Bestatter
Seit Bestehen der Menschheit musste es immer Menschen geben, die sich mit der Bestattung von verstorbenen Mitgliedern der Gemeinschaft beschäftigten. In den verschiedenen Kulturen genießen diese Menschen, die mit Toten umgehen, ein unterschiedliches Ansehen. In einigen östlichen Kulturen gehören sie zu den am wenigsten angesehen Gruppen, im westlichen Kulturkreis hingegen wird der Beruf des Bestatters mittlerweile überwiegend als anspruchsvolle Aufgabe angesehen, obwohl es nach wie vor viele Unwissenheit und etliche Vorurteile gibt.
Unter den mehreren tausend Bestattungsinstituten, die es in Deutschland gibt, befinden sich viele schon in der dritten oder vierten Generation einer Familie. Der Beruf des Bestatters hat sicher auch durch die mehrfach preisgekrönte amerikanische Fernsehserie „Six Feet Under“, die auch in Deutschland gezeigt wurde und das Leben einer Familie von Bestattern zeigt, an Aufmerksamkeit und Interesse gewonnen.
Der Bestatter und sein Berufsfeld
Im Berufsfeld des Bestatters gibt es verschiedene Zweige, auf die sich ein Bestatter spezialisieren kann.
- Grundsätzlich wird ein seriöser Bestatter eine Ausbildung zur Bestattungsfachkraft gemacht haben, in der er oder sie die grundlegenden Fertigkeiten eines Bestatters erlernt. Er oder sie hat dann die Möglichkeit, sich zum geprüften Bestatter und zum Bestattermeister weiter zu bilden.
- Ein anderer Berufszweig im Bereich des Bestattungswesens ist der Beruf des Thanatopraktikers. Diese speziell ausgebildeten Mitarbeiter sind dafür zuständig, die verstorbenen Menschen hygienisch zu versorgen und eventuell auch ästhetische Maßnahmen vorzunehmen - -dies kann zum Beispiel notwendig sein, wenn der Mensch bei einem Verkehrsunfall gestorben ist. Auch die Vorbereitung des Leichnams für eine längere Überführung gehört zum Aufgabenbereich eines Thanatopraktikers. Hier ist Fachwissen gefragt, da die verschiedenen Gesetzgeber in der EU an einen solchen Transport ihre ganz eigenen Anforderungen stellen.
- Der Kremationstechniker ist der spezialisierte Mitarbeiter, der für die sachgerechte Verbrennung der verstorbenen Menschen zuständig ist.
Ausbildungsrichtlinien, Qualitätsstandards und Verbände
Es gibt derzeit keine völlig einheitlichen Ausbildungsrichtlinien, da diese von den verschiedenen Verbänden festgelegt werden. Die meisten Bestatter sind einem solchen Verband angeschlossen: In Deutschland gibt es zum Beispiel den Verband unabhängiger Bestatter, den Bundesverband Deutscher Bestatter und den Bundesverband Holz und Kunststoff, der als Bundesinnungsverband für das Bestattungsgewerbe fungiert.
Jeder dieser Verbände gibt eigene Richtlinien heraus, an die sich die angeschlossenen Bestatter halten müssen, wenn sie ein Qualitätssiegel des Verbandes erhalten möchten. Das Siegel des Bundesverbandes Deutscher Bestatter lautet „Bestatter – vom Handwerk geprüft“ und soll verdeutlichen, dass ein Bestatter mit diesem Siegel qualifizierte Mitarbeiter hat, rund um die Uhr erreichbar ist und das Institut die Beerdigungskosten transparent aufzeigt.
Eine andere Möglichkeit, ein Prüfsiegel zu bekommen, ist die Qualifizierung durch den TÜV. Dabei wird geprüft, ob das Bestattungsunternehmen gemäß der Norm DIN EN ISO 9001 arbeitet. In dieser Norm geht es um das Qualitätsmanagement und die Kundenorientierung, die ein Unternehmen aufweist.
Das Leistungsspektrum eines Bestatters
Auch Bestattungshäuser haben sich zu modernen Dienstleistern entwickelt, die heutzutage weit mehr anbieten als die praktische Durchführung einer Bestattung. Die notwendigen Grundleistungen umfassen dabei die Abholung und hygienische Versorgung des verstorbenen Menschen, seine Einkleidung und die Bettung in einen Sarg sowie die eigentliche Beisetzung oder eine andere Form der Bestattung.
Zusätzlich bieten die meisten Bestatter auch noch an, die im Todesfall notwendigen Formalitäten zu erledigen, wie zum Beispiel das Beantragen der Sterbeurkunde oder die Abwicklung anderer behördlicher Formalitäten. Für die Angehörigen ist dies oft eine große Entlastung, da der Bestatter sich genau auskennt und diese Themen viel schneller erledigen kann als ein uninformierter Familienangehöriger.
Der Bestatter kann je nach Budget der Angehörigen weitere Serviceleistungen erbringen – die Organisation der Trauerfeier, das Schmücken der Trauerhalle, die Organisation der musikalischen Untermalung, die Bestellung des Grabmals oder die Organisation des Leichenschmauses. Selbst Trauerseminare und Trauerbegleitung haben manche Bestattungshäuser in ihrem Angebot.
Die Entscheidung, welche der Dienstleistungen man zusätzlich in Anspruch nehmen möchte, ist sicher eine Frage des Budgets, welches für die Bestattung zur Verfügung steht. Dabei sollte man unbedingt berücksichtigen, dass im Einzelfall noch die Gebühren dazu kommen, die von der Friedhofsverwaltung verlangt werden. Da sie nicht durch den Bestatter verursacht werden, sind sie in seinem Kostenvorschlag nicht zwingend enthalten.
Die Auswahl des passenden Bestatters
Ein Bestatter ist ein Dienstleister wie andere auch, und deshalb bietet es sich auch hier an, das Kriterium des Preis-Leistungsverhältnisses als Maßstab anzulegen. Leider gibt es auch unter Bestattern schwarze Schafe, die mit überhöhten Preisen oder versteckten Kosten arbeiten.
Deshalb ist es sicher sehr sinnvoll, die Funktionen des Internets zu nutzen, um zeitnah einen seriösen Bestatter zu finden. In Suchverzeichnissen kann man anhand der Postleitzahl die Bestattungsunternehmen in räumlicher Nähe finden und sich oft online einen Kostenvoranschlag machen lassen. Auch gibt es die Möglichkeit, einen kostenlosen Vergleich zwischen verschiedenen Bestattern online durchzuführen, so dass man sicher sein kann, ein solides Angebot gefunden zu haben.
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