Die 10 berühmtesten Friedhöfe der Welt
Friedhöfe sind eine Ruhestätte für die Toten, aber sie sind auch wichtige Orte für die Lebenden. Hinterbliebene suchen sie auf, um die Gräber ihrer Angehörigen zu pflegen und mit ihnen Zwiesprache zu halten, Touristen bewundern die Grabstätten und Monumente berühmter Künstler, und auch die Gräber bekannter Persönlichkeiten sind ein Anziehungspunkt. Und nicht zuletzt dienen Friedhöfe aufgrund der Ruhe und der Bewuchses auch als Naherholungsräume.
Die 10 berühmtesten Friedhöfe im Überblick:
- Der Fröhliche Friedhof in Maramures
- Der Highgate Cemetery in London
- Der Père Lachaise in Paris
- Das Neptun Memorial Reef in Florida
- Der Cross Bones Graveyard in London
- Der Wiener Zentralfriedhof
- Der Greyfriars Kirkyard in Edinburgh
- Der Sleepy Hollow Cemetery in Sleepy Hollow
- Der Friedhof La Recoleta in Buenos Aires
- Der Assistenzfriedhof in Kopenhagen
Der Fröhliche Friedhof in Maramures
Der Fröhliche Friedhof in Maramures; Bildquelle (Paf - Eigenes Werk): Paf; CC
In der Region Maramures in Rumänien liegt ein Friedhof der ganz besonderen Art: Der Fröhliche Friedhof. Betonen andere Friedhöfe gerne die Schwere des Todes und die Trauer, die er auslöst, so finden sich auf diesem Friedhof andere Vorstellungen vom Tod. Die örtliche Kultur geht eher davon aus, dass die Seele unsterblich ist und der Tod ein Moment unendlicher Freude ist, der ein besseres Leben im Jenseits antizipiert.
Berühmt ist der Friedhof für die farbenfrohen Grabmäler, die aus bunt bemaltem Holz bestehen. Die überdachten Kreuze sind im naiven Stil bemalt, erzählen vom Verstorbenen und enthalten oft auch witzige Sprüche oder Gedichte. Zudem ist jeder Verstorbene auch bildlich dar gestellt, meistens in Verbindung mit seiner beruflichen Beschäftigung.
Der Highgate Cemetery in London
Eingang zur Egyptian Avenue, Westteil; Bildquelle (JohnArmagh - Eigenes Werk): JohnArmagh; CC
Im Jahr 1839 wurde der Londoner Friedhof Highgate Cemetery eröffnet. Er besteht aus zwei Teilen, die beidseits der Swain’s Laine in Highgate gelegen sind. Der Friedhof wurde sehr schnell beliebt in der Bevölkerung und wurde quasi ein modischer Platz für Beerdigungen. Die viktorianische Einstellung zum Tod führte dazu, dass sehr viele gotische Gräber und Mausoleen auf dem Friedhof zu finden sind; berühmt sind auch die Egyptian Avenue und der Circle of Lebanon.
Der Friedhof beherbergt über 53.000 Gräber auf einer Fläche von 15 Hektar. Er wird wegen seiner Grabmäler und Bauten als Friedhof von historischem Interesse angesehen, auch ist eine Reihe berühmter Persönlichkeiten dort bestattet. Zudem ist das Gelände auch ein Naturreservat, welches eine Fülle an Pflanzen bietet und eine Heimstatt für sehr viele Tiere ist.
Der Père Lachaise in Paris
Eine der Gassen im Père Lachaise; Bildquelle: Peter Poradisch (Drfine) - Eigenes Werk): Drfine; CC
Der 44 Hektar große Friedhof Père Lachaise im 20ten Arrondissement in Paris ist ein Parkfriedhof, der im Jahr 1804 eröffnet wurde. Wurde er zu Beginn aufgrund seiner Lage als nicht sehr attraktiv angesehen, so besteht heute eine lange Warteliste, wenn man dort begraben werden möchte. Der Friedhof gehört zu einer der Touristenattraktionen in Paris und hat jährlich mehr als zwei Millionen Besucher z verzeichnen.
Der Friedhof ist wegen seiner Anlage, der Grabsteine und natürlich wegen der Grabstätten berühmter Personen so beliebt. So findet man dort das Grab von Frédéric Chopin, Édith Piaf, Jim Morrison und Marcel Marceau, um nur einige zu nennen. Für den Friedhof ist diese Liste an Berühmtheiten allerdings manchmal ein Problem, da die Besucher oder auch Fans auf dem Friedhof auch schon einmal eine laute Party mit der Musik ihres dort begrabenen Lieblingsstars feiern.
Das Neptun Memorial Reef in Florida
Löwenstatue; Bildquelle: Todd Murray from Bloomington, MN, USA): AxelHH; CC
Ein ganz moderner Friedhof der anderen Art ist das Neptune Memorial Reef in Florida in den USA. Immer mehr Menschen wünschen sich für ihre Angehörigen eine naturnahe Bestattung, und eine Möglichkeit ist es, sich nach einer Kremation unter Wasser bestatten zu lassen. Dabei wird die Asche in eine Zementstruktur eingearbeitet, die danach im Meer versenkt wird und zur Entstehung eines Riffes beiträgt.
Der Friedhof ist eines der größten von Menschenhand geschaffenen Korallenriffe der Welt. Die wunderbare Unterwasserszenerie ist allerdings nicht dazu geeignet, kurz einmal am Grab der Eltern vorbei zu schauen und ein paar Blumen ab zu legen, einen Taucheranzug braucht man schon.
Der Cross Bones Graveyard in London
Cross Bones; Bildquelle: ProfDEH - Eigens Werk): ProfDEH; CC
Der alte Friedhof in London entstand im Mittelalter und wurde hauptsächlich als Begräbnisstätte für Prostituierte genutzt. Daher war der Friedhof ungeweiht und hatte auch keinerlei Grabsteine. Dier Friedhof wurde sehr stark genutzt; als er im Zuge von Bauarbeiten der Londoner U-Bahn teilweise aufgelassen werden musste, fand man einen stark überbelegten Friedhof, auf dem bis zu 15.000 Menschen beerdigt worden sein sollen.
Heute wird der Friedhof als Gedenkstätte genutzt. Einmal im Monat wird an den Toren eine kurze Gedenkfeier gehalten, und die Tore sind permanent mit Bändern, Blumen, Nachrichten und anderen Verzierungen im Gedenken an die Toten geschmückt. Dieses bunte Sammelsurium verleiht dem Friedhof eine ganz spezielle Atmosphäre.
Der Wiener Zentralfriedhof
Allee vom Haupteingang zur Karl-Borromäus-Kirche; Bildquelle: dana j - Flickr.com): Werckmeister; CC
Der Wiener Zentralfriedhof ist mit einer Fläche von 2,5 Quadratkilometern und einer Anzahl von mehr als drei Millionen dort bestatteten Menschen in 330.000 Grabstätten einer der größten Friedhöfe in Europa. Er wurde 1874 eröffnet und schon bald zu einem beliebten Bestattungsort. Er ist auch der Friedhof, auf dem in der Präsidentengruft die österreichischen Bundespräsidenten mit einem feierlichen Staatsbegräbnis beigesetzt werden.
Der Friedhof zeichnet sich durch seine weitläufige, gut bewachsene Anlage aus, zudem birgt er viele Jugendstil-Bauwerke und ist die letzte Ruhestätte vieler prominenter Menschen, wie zum Beispiel die des Sängers Falco. Es gibt auf dem Friedhof zudem viele Ehrengräber, so für Ludwig van Beethoven, Johannes Brahms, Paul Hörbiger, Curd Jürgens und Johan Nestroy, um nur einige zu nennen.
Der Greyfriars Kirkyard in Edinburgh
Greyfriars Kirkyard; Bildquelle: Kim Traynor - Eigenes Werk): Kim Traynor; CC
Der Friedhof im schottischen Edinburgh wurde im späten 16ten Jahrhundert eröffnet. Der Name – graue Brüder – stammt von einem Franziskanerkloster in der Nähe der Anlage. Auf dem Friedhof sind viele schottische Berühmtheiten beerdigt – die berühmteste unter ihnen ist aber vielleicht der Hund Bobby, der einer Legende nach 14 Jahre lang das Grab seines verstorbenen Herrchens bewacht haben soll.
Der Friedhof beherbergt viele Monumente und Grabmäler, von denen einige noch von den Sitten früherer Zeiten zeugen. So sind etliche Gräber noch mit Eisengittern oder Steinplatten abgesichert, die den in früheren Zeiten gängigen Grabräuberungen einen Riegel vorschieben sollte. Die Leichen wurden nämlich ansonsten von Dieben gestohlen und zu anatomischen Zwecken verkauft.
Der Sleepy Hollow Cemetery in Sleepy Hollow
Haupteingang; Bildquelle: Midnightdreary - Eigenes Werk): Midnightdreary; CC
Dieser amerikanische Friedhof ist vielen aufgrund seines Namens bekannt, denn in ihm spielt eine unheimliche Kurzgeschichte mit Geistern und kopflosen Reitern von Washington Irving, der selbst auch dort begraben liegt. Er wurde 1849 gegründet und umfasst eine Fläche von 36 Hektar. Er erstreckt sich entlang des Hudson Rivers und bietet sowohl landschaftlich schöne Ausblicke als auch eine beeindruckende Anzahl imposanter Grabmäler, da dort viele bekannte Persönlichkeiten begraben sind.
So finden sich dort die Gräber der Gründerin des Kosmetikkonzerns Elizabeth Arden, von Andrew Carnegie, William Rockefeller und Walter Chrysler, ebenfalls Unternehmensgründer, dem Erfinder des Bakelits Leo Baekeland und die Gräber verschiedener Schauspieler, Politiker und bekannter Philanthropen. Viele der Monumente wurden von bekannten Bildhauern geschaffen.
Der Friedhof La Recoleta in Buenos Aires
Eine Gräberallee; Bildquelle: HalloweenHJB - Eigenes Werk): HalloweenHJB; CC
Der Friedhof mit einer Fläche von 5,5 Hektar liegt in einem der teuersten Viertel von Buenos Aires und pflegt eine etwas andere Tradition als die europäischen Friedhöfe: Er beherbergt fast ausschließlich beeindruckende Mausoleen, die in Reihen angeordnet sind und von mit Bäumen bepflanzten Alleen gesäumt sind. Die Mausoleen sollten den Reichtum und die Stellung der dort begrabenen Personen demonstrieren und waren für die Ewigkeit gedacht. Alle 4691 Begräbnisstätten sind oberirdisch, und knapp Hundert der Bauwerke stehen unter Denkmalschutz. Eine weitere Besonderheit ist, dass auf den Tafeln an den Monumenten nur das Sterbedatum vermerkt ist, aber kein Geburtsdatum.
Auf dem Friedhof, der als einer der schönsten der Welt gilt, sind viele Berühmtheiten begraben, so verschiedene argentinische Präsidenten, Nobelpreisträger, eine Enkelin Napoleons und natürlich Evita Perón, die nicht nur als Präsidentengattin bekannt wurde, sondern auch durch die Verfilmungen ihrer Lebensgeschichte.
Der Assistenzfriedhof in Kopenhagen
Assistenzfriedhof; Bildquelle: Thue - Eigenes Werk): Thue; CC
Der große Parkfriedhof ist einer der Friedhöfe, die im 18ten Jahrhundert vor den damaligen Toren der Stadt für Arme angelegt wurden, die sich keine Gräber auf den teuren städtischen Friedhöfen leisten konnten. Der Kopenhagener Friedhof wurde allerdings schnell auch bei den betuchteren Bürgern beliebt, so dass dort etliche berühmte Persönlichkeiten bestattet wurden.
Unter ihnen befinden sich der Schriftsteller Hans Christian Andersen, der Nobelpreisträger Niels Bohr und der Philosoph Søren Kierkegaard. Der Friedhof entwickelte sich sehr früh zu einem beliebten Ausflugsziel, auf dem Gelände wurden so fröhliche Picknicks gefeiert, dass im Jahr 1813 der Verkauf von Schnaps auf dem Friedhof verboten werden musste. Noch heute dient die Anlage den Sonnenhungrigen als Liegewiese und Entspannungsraum.
Oliver Schmid ist Gründer von Gedenkseiten.de, seit 2009 Internet-Unternehmer und Experte für Inbound Marketing mit Hauptsitz in Friedrichshafen.
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