Seebestattung
Das Meer übt auf viele Menschen eine große Faszination aus. Die unendlichen Weiten, der größtenteils unerforschte Kosmos der Tiefe und die wilde Urgewalt des Wassers versprechen Geheimnisse und Abenteuer. Manche Menschen wählen aufgrund dieser Sehnsucht nach der See sogar einen Beruf, der ihnen den ständigen Aufenthalt auf dem Meer erlaubt.
Andere bevorzugen es hingegen, im Urlaub in eine Meeresregion zu fahren oder aber sie betreiben ein Hobby wie das Segeln oder das Hochseefischen, das sie mit dem Meer verbindet. Da ist es nicht verwunderlich, wenn diese der See so verbundenen Menschen gerne auch ihre letzte Ruhestätte dort finden würden.
Möglichkeiten der Seebestattung
Dies ist in Deutschland möglich, denn es sind zwei Varianten der Seebestattung rechtlich zulässig, wenn eine Genehmigung vorliegt. Beide Varianten setzen eine Kremation voraus.
- Traditionelle Seebestattung
Bei dieser Form der Seebestattung wird die Urne mit der Asche mit einem Schiff in ein Gebiet außerhalb der Drei-Meilenzone der Nord- oder Ostsee gefahren. Die Angehörigen können diese Fahrt mit machen (eine sogenannte begleitete Seebestattung) und auf dem Schiff eine Trauerfeier abhalten, bevor die mit Sand oder Kies beschwerte Urne dem Wasser übergeben wird.
Es gibt auch die Möglichkeit, dass die Urne – in diesem Fall sind es sogar meistens mehrere Urnen – ohne die Angehörigen in das Seegebiet gefahren wird (stille Seebestattung). Am Ankunftsort wird dann der Kapitän einige Worte sprechen und die Urnen mit dem gebotenen Respekt im Wasser versenken. Diese Möglichkeit ist natürlich kostengünstiger als die erste Variante mit Passagieren. - Seebestattung aus der Luft
Unter bestimmten Bedingungen ist auch die Seebestattung aus der Luft erlaubt. In diesem Fall wird die Urne mit der Asche in einem Flugzeug zu dem Seegebiet geflogen und dort vom Flugzeug aus verstreut. Auch hier können Angehörige an der Bestattung teilnehmen.
Für eine Seebestattung sollte grundsätzlich eine entsprechende Bestattungsverfügung vorliegen, in der die Person zu ihren Lebzeiten diesen Wunsch eindeutig und klar dokumentiert. Es ist ratsam, diese Verfügung von Zeugen unterschreiben zu lassen und sie selbst alle paar Jahre neu zu unterschreiben, um die Akutalität des Wunsches deutlich zu machen.
Mit dieser Seebestattungsverfügung kann dann bei den Behörden der Antrag auf die Genehmigung einer Seebestattung gestellt werden. Dabei müssen die Angehörigen nachweisen, dass der verstorbene Mensch sich der See besonders verbunden gefühlt hat. Im Normalfall reicht dazu eine mündliche Bekräftigung dieser Tatsache aus.
Moderne Form der Seebestattung
Da viele Menschen ihre letzte Heimat im Meer finden möchten, entwickeln sich moderne Alternativen zu der klassischen Seebestattung. So gibt es in den USA schon die sogenannte Riffbestattung. Die Asche des Verstorbenen wird dabei in einen glockenförmigen Behälter aus Beton eingegossen, der mit großen Löchern durchsetzt ist. Dieses Gebilde kann mit dem Namen der verstorbenen Person gekennzeichnet werden und von den Angehörigen persönlich gestaltet und verziert werden.
Dieses Betonteil wird dann mit einem Schiff zu der Stelle gefahren, an der das künstliche Riff aufgebaut wird. Die Hinterbliebenen können mit einer kurzen Trauerfeier Abschied nehmen und zusehen, wie die Glocke aus Beton mit der Asche ihres Angehörigen im Meer versenkt wird. Dort wird sie dann im Laufe der Zeit von Korallen und anderen Meeresbewohnern besiedelt und wird so Teil eines neu entstehenden ökologischen Systems.
In Deutschland ist diese Form der Seebestattung noch nicht zulässig. Aber derzeit werden die strengen deutschen Bestattungsgesetze immer wieder kritisiert und diskutiert, so dass möglicherweise in der Zukunft auch in der BRD zunehmend mehr alternative Bestattungsformen auch zu Wasser möglich sein werden. Bis dahin muss man auf das Ausland ausweichen, sollte man eine dieser modernen Formen wählen wollen.
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