Diamantbestattung
Ein Diamant ist unvergänglich, so lautet ein alter Spruch. Und in der Tat gehört ein Diamant zu den widerstandsfähigsten Stoffen, die es gibt und wird nicht nur seiner Schönheit wegen geschätzt, sondern auch industriell bei Produktionsprozessen eingesetzt. Aber natürlich werden Diamanten gerne in edlen Schmuckstücken verarbeitet, die ihre Schönheit besonders gut zur Geltung bringen.
Viele Menschen halten manche Schmuckstücke besonders in Ehren, wie ihren Verlobungs- oder Ehering. Diese Schmuckstücke haben nicht nur einen materiellen, sondern auch einen hohen ideellen Wert, der sie so ans Herz wachsen lässt. So ein Schmuckstück wünschen sich Menschen auch als Erinnerung an einen geliebten verstorbenen Menschen, und diesen Wunsch kann die sogenannte Diamantbestattung erfüllen.
Vorgehensweise bei einer Diamantbestattung
Die Diamantbestattung ist eigentlich keine echte Bestattung, sondern aus Teilen der Totenasche wird in einem speziellen Verfahren ein künstlicher Diamant gefertigt. Da selten die gesamte Asche verwendet wird, müssen die verbliebenen Reste der Asche nach wie vor ordnungsgemäß bestattet werden. Diese Bestattungskosten fallen zusätzlich an – das sollte man bei der Diamantbestattung bedenken.
Durchschnittlich bleiben nach einer Kremation und der Reinigung der Asche etwa zwei Kilogramm Totenasche übrig. Aus dieser Asche kann ein oder mehrere Diamanten gefertigt werden. Beim Herstellungsprozess wird die Asche dann einem bestimmten Trennungsverfahren unterzogen, welches den darin enthaltenen Kohlenstoff heraus filtert.
Dieser Kohlenstoff wird unter enorm hohem Druck von 50.000 bis 60.000 Bar verflüssigt, die Temperaturen betragen dabei 1.500 bis 1.700 Grad Celsius. Bei diesen Umgebungsbedingungen verändert der Kohlenstoff seine atomare Struktur und beginnt, die typischen oktogonalen Kristalle eines Diamanten zu bilden. So wächst je nach Größe des Diamanten über mehrere Monate bis zu einem Jahr ein künstlicher Diamant aus der Asche des Verstorbenen.
Dieser Diamant kann dann von einem Juwelier wie ein herkömmlicher Diamant bearbeitet, geschliffen und poliert werden. Manche Hinterbliebene lassen den Erinnerungsdiamant in ein Schmuckstück einarbeiten, zum Beispiel in den Ehering oder als eigenständigen Anhänger.
Möglichkeiten und Kosten der Diamantbestattung
In Deutschland ist diese Bestattungsform noch nicht anerkannt, aber in den USA, der Schweiz oder auch in Tschechien kann man sich einen Erinnerungsdiamanten erstellen lassen. Natürlich sind die Kosten grundsätzlich nicht gerade niedrig – neben den Bestattungskosten für die Restasche fallen für die Herstellung des Diamanten Kosten in der Höhe von 5.000 Euro bis weit über 25.000 Euro an.
Man sollte sich bei einem Bestatter erkundigen, welche Möglichkeiten der Kooperation mit so einem ausländischen Unternehmen er hat, damit er eine Diamantbestattung im Ausland arrangieren kann. Dabei sind etliche Formalitäten zu erledigen, um die Totenasche ins Ausland verschicken zu können. Daher sollte man den Wunsch nach einer Diamantbestattung unbedingt in einer Bestattungsverfügung fest halten, denn nur dann hat man eine Chance, diese Bestattungsform auch durch führen zu können.
Eine Alternative zur Diamantbestattung ist die Energetisierung eines Halbedelsteins mit der Energie der Totenasche. Wenn man an die Heilkraft von Halbedelsteinen glaubt, so wird nach Angaben der Firmen ein ausgewählter Stein mittels eines bestimmten Verfahrens mit der Energie des Verstorbenen aufgeladen. Diesen Stein kann man dann zu einem Schmuckstück weiter verarbeiten lassen. Das Verfahren ist nicht wissenschaftlich bewiesen, aber auf jeden Fall deutlich kostengünstiger als eine Diamantbestattung.
Nicht nur die hohen Kosten lassen manche Menschen von einer Diamantbestattung absehen. Viele finden es etwas morbide oder makaber, wenn man den verstorbenen Ehemann als Schmuckstein am Finger trägt. Auf der anderen Seite waren schon immer persönliche Erinnerungsstücke beliebt, wie früher die Haarlocke, die liebevoll in ein Medaillon gefasst wurde. Daher sollte man es wohl den Angehörigen und den Wünschen des Verstorbenen überlassen, ob sie diese Form des Erinnerungsstückes für sich wünschen.
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