Gedenkseite für Loki Schmidt
Loki Schmidt, die Ehefrau des Altbundeskanzlers Helmut Schmidt, wurde am 03. März 1919 als Hannelore Glaser im Arbeiterstadtteil Hammerbrook in Hamburg geboren. Sie arbeitete als Pädagogin, Botanikerin und Naturschützerin bekannt und sie war in diesen Bereichen weit über die Amtszeit ihres Mannes hinaus aktiv und stand zudem als Autorin und Initiatorin verschiedener Einrichtungen in der Öffentlichkeit.
Mit ihren Geschwistern Lind und Christoph wuchs Loki, die sich diesen Spitznamen als Kind selbst gab, in bescheidenen Verhältnissen auf. Der Vater arbeitete auf einer Werft als Betriebselektriker. In Zeiten seiner Arbeitslosigkeit brachte die Mutter die Familie als Näherin durch.
Ihrem Mann begegnete Loki Schmid schon in der Schulzeit. Beide besuchten dieselbe Klasse am Lichtwarkgymnasium. Schon zu dieser Zeit rauchten sie gemeinsam ihre ersten Zigaretten und behielten das bis ins hohe Alter bei.
1937 musste Loki zum Reichsarbeitsdienst. Ihr Wunschstudium in Biologie konnte sie aufgrund der Studiengebühren nicht antreten, daher absolvierte sie ihr Pädagogikstudium in 4 Semestern und wurde Lehrerin an verschiedenen Schulen.
Im 2. Weltkrieg heiratete Loki ihren Helmut, der als Offizier der Wehrmacht eingesetzt war. Die Trauung war am 27. Juni 1942. Beide bekamen 2 Kinder, von denen sie jedoch nur die Tochter Susanne aufwachsen sahen. Der Sohn Walter starb im Alter von 8 Monaten. Weitere Kinder waren den beiden leider nicht vergönnt. Loki erlitt insgesamt 6 Fehlgeburten.
Während ihr Mann studierte, bestritt sie den Unterhalt für die Familie. Sie unterrichtete bis Anfang der 70-er Jahre an Volks-, Grund- und Realschulen.
Während der Amtszeiten ihres Mannes übernahm Loki Schmidt protokollarische Aufgaben. Ihr Engagement galt dem Pflanzen- und Naturschutz. Nach dem Ende der Amtszeit von Helmut Schmidt ließ sie sich in die Deputation der Behörde für Bezirksangelegenheiten wählen und konnte den Naturschutz und die Umweltgestaltung in Hamburg aktiv mitgestalten.
Zu gesellschaftlichen Fragen nahm sie gelegentlich Stellung. Hier lag ihr als Pädagogin die Schulpolitik am Herzen.
Auf eigene Kosten nahm sie an Forschungsreisen teil, wandelte auf den Spuren von Charles Darwin und entdeckte sogar selbst eine unbekannte Bromelie, die nach ihr benannt wurden. Auch andere Wissenschaftler benannten Entdeckungen nach Loki Schmidt.
Sie gründete das Kuratorium zum Schutze gefährdeter Pflanzen, welches im Laufe der Jahre mehrmals umbenannt wurde und heute als Loki Schmidt Stiftung immer noch Umweltpreise vergibt und im Sinne der Gründerin arbeitet.
Der Botanische Garten in Hamburg, für den sie sich ebenfalls einsetzte, initiierte auf Anregung von Loki Schmidt den internationalen Gärtneraustausch.
Als Autorin arbeitete sie ebenso engagiert und stellte die erste vollständige Übersicht über botanische Gärten in Deutschland zusammen. Dazu brauchte sie 2 Jahre und legte 26000 Kilometer zurück.
Weitere Bücher sind "Mein Leben für die Schule zur Bildungspolitik", "Auf dem roten Teppich" und "Fest auf der Erde" und "Erzähl doch mal von früher", womit sie mit 90 Jahren noch zur Bestsellerautorin wurde.
Nach einem Sturz im September 2010 erholte sie sich nicht mehr. Sie wurde Anfang Oktober nach Hause entlassen und starb am 21. Oktober 2010 in Hamburg. Zur Trauerfeier erschienen 2000 Gäste, unter ihnen auch ranghohe aktive und frühere deutsche Politiker. Ihre Urne wurde am 2. November 2010 im Familiengrab auf dem Hamburger Hauptfriedhof in Ohlsdorf beigesetzt.