101 Möglichkeiten, „gestorben“ zu sagen
Der Tod macht oft sprachlos, aber wenn man den ersten Schock überwunden hat, so kommt auch die Sprache wieder zurück. Denn wenn man für seinen verstorbenen Angehörigen eine Grabstätte besorgt hat, so soll auch auf dem Grabstein etwas Respektvolles und Anrührendes stehen, denn schließlich sagt ja eine Grabinschrift auch etwas über den Toten und seine Angehörigen aus. Daher geben sich viele Hinterbliebene große Mühe, einen schönen und treffenden Ausdruck für den Grabstein zu finden.
Dies kann man sehr schön auf der Seite eines amerikanischen Historikers sehen (www.vastpublicindifference.com), der sich sehr viel mit alten Grabsteinen beschäftigt und dabei 101 Möglichkeiten gesammelt hat, wie man „gestorben“ ausdrücken kann. Der Autor bezieht sich dabei nur auf den Teil der Inschrift, der die Lebensdaten des dort Beerdigten enthält, nicht auf zusätzliche Grabsprüche. Er sammelt also Alternativen zum üblichen „geboren am…. gestorben am….“. Dabei findet man skurrile, aber auch sicher inspirierende und poetische Ausdrücke, die bei der Suche nach einer eigenen Grabinschrift vielleicht hilfreich sein können. Im Folgenden finden Sie eine Auswahl der Ausdrücke für „starb“ oder „gestorben“, die von der englischen Auswahl frei ins Deutsche übersetzt sind.
- Gestorben
- Aus dem Leben geschieden
- Verschieden
- Trat in die ewige Ruhe ein
- Wurde das Opfer einer verfrühten Krankheit
- Verließ dieses flüchtige Leben
- Getötet (durch den Sturz eines Baumes)
- Verließ uns
- Traf den Tod
- Verließ diese Stufe der Existenz
- Ging frohlockend aus dieser Welt
- Unterwarf sich dem Willen Gottes
- Schlief ein
- Tauschte eine flüchtige Welt gegen die ewige Ruhe
- Schlief in der Wiege des Todes ein
- Schlief in Jesus ein
- Wurde tot geboren
- Unschuldig ausgeschieden
- Verfallen
- In einem Sturm verendet
- Aus dem Diesseits verschieden in der Hoffnung auf ein besseres Leben
- Beordert, vor seinem Richter zu erscheinen
- Lebte etwa zwei Stunden
- Auferstanden im Horizont des perfekten endlosen Tages
- Peracto hac vita – vollendete sein Leben
- Sagte dieser Welt Lebewohl
- Wurde in seinem Heim barbarisch ermordet
- Wurde dem Land des Sommers einverleibt
- Vereinte sich mit der Gemeinde der Toten
- Wechselte die Welten
- Tauschte dieses sterbliche Leben gegen das unsterbliche
- Ihr sehnsüchtiger Geist sprang
- Auf See verschollen
- Gehängt
- Beendete ein Leben beispielhafter Frömmigkeit
- Haucht ihre Seele aus in die Arme ihres Erlösers
- Erlebte die zweite Geburt
- Wechselte in die Welt der Geister
- Fiel durch die Hand eines geblendeten Mannes
- Verfiel im Glauben Christi
- Beendete all ihre Sorgen im stillen Tod
- Gab den Geist auf
- Verließ diese Erdenbühne
- Ihre Existenz endete
- Ruht von den Schmerzen und Sorgen dieses Lebens seit
- Trat in die Lande unsterblichen Glücks ein
- Ertrank
- Man fand ihn gepeitscht an den Mast seines gesunkenen und unglückseligen Schiffs
- Begann zu vergehen
- Niederträchtig gemeuchelt
- Übergab seine Seele an Gott
- Schlief ein und liegt bei seinem Vater
- Trat ab
- Vermutlich auf See gesunken
- Verließ die Bühne
- Hat das irdische Leben abgeschlossen
- Zu Tode erfroren
- Wurde gerufen, um seine Augen vor den sterblichen Dingen zu schließen
- Empfahl freudig ihren Geist in die Hand Jesu
- Trat in sein himmlisches Haus ein
- Verließ diesen vorübergehenden Zustand der Existenz zugunsten einer unendlichen Ewigkeit
- Gab ihren Geist seinem gütigen Schöpfer
- Tauschte dieses Leben für ein besseres ein
- Ruht aus von der Hast des Lebens
- Erlitt eine tödliche Kopfwunde
- Verschied triumphierend in der Hoffnung auf eine freudvolle Auferstehung
- Vom Blitz erschlagen
- Verließ das Leben
- Entrückung in den himmlischen Tempel
- Gab sein sterbliches Leben auf
- Wurde zu seiner Belohnung gerufen
- Wurde vom Tod verhaftet
- Ging heim
- Verabschiedete sich von diesem Leben in ruhiger und bescheidener Hoffnung auf den Himmel
- Wurde erlöst
- Verließ ihre weinenden Freunde
- Bettete sein ergrautes Haupt unter diesem traurigen Rasen zur Ruhe
- Ruht sich von seinen Taten aus
- Gab die Bühne auf
- Wurde zufällig erschossen
- Wurde in der Blüte des Lebens gefällt
- Kam unglückseligerweise in den Flammen um
- Wurde enthüllt
- Wurde genommen
- Setzte zur Wonne seines Herrn über
- Sagte Adieu zur Erdenbühne
- Ging nur in einen anderen Raum
- Wurde vom Tod dem Busen seiner Mutter entrissen
- Wurde erstickt
- Ging, um mit Christus zu sein
- Verließ diese Welt
- Überwand diese Welt und ließ sie los
- Wurde von der Ruhr beseitigt
- Begann ihre untrennbare Vereinigung mit ihrem geliebten Ehemann und Gott
- Fügte sich dem Hieb des unbezwingbaren Todes
- Eilte aus diesem Leben
Ausdrücke in der Umgangssprache
Neben den Ausdrücken auf Grabsteinen, die meistens Respekt vor dem Toten und Gott ausdrücken, gibt es natürlich auch noch die Ausdrücke der Umgangssprache, die sich um diesen Aspekt etwas weniger kümmern. Auch da gibt es bildhafte Ausdrücke, die zum Teil durch einen gewissen Sarkasmus oder Humor sicher die Angst vor dem Tod etwas besänftigen sollen.
- Abkratzen
- Den Löffel abgeben
- Über die Klinge springen
- Über die Wupper (den Jordan) gehen
- Verrecken
- In die Kiste fahren
- Verenden
- Verlöschen
- Ableben
- Einschlafen
- Entschlafen
- Entschlummern
- Umkommen
- Heim gehen
- Zum himmlischen Vater gehen
- Hingerafft werden
- Dem Leben entrissen werden
- Dahin scheiden
- Aus dem Leben scheiden
- Abtreten
- Den Abgang machen
- Vergehen
- Die Lebensflamme erlosch
- Dahin schwinden
- Verstummen
- Ableben
- Abberufen werden
- Drauf gehen
- Zugrunde gehen
- Das Zeitliche segnen
- Das Diesseits verlassen
- Biologisch beiseite treten
- Dem Sensemann die Tür öffnen
- Den hölzernen Kittel anlegen
- In die Grube fahren
- Ins Gras beißen
- Exitus
- Den Tod erleiden
- Sein Leben geben
- Ums Leben kommen
- Den letzten Atemzug tun
- Vor die Hunde gehen
- Krepieren
- Aus der Welt treten
- Den Tod erleiden
- Hops gehen
- Abdanken
- Für immer verstummen
- Die Seele aushauchen
- Abnippeln
- Die Radieschen von unten betrachten
- Eingehen
- Verblühen
- Abkacken
- Das Leben verlieren
- Sein Leben beschließen
- Den Weg allen Fleisches gehen
- Ins Grab sinken,
- Seinen letzten Seufzer tun
- Von der Erde scheiden
- Vor Gottes Richterstuhl treten
- Die Augen für immer schließen
- Seine letzte Reise antreten
- Die ewige Ruhe finden
- In den ewigen Frieden eingehen
- Sein Dasein vollenden
- Zu Staub werden
- In das Reich der Schatten hinabsteigen
- Bei Petrus anklopfen
- In die ewigen Jagdgründe eingehen
- Totgehen
- Aufs Totenbrett kommen
- Zu seinen Vätern versammelt werden
- Seine sterbliche Hülle ablegen
- Seine Tage beschließen
- Dran glauben müssen
- Nicht mehr unter uns weilen
- Um die Ecke gebracht
- Von Gevatter Tod geholt
- Die Graetsche machen
- Hinüber sein
- Vor seinen Schöpfer treten
Dies ist nur ein kleiner Überblick über die am häufigsten verwendeten Ausdrücken für „sterben“ oder „gestorben“. Welchen man wann verwendet, bleibt natürlich jedem selbst überlassen, aber man sollte schon sein Taktgefühl bemühen, ehe man einige der etwas derberen, respektlosen oder gar verächtlichen Ausdrücke benutzt, besonders dann, wenn man mit Betroffenen spricht. Der Umgang mit dem Tod fällt fast allen Menschen schwer, da muss man ihn nicht noch durch eine gedankenlose oder gar gehässige Wortwahl erschweren.
Oliver Schmid ist Gründer von Gedenkseiten.de, seit 2009 Internet-Unternehmer und Experte für Inbound Marketing mit Hauptsitz in Friedrichshafen.
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