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von Oma am 14.11.2021 - 18:54 Uhr | melden
Der Schmetterling
Die Raupe dacht, sie müsse sterben,
weil ihre Zeit im Flug verging,
sie sah, wie sich die Wolken färben,
dann wurde sie zum Schmetterling.
Und viele Raupen mussten weinen,
weil eine nicht nach Hause fand,
den Schmetterling,den hübschen Kleinen,
haben sie wohl nicht erkannt.
Dass er einst die Raupe war,
konnten sie ja gar nicht wissen,
drum werden sie wohl immerdar,
den Artgenossen arg vermissen.
Bis sie selber Flügel kriegen,
vom Himmel wundervoll gemacht,
um in ein neues Sein zu fliegen,
in ungeahnter Lichterpracht.
Gestorben sein heißt nicht verschwunden,
die Seele wechselt nur das Kleid
und zieht fortan die nächsten Runden,
frei von Schwere, Schmerz und Zeit.
Vielleicht hast du mich schon getroffen,
doch nicht gemerkt dass ich es bin,
in aller Stille werd ich hoffen,
denn dein Verstehn wär mir Gewinn.
Ich trage heut kein Kleid der Erde,
mein Licht jedoch wird dich berührn,
alles was ich bin und werde,
kannst du tief im Herzen spürn.
Manchmal hab ich zarte Flügel,
ganz oft bin ich ein Blatt im Wind,
auf deinem Weg, der kleine Hügel,
das sanfte Wort von einem Kind.
Der Wandel lässt sich kaum beschreiben,
doch irgendwann wird alles klar,
dann weißt du dass wir alle bleiben
und Gehen nicht das Ende war.
Die Liebe ist durch nichts zu trennen,
tot ist, wer aus Herzen ging,
ich wünsch du wirst mich bald erkennen,
vielleicht als kleinen Schmetterling...
D.Kirsche