Almwiesenbestattung

Viele Menschen lieben die Berge und die unberührte Natur, die man dort noch vorfinden kann. Die majestätische Bergwelt bietet neue Horizonte, das Erklimmen eines Gipfels kann eine wunderbare persönliche Bereicherung sein. Die Seele spannt aus, und der Geist kommt zur Ruhe.

Diesen Zauber der Bergwelt verspüren viele Menschen zu Lebzeiten. Und für viele Menschen ist es auch eine sehr schöne und tröstliche Vorstellung, in diesem Umfeld zur ewigen Ruhe gebettet zu werden. So werden sie eins mit der Natur, die sie im Leben so geliebt haben. Deshalb wünschen sie sich, auf einer Almwiese bestattet zu werden.

Möglichkeiten der Almwiesenbestattung

Deutschland hat mit die strengsten Bestattungsgesetze in der Welt. Das bedeutet unter anderem, dass ein sogenannter Friedhofszwang herrscht: Die sterblichen Überreste eines Mensch dürfen nur auf Arealen beigesetzt werden, die als Friedhofsflächen ausgewiesen sind. Zwar wird dieser Friedhofszwang immer wieder stark diskutiert und in Frage gestellt, aber derzeit ist er noch geltendes Recht.

Deshalb ist in Deutschland zur Zeit eine Almwiesenbestattung nicht möglich. Man kann jedoch auf das benachbarte Ausland wie die Schweiz oder Österreich ausweichen, wenn man diese Möglichkeit der Bestattung nutzen möchte. Die Bestattungsgesetze sind dort weitaus liberaler und kennen den deutschen Friedhofszwang nicht.

Ablauf einer Almwiesenbestattung

Die eigentliche Almwiesenbestattung, die auch unter dem Namen Bergbestattung bekannt ist, setzt zwingend eine Kremation voraus. Es kann bei dieser Bestattungsform also nur die Asche eines Menschen beigesetzt werden. Eine Bestattung des nicht verbrannten Leichnams ist nicht möglich.

Üblicherweise wird die Trauerfeier nach der Kremation mit der Urne abgehalten. Diese kann direkt am Bestattungsort stattfinden, oder aber in der Trauerhalle eines Bestattungsinstitutes oder eines Krematoriums. Wenn die Trauerfeier in solchen Räumlichkeiten stattfindet, kann dort der übliche Blumenschmuck mit Kränzen oder Gestecken drapiert werden.

Die Trauerfeier kann aber auch direkt auf der Almwiese abgehalten werden. Dann wird man jedoch auf einen üppigen Blumenschuck verzichten müssen, da der Reiz der Almwiesenbestattung ja gerade in ihrer Naturverbundenheit besteht. Allenfalls lose Blumen oder Blütenblätter sollten dort zum Einsatz kommen.

Auch die musikalische Begleitung der Feier ist auf der Almwiese natürlich Beschränkungen unterworfen. Bedenken sollte man auch, dass es manchen älteren Trauergästen vielleicht schwer fallen könnte, den Bestimmungsort zu erreichen.

Anschließend an die Trauerfeier kann die Asche dann beigesetzt werden. Dabei kann entweder eine spezielle, biologisch abbaubare Urne in der Erde bestattet werden. Oder aber man entscheidet sich dafür, die Asche über der Wiese oder dem Hang zu verstreuen.

Aspekte bei der Almwiesenbestattung

Bei der Almwiesenbestattung darf das Grab – wenn man die Urne in der Erde beigesetzt hat – üblicherweise nicht weiter gekennzeichnet oder geschmückt und bepflanzt werden. Denn die Idee dieser Bestattungsart ist es ja gerade, in einer möglichst naturbelassenen Umgebung die letzte Ruhe zu finden. Wenn man also Wert auf einen spezifischen Anlaufpunkt sowie einen Grabstein und Grabschmuck legt, ist diese Bestattungsart sicher nicht die geeignetste.

Andererseits fallen weder weitere Liegegebühren, Bereitstellungskosten noch Pflegekosten für die Grabstätte an, denn sie wird komplett der Natur überlassen. Daher ist diese Bestattungsform sicher dann in Betracht zu ziehen, wenn man für den Besuch und die Pflege der Grabstätte ohnehin keine Möglichkeit sieht, da man zum Beispiel an einem anderen Ort wohnt.

Da diese Form der Bestattung nur im Ausland erlaubt ist, ist ein Besuch der Bestattungsstätte immer mit Reisekosten verbunden. Dies sollte man bedenken, wenn man diese Bestattungsart ins Auge fasst.