Leo
Nicht bekannt

Von einer traurigen Mutter 17.08.2016 um 17:22 Uhr | melden

Lieber Leo!

Es trifft mich heute sehr, sehr hart, dass das Leben einfach so weitergeht. Dass es Dein Grab gibt und wie es über die Zeit aussieht, aussehen wird - dass es nichts mehr gibt, was wir ändern oder rückgängig machen können. Dass es nie wieder gut wird, nichts wieder gut wird. Dass nie mehr eine gute Nachricht kommt, immer wieder nur die Qual da ist, das Leid, diese unerträgliche, unfassbare Grausamkeit.

An solchen Tagen krampft sich mein Herz zusammen und ich möchte einfach, dass das alles nicht stimmt. Dass Du wieder da sein kannst und leben. Fröhlich sein, wieder ein lieber, süßer, zarter Säugling sein, der aber wirkliche Eltern hat, die alles für ihn tun. Ich möchte, dass Du das Licht der Sonne siehst und der zarte Spätsommerwind Deine kleinen Wangen streichelt. Ich möchte, dass Dich jemand liebt und verwöhnt und nichts im Sinn hat als dass es Dir nur gut geht.

Stattdessen ist diese Leere da, dieser Frost über der Seele, eine Unendlichkeit von Trauer, und ich bin verzweifelt über die Hilflosigkeit, die ich fühle, über all das, was verloren ist, dass es für immer ist, dass der Sommer sich neigen wird und der Herbst kommen - ein Herbst, in dem Du geboren wurdest, der nächste Herbst, in dem Du schon lange, lange nicht mehr lebst. Und Jahr um Jahr...

Lieber Leo, es schnürt mir die Kehle zu. Ich denke ganz besonders intensiv an Dich, ganz still und in unendlich tiefer Trauer.