der anfänglichen Gestaltung des Grabes und seiner vollständigen Bepflanzung bis hin zur einfachsten Pflege, die aus Unkraut jäten und Gießen besteht. Der Friedhofsgärtner berät dabei die Angehörigen bezüglich der Grabgestaltung und weiß meistens genau, welche Bepflanzung auf dem Friedhof zulässig ist.
Zudem sind Friedhofsgärtner oft auch noch in der Trauerbinderei geschult und können auf Wunsch auch Gestecke, Kränze oder Gebinde für eine Trauerfeier oder als Grabschmuck anfertigen, der zu besonderen Feiertagen auf die Grabstätte gelegt werden.
Ein Friedhofsgärtner ist oft Angestellter einer Friedhofsgärtnerei, in der er oder sie zusätzlich auch noch für die Zucht und das Kultivieren von Pflanzen zuständig ist. Die Gärtnereien spezialisieren sich dabei meist auf für den aktuellen Boden geeignete Pflanzen, die zudem auch von der Friedhofsverwaltung genehmigt sind.
Preise der Friedhofsgärtner
Die Friedhofsgärtner kalkulieren je nach Lage des Friedhofs und der lokalen Kosten- und Lohnstruktur sehr unterschiedlich. Folgende Werte kann man als unverbindliche Richtwerte ansehen:
- Einfache Pflege einer einstelligen Grabstelle: ab 200 Euro pro Jahr
- Einfache Pflege eines Doppelgrabes: ab 350 Euro pro Jahr
- Einfache Pflege eines Urnengrabes: ab 90 Euro pro Jahr
Manche Friedhofsgärtner kalkulieren ihre Preise nach der Fläche, die zu pflegen ist, und berechnen dabei für die einfache Grabpflege etwa 50 Euro jährlich pro Quadratmeter. Für die Pflege einer anonymen Grabstelle muss man den Friedhofsgärtner nicht extra engagieren oder bezahlen, da die Friedhofsverwaltung der Auftraggeber für die Pflege dieser Flächen ist.
Wenn man eine umfassende Grabpflege wünscht, bei der zu jeder Saison – Frühling, Sommer und Herbst – eine Neubepflanzung statt findet, so muss man mit erheblich höheren Kosten rechnen. Soll auch noch der Grabstein regelmäßig gepflegt und gereinigt werden, so können schnell jährliche Kosten für den Friedhofsgärtner von an die 1.500 Euro auflaufen. Eine Winterbepflanzung findet normalerweise nicht statt, sondern die Gräber werden oft mit Reisig oder Tannengrün abgedeckt.
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