Naturbestattungen
Der Mensch steht zumindest zu seinen Lebzeiten der Natur sehr zwiespältig gegenüber. Zum einen will er sie beherrschen und ausnutzen, was er in so einem gnadenlosen Umfang betreibt, dass er seine eigene Existenz gefährdet – ganz zu schweigen von der Existenz anderer Spezies. Und zum anderen ist die Natur schon immer seine Zuflucht und sein Seelentrost gewesen, in der er sich selbst finden und erkennen kann.
Das Bewusstsein, dass der Mensch die Natur vielleicht doch besser vor seiner eigenen Profitgier schützen sollte, greift immer mehr um sich. Da ist es kein Wunder, dass viele Menschen sich zumindest im Tode mit der Natur aussöhnen wollen und danach streben, ihre ewige Ruhe wieder im Schoße von Mutter Natur zu finden.
Möglichkeiten der Naturbestattung
Dieser Wunsch äußert sich in der steigenden Nachfrage nach den verschiedensten Formen der Naturbestattung. Grundsätzlich scheint es für viele Menschen eine tröstliche Vorstellung zu sein, dass sie nicht jahrelang in der Erde in einem Sarg verrotten, sondern dass ihre Asche (die Einäscherung ist für alle Naturbestattungen eine zwingende Voraussetzung) auf verschiedene Arten und Weisen der Natur übergeben werden kann.
So werden sie zumindest im Tod wieder eins mit dem ewigen Kreislauf von Werden und Vergehen, und wissen, dass sie binnen kürzester Zeit wieder Teil der Umwelt sein werden.
Naturbestattungen lassen sich in drei große Kategorien einteilen, die sich an der Vorstellung der wichtigen Elemente, die unsere Vorväter hatten, orientieren: Erde, Wasser und Luft. Das vierte Element, das Feuer (also die vorherige Kremation), ist die Voraussetzung für diese Möglichkeiten.
- Möglichkeiten im Wasser
In Deutschland ist als einzige Form der Naturbestattung im Wasser die Seebestattung in der Ost- oder Nordsee erlaubt. Dabei wird die Asche in einer speziellen, wasserlöslichen Urne in internationalen Gewässern beigesetzt. In anderen Ländern wie in den Niederlanden kann die Asche auch bei einer Bootsfahrt in einen Fluss gestreut werden. - Möglichkeiten in der Erde
Naturbestattungen in der Erde sind in der BRD eigentlich nur bei den Baumbestattungen möglich. Viele Friedhöfe oder Organisationen wie der FriedWald bieten die Möglichkeit, die Urne im Wurzelwerk eines Baumes zu bestatten. Im Ausland gibt es weitere Möglichkeiten, wie zum Beispiel die Felsbestattung, bei der die Urne am Fuße eines Felsens beigesetzt wird. - Möglichkeiten in der Luft
Hier ist die Vielfalt wohl am größten. Erlaubt in der BRD ist die Verstreuung der Asche auf einer sogenannten Streuwiese, sowie die Verstreuung der Asche über bestimmten Arealen der Nord- oder Ostsee. Im Ausland ist die Auswahl größer: Verstreuung der Asche über einem Wald oder einer Wiese, oder die Asche wird mit einem Gasballon in die Atmosphäre geschickt. Man kann sie mit einer Feuerwerksrakete in den Nachthimmel schießen, sie über einen Gletscher oder Berggipfel streuen oder aber selber von einem Boot aus über Meer oder Fluss blasen.
Rechtliche Aspekte bei der Naturbestattung
Da viele Arten der Naturbestattung in Deutschland nicht erlaubt sind, wendet man sich bei der Organisation der gewünschten Bestattungsart am Besten an einen erfahrenen Bestatter. Dieser hat Kontakte zu ausländischen Kollegen und kann auch alle notwendigen Formalitäten abwickeln. Auf jeden Fall ist es an zu raten, eine entsprechende Bestattungsverfügung zu verfassen, damit der eigene Wunsch nach einer bestimmten Naturbestattung klar und eindeutig dokumentiert ist.
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