Online-Bestattung
Der Begriff der Online-Bestattung wird in mehreren Zusammenhängen benutzt und kann daher etwas verwirrend sein. Zum einen meint man mit einer Online-Bestattung das Einrichten einer Gedenkseite für den verstorbenen Menschen im Internet, für den so quasi ein virtuelles Grab geschaffen wird. Diese Möglichkeit wird von immer mehr Menschen genutzt, weil so auch weit entfernt lebende Freunde und Verwandte eine Anlaufstelle für ihre Anteilnahme und Trauer haben.
Manche Menschen verstehen unter einer Online-Bestattung auch die Beseitigung des virtuellen Nachlasses, den heutzutage fast jeder Mensch hinterlässt. Bei dieser Variante der Online-Bestattung kümmern sich die Angehörigen darum, die Spuren des Verstorbenen im Internet zu löschen – den Facebook- oder Twitter-Account zu kündigen, den Menschen aus seinen Foren abzumelden und weitere Maßnahmen dieser Art.
Die dritte Interpretation von Online-Bestattung bezieht sich auf die Art und Weise, wie eine Bestattung gebucht wird: online über das Internet. Dabei gibt es verschiedene Möglichkeiten bezüglich des Umfangs der Buchung.
Online-Bestattung im Internet
Manche Menschen nutzen das Angebot im Internet nur dazu, sich über die Angebote verschiedener Bestatter zu informieren und diese Angebote dann kostenlos im Netz zu vergleichen. Danach wählen sie einen Bestatter aus, von dem sie sich dann bezüglich der Details weiterführend beraten lassen.
Es besteht auch die Möglichkeit, einige Leistungen online zu buchen und den Rest dann nach einer telefonischen oder persönlichen Beratung auszuwählen. Aber wer möchte, kann auch sämtliche Dienstleistungen eines Bestatters online buchen, ohne je weiteren Kontakt zu ihm gehabt zu haben.
Zielgruppen für die Online-Bestattung
Das Angebot an Online-Bestattungen richtet sich an bestimmte Zielgruppen, die unterschiedliche Motivationen für das Wahrnehmen eines solchen Angebotes haben.
• Manche Familien halten sich an alte Traditionen und möchten die Totenfürsorge größtenteils selbst übernehmen, auch die Organisation der Trauerfeier, das Schmücken der Halle und des Sarges möchten sie gerne selbst durchführen. Wenn auch schon eine Familiengrabstätte vorhanden ist, so können sie die Dienstleistungen des Bestatters auf das gesetzlich vorgeschriebene Minimum beschränken (so ist der Transport eines Leichnams nur einem gewerblichen Bestatter mit einem speziellen Fahrzeug erlaubt) und dieses getrost online buchen, da sie kaum weitere Beratung benötigen.
• Wenn die Angehörigen schon genaue Vorstellungen für die Trauerfeier und die Art der Bestattung haben, zum Beispiel, weil sie dabei einem strengen religiösen Ritual folgen, ist der Beratungsbedarf ebenfalls sehr gering, und die notwendigen Grundleistungen können dann online gebucht werden.
• Es gibt auch viele Menschen, die grundsätzlich den persönlichen Kontakt mit einem Bestatter scheuen. Das kann durch Vorurteile gegenüber diesem Berufsstand bedingt sein, aber vielleicht sind sie auch so von ihrer Trauer überwältigt, dass der persönliche Kontakt zu einem fremden Menschen sie einfach überfordern würde.
Pro und Kontra einer Online-Bestattung
Wie üblich hat die Medaille zwei Seiten, die es zu bedenken gibt. Für eine Online-Bestattung spricht auf jeden Fall die Schnelligkeit, mit der man sich informieren und eine Bestattung buchen kann. Oft kann man auf den verschiedenen Websites komplette Angebote einsehen oder ein Dienstleistungspaket konfigurieren, welches dann sofort berechnet wird. Der Prozess geht schnell und kostet wenig Zeit, die man in der hektischen Phase nach einem Trauerfall kaum erübrigen kann.
Da die Konkurrenz auch im Bestattermarkt hart ist, kalkulieren zudem die Online-Bestatter sehr knapp und können mit sehr günstigen Angeboten punkten, die man vor Ort bei den regionalen Bestattern vielleicht nicht findet.
Und in der Tat ist es vielen Menschen angenehm, in diesen ersten Tagen so wenig persönlichen Kontakt zu fremden Menschen wie möglich haben zu müssen. So buchen viele nicht nur eine Bestattung online, sondern bestellen Trauerkarten und Blumenschmuck ebenfalls über das Internet.
Allerdings hat die Online-Bestattung auch ihre Risiken. Gerade weil die Konkurrenz heftig ist, werben manche nicht ganz so seriöse Bestatter mit absoluten Dumpingpreisen und verschweigen in ihren nicht sehr transparenten Angeboten immense Zusatzkosten, die das Angebot unterm Strich viel zu teuer machen.
Auch weiß man nicht zwingend, ob der online beauftragte Bestatter auch wirklich zuverlässig ist und die Qualität seiner Leistungen stimmt. Geht dann am Tag der Bestattung etwas schief, so ist dies eine starke emotionale Belastung für die Trauergesellschaft.
Auch kann es sein, dass man bei der Online-Buchung einen wichtigen Punkt vergisst. Gerade wenn es die erste Bestattung ist, die man organisiert, kann es leicht passieren, dass man den Überblick verliert und eine Leistung nicht bucht, die zwingend erforderlich ist.
Deshalb ist für viele Menschen vielleicht eine Mischung aus beiden Konzepten eine gute Wahl. Online kann man sich gut über Angebote und Vergleiche informieren, und sich dann gezielt von dem ein oder anderen Bestattungsinstitut telefonisch oder vor Ort weiterführend beraten lassen. So stellt man sicher, dass auch wirklich alle Punkte berücksichtigt wurden und die Trauerfeier und die Bestattung mit der Pietät und Würde ablaufen, die man sich für den Abschied von dem verstorbenen Menschen gewünscht hat.
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