Die 10 interessantesten Persönlichkeiten, die nach ihrem Tod berühmt wurden
Der Tod hat auch seine Vorteile. Man kann im Leben hart kämpfen, ein Genie sein und es doch zu nichts bringen, stirbt man hingegen – und das womöglich auch noch spektakulär-, stellt sich der ersehnte Erfolg oft sprunghaft ein. Ein berühmtes Beispiel ist der Maler Vincent van Gogh, der zu seinen Lebzeiten immer unterstützt werden musste, und dessen Werke heute zu den teuersten der Welt gehören. John Lennons Album stürmte nach seinem gewaltsamen Tod die Charts, die Erben von Kurt Cobain verdienen immer größere Summen mit seinem Schaffen.
Aber auch so unbekannten Personen wie Ignaz Philipp Semmelweis, einem Arzt im 19. Jahrhundert, darf man seinen Respekt auch postum nicht vorenthalten. Der Arzt hat etwas sehr Einfaches implementiert, was bis heute Tausende von Leben gerettet hat: Er empfahl schlicht und ergreifend, dass sich die medizinischen Helfer vor der Geburtshilfe die Hände waschen. Das sogenannte Kindbettfieber konnte durch ihn drastisch reduziert werden, und die Aktion gehört heute in allen Bereichen zur Alltagsroutine.
Die 10 Persönlichkeiten im Überblick:
- Kirsten Heisig
- Israel Kamakawiwoóle
- Stieg Larsson
- Vincent van Gogh
- Jackson Pollock
- The Notorious B.I.G
- Tupac Shakur
- Robert Enke
- Michael Jackson
- Robert Pattinson
Kirsten Heisig
Sie war eine Kämpferin für Gewaltlosigkeit und Kommunikation, die am Ende dem Druck nicht standhalten konnte. Die Jugendrichterin hat Zeit ihres Lebens für eine Reduzierung der Jugendkriminalität gekämpft. Ihr Bezirk war das Berliner Viertel Neukölln, welches als sozialer Brennpunkt mit einer hohen Rate an Gewalt bekannt war.
Die engagierte Richterin hat versucht, durch ihr sogenanntes „Neuköllner Modell“ einen Dialog zwischen Jugendamt, Gerichten, Jugendlichen, Polizei und Schulen zu etablieren und zu beschleunigen, um die Gewalt zu reduzieren. Sie hielt Vorträge, besuchte Behörden und schrieb das Buch „Das Ende der Geduld“, welches heute als zukunftweisendes Werk von vielen geschätzt wird. Sie hat zu Lebzeiten Erfolge erzielt, aber zum Schluss doch wohl resigniert: Am 03.07.2010 beging sie Selbstmord.
Israel Kamakawiwoóle
Der berühmte Song "Over the Rainbow/What a Wonderful World”, ein vom hawaiianischen Künstler mit dem unaussprechlichen Namen geschriebenes Medley, stürmte monatelang die Charts und war ständig im Radio zu hören – die Moderatoren haben die Aussprache seines Namens wohl sehr üben müssen. Der stark übergewichtige Künstler hat den Song schon in Jahr 1993 auf seinem Album „Facing Future“ veröffentlicht, aber er wurde erst im Jahr 2010 zum echten Kassenschlager.
Der Sänger war da schon 13 Jahre im Alter von 38 Jahren aufgrund seiner krankhaften Fettsucht verstorben, aber erst jetzt kam sein romantischer und ruhiger Song zu richtigem Erfolg. Auch mehrere Filmproduktionen erkannten sein Potenzial, und so taucht er schon in den Filmproduktionen von „Emergency Room", "50 erste Dates" und "Rendezvous mit Joe Black" auf. Und nach wie vor lädt sein berührender Song zum Träumen ein.
Stieg Larsson
Es ist selten, dass ein schwedischer Schriftsteller die internationalen Büchercharts stürmt, aber Stieg Larsson ist es postum gelungen. Mit seiner Millennium-Trilogie um ein verfilztes Familienunternehmen und seine mörderischen Mitglieder, die mittlerweile auch sehr erfolgreich verfilmt wurde, brach er alle Rekorde. Manche Literaturkritiker schrieben dem Journalisten kein großes literarisches Können zu, aber das tat dem Hype um seine Protagonistin Lisbeth Salander keinen Abbruch.
Die Krimiserie war auf zehn Bände ausgelegt, und für drei weitere soll es angeblich noch Exposés geben. Der Autor verstarb im Jahr 2004 an einem Herzinfarkt, er wurde 51 Jahre alt. Nach seinem Tod wurden mittlerweile weltweit mehr als 15 Millionen seiner Bücher verkauft.
Vincent van Gogh
Seine Sonnenblumen und sein abgeschnittenes Ohr sind wohl das erste, was einem bei seinem Namen einfällt – und die horrenden Summen, die man für eines seiner Werke bezahlen muss. Zu seinen Lebzeiten hatte er nicht viel Glück; sein Malstil wurde nicht goutiert, und er galt als exzentrisch, gar verrückt. Heute vermutet man, dass er möglicherweise Epileptiker war und unter Depressionen litt.
Er wurde sein Leben lang von seinem Bruder Theo unterstützt, der seine Bilder kaufte – außerhalb der Familie hat er zu Lebzeiten nur ein einziges Gemälde verkauft. Er schoss sich am 27. Juli 1890 eine Kugel in die Brust und starb zwei Tage später. Sein umfangreiches Werk hat viele Künstler nach ihm beeinflusst, und seit den 1980er Jahren sind die Preise für seine Werke in die Höhe geschossen.
Jackson Pollock
In jeder Sparte der Kunst gibt es Pioniere – und Jackson Pollock war einer von ihnen im Bereich der Malerei. Er gilt als der Erfinder des sogenannten Action Painting, bei dem der Künstler die Farbe auf die Leinwand schüttet, spritzt oder sprüht und danach mit einfachen Werkzeugen wie Spachtel oder Pinsel bearbeitet. Er hatte zu seinen Lebzeiten durchaus Erfolg, aber wie es vielen Pionieren geht, stellte sich der wahre Durchbruch erst nach seinem Tode im Jahr 1956 ein.
Denn sein Gemälde No 5, entstanden 1948, hält bis jetzt den Rekord als teuerstes Bild aller Zeiten: Es wurde im Jahr 2006 für die sagenhafte Summe von 140 Millionen Dollar an einen privaten Sammler verkauft, dessen Identität als die des Mexikaners Davie Martinez vermutet wird.
The Notorious B.I.G
Die Kunstszenen sind hart, und das gilt besonders für die Rapperszene. Dort werden Machismus und Gewalt verherrlicht, was sich nicht nur in den Songs, sondern auch im Umgang miteinander ausdrückt. Und dieser Kultur fiel auch The Notorious B.I.G zum Opfer, der mit bürgerlichem Namen Christopher George Latore Wallace hieß. Viele der Rapper hatten eine kriminelle Vergangenheit, und zwischen den Vertretern der Ost- und Westküste in den USA war in den 1990er Jahren ein heißer Konflikt entstanden.
The Notorious B.I.G hatte im Jahr 1994 beim Label von Puff Daddy sein erstes Album veröffentlicht, und er gewann immer größeren Einfluss auf die amerikanische Rapperszene. Nach dem Tod Tupac Shakurs eskalierte der Konflikt und mündete darin, dass The Notorious B.I.G am 9 März 1996 in Los Angeles in seinem Wagen erschossen wurde. Sein Lebenswerk wurde nach seinem Tod durch verschiedene Künstler gewürdigt, im Jahr 1999 wurde das Album „Born Again“ aufgenommen, es folgten ein weiteres Album sowie ein Film über sein Leben.
Tupac Shakur
Tupac Shakur war einer der Gegenspieler des Rappers The Notorious B.I.G, und genau wie er starb er eines gewaltsamen Todes. Der Kampf in der Rapperszene zwischen Ost und West tobte heftig, und der erfolgreiche Sänger, der zu seinen Lebzeiten 75 Millionen Tonträger verkaufen konnte, starb am 13. September 1996 in Las Vegas in einem Kugelhagel, in dem er 16 Schussverletzungen davon trug.
Nach seinem Tod stiegen die Verkaufszahlen steil an, aber sein eigentlicher Verdienst liegt wohl traurigerweise in seinem Tod und dem seines Kollegen The Notorious B.I.G – nach ihrem Tod sahen beide Parteien wohl ein, dass Gewalt zu nichts führt, und der Krieg der Rapper in den USA war beendet.
Robert Enke
Er war berühmt. Er wurde bewundert, und er war ein Vorbild für viele andere. Robert Enke war ein Fußballtorwart, der es zu seinen Lebzeiten durchaus zu Erfolg gebracht hatte. Und doch nahm er sich am 10. November 2009 das Leben – seine Depressionen hatten es für ihn unerträglich gemacht. Er spielte für den Verein Hannover 96, er war mehrfach in der Nationalmannschaft, er war verheiratet und engagierte sich sehr stark für den Tierschutz.
Aber im Jahr 2006 starb seine Tochter an einem Herzfehler, und das kann der Auslöser gewesen sein. Seit 2003 litt er an schweren Depressionen, wie seine Frau in einer Pressekonferenz bekannt gab. Und am Bahnübergang in Eilvsee nahm er sich dann im Jahr 2009 das Leben. Aber sein Tod hatte positive Folgen für andere Menschen: Schon wenige Tage nach seinem Tod outete sich ein anderer Fußballprofi, dass er ebenfalls an Depressionen litt und einen Selbstmordversuch unternommen hatte, und seitdem ist diese ernst zu nehmende Krankheit wieder in das Bewusstsein der Öffentlichkeit gerückt – und so hat sein Tod vielleicht vielen anderen das Leben gerettet.
Michael Jackson
Jacko, der King of Pop, war natürlich auch schon zu seinen Lebzeiten berühmt und extrem erfolgreich. Seine Karriere begann als Kind mit den „Jackson Five“, und mit seiner Solokarriere setzte er Meilensteine in der Musikgeschichte. Mit „Thriller“ und „Bad“, seinen beiden bekanntesten Alben, setzte er Maßstäbe, die in den Augen vieler bisher nicht wieder erreicht wurden.
Leider war sein privates Leben wohl eher ein Desaster. Auf seiner Ranch „Neverland“ versuchte er die Kindheit nach zu holen, die er selbst nie gehabt hatte, und seine Operationen und sein Medikamentenkonsum haben ihn zunehmend geschwächt. Als es dann zu den Anschuldigungen des Kindesmissbrauchs kam, verlor er auch den Respekt für sein künstlerisches Schaffen, da sich alle Welt auf die Skandale um ihn stürzte. Und diesen Respekt hat er nun postum zurück gewonnen – nach seinem Tod am 25.06.2009 wird auch dieses Schaffen wieder gewürdigt. Das beweisen die Verkaufszahlen: Ein Jahr nach dem Tod spielte seine Musik wieder 275 Millionen Dollar ein.
Robert Pattinson
Robert Pattinson ist im wirklichen Leben natürlich nicht tot, und Millionen von weiblichen Teenies hoffen darauf, dass dieser Zeitpunkt noch sehr weit entfernt bleiben wird. Aber berühmt wurde der junge Schauspieler schon durch den Tod: Er verkörpert den attraktiven und verführerischen untoten Vampir Edward Cullen in der Twighlight-Serie.
Und vielleicht hat er seinen derzeitigen Ruhm doch dem Tod zu verdanken, denn in einer der Verfilmungen der Harry Potter-Romane starb er sehr heroisch, tapfer und edel als Harrys Konkurrent Cedric Diggory. Vielleicht sind das genau die Qualitäten, die man als sexy Vampir eben auch braucht -und schön gestorben zu sein führt zum Ruhm.
Oliver Schmid ist Gründer von Gedenkseiten.de, seit 2009 Internet-Unternehmer und Experte für Inbound Marketing mit Hauptsitz in Friedrichshafen.
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