Baumbestattung

Große und mächtige Bäume bieten nicht nur den Lebenden Schutz und Trost, sondern sie können auch als letzte Ruhestätte für einen verstorbenen Angehörigen gewählt werden. Die Möglichkeiten der Naturbestattungen sind in Deutschland begrenzt, aber die Baumbestattung ist eine der Formen, die zur Auswahl stehen.

Die moderne Baumbestattung ist relativ jungen Datums. Natürlich haben die Menschen auch schon in früheren Zeiten ihre Lieben einem Baum anvertraut, der ihnen besondere Kräfte zu haben schien. Aber mit der zunehmenden Eingrenzung der erlaubten Orte für eine Bestattung, die schließlich im Friedhofszwang mündete (das ist die Verpflichtung, sterbliche Überreste eines Menschen nur auf einem Friedhof beizusetzen), verschwand auch die Baumbestattung für lange Zeit.

Wiederbelebung der Baumbestattung

Anfang der 90er Jahre des letzten Jahrhunderts wollte der Schweizer Ueli Sauter einen Freund bestatten, ihn allerdings nicht auf einem Friedhof, sondern in der Natur beisetzen. Auf der Suche nach Möglichkeiten für eine Naturbestattung kam er auf die Idee der Baumbestattung. Er ließ sich sein Konzept FriedWald® in der Schweiz und in Europa patentieren; die Möglichkeit ist auch in Deutschland vorhanden.

Die Idee hinter der Baumbestattung ist es, einen geliebten Menschen in einem schönen Teil der Natur – in diesem Fall in einem Waldgebiet – beizsetzen. In der Schweiz wird dabei die Asche unmittelbar in die Erde gegeben, in Deutschland wird eine Urne benötigt, die aus einem speziellen Material gefertigt ist und sich schnell im Erdreich zersetzt. Die Baumbestattung setzt zwingend eine Kremation voraus, daher sollte man rechtzeitig über eine Bestattungsverfügung nachdenken, in der dieser Wunsch dokumentiert wird.

Das Ruhen in der Natur im Schutz majestätischer Bäume ist für viele Menschen eine besonders schöne Vorstellung. Zudem haben sie bei dieser Variante der Bestattung einerseits kein Grab, welches durchaus hohe Kosten für die Anmietung und die Pflege verursachen kann, aber sie haben dennoch eine Anlaufstelle zum Gedenken und zur Zwiesprache in stiller und schöner Natur.

Arten der Baumbestattung

Die Areale von FriedWald®, dem Mitbewerber Ruheforst® und die verschiedenen Bereiche von Friedhöfen, die mittlerweile auch Baumbestattungen anbieten, ermöglichen unterschiedliche Formen der Baumbestattung.

• Einzelbaumbestattung
  Hierbei suchen sich die Angehörigen einen Baum aus, zwischen dessen Wurzeln der Verstorbene beigesetzt werden soll. Wenn dieser Baum exklusiv nur für ihren Angehörigen reserviert werden soll, so erhöhen sich natürlich die Gebühren entsprechend.
• Familienbaum
  Man kann auch einen größeren Baum wählen, wenn man als Alternative zum Familienerdgrab einen Familienbaum wünscht. Hier werden nur Mitglieder der Familie bestattet. An dem Baum werden wie üblich Täfelchen mit den Namen der dort beigesetzten Personen angebracht, so dass man genau nachvollziehen kann, wer dort ruht.
• Gemeinschaftsbaum
  Unter einem Gemeinschaftsbaum werden verschiedene verstorbene Menschen beigesetzt, die nicht miteinander verwandt sein müssen. Auch hier geben die Täfelchen Auskunft, wer zu Füßen des Baumes begraben worden ist. Diese Form der Baumbestattung ist am kostengünstigsten und ist schon ab etwa 450 Euro zu bekommen.

Die Kosten einer Baumbestattung variieren sehr stark von Träger zu Träger. Auch die Auswahl des Baumes beeinflusst die Kosten, so ist eine Grabstätte unter einem alten, mächtigen Baum teurer als eine unter einem frisch gepflanzten jungen Baum. Am besten erkundigt man sich nach den verschiedenen Möglichkeiten in seiner Region und vergleicht die Preise.

Die gesetzlich vorgeschriebenen Ruhezeiten betragen auf Friedhöfen meistens zwischen 20 und 30 Jahren. Bei einem Wahlgrab können sie eventuell verlängert werden, bei einem Reihengrab jedoch nicht. Die Liegezeiten bei Baumgräbern liegen hingegen oft bei an die 100 Jahre, so dass die tröstliche Anlaufstelle auch bei Familiengräbern lange genug erhalten bleibt.