Leo
Nicht bekannt

Von einer traurigen Mutter 06.04.2016 um 09:53 Uhr | melden

Lieber Leo,

wir alle lieben Dich so. Mir geht es genauso wie Carina - jeden Tag denke ich an Dich und bin unendlich traurig darüber, dass nichts, was Dir geschehen ist, jemals wieder ungeschehen oder gut sein wird. Die Trauer ist wie ein tiefer schwarzer See in mir. Dein Schicksal hat mich berührt wie kein anderes und mich für immer verändert. Es hilft sehr, all die lieben Worte von all den wirklichen Eltern und Menschen zu lesen, die Dich alle in ihren Herzen haben, wie ich unentwegt an Dich denken und Dich sofort aufgenommen, geliebt und für alle Zeiten mit ihrem Leben beschützt hätten. Es ist das einzige, was ein klein bisschen Trost gibt. Genauso wie der Gedanke an all die tollen Eltern, die ihren Kindern jeden Tag alle Liebe schenken, die um ihre kleinen Frühchen bangen und nicht von ihrer Seite weichen, die ihre kranken Kinder hingebungsvoll versorgen,... Lieber Leo, wir haben zwei kleine Jungs, die auch mal so süße Babys waren wie Du - sie sind das Licht der Welt für uns, unser ganzes Glück und unser ganzes Leben. Wenn wir nur hätten helfen können!! Wenn wir es doch nur geahnt hätten - wir alle hätten Dich sofort geholt!!

Weißt Du, wer so handelt wie diese Täter, wer das aushält, das zu sehen und tatsächlich zu erleben, wer das aushält, das zu hören, und das so viele Tage und so viele Stunden (ich kann mir das nicht vorstellen, hätte es niemals, nie im Leben überhaupt für möglich gehalten, dass jemand so etwas tun oder dabeisein kann) und den niemals etwas erreicht von Deinem zarten, süßen, liebevollen, neugierigen Babysein (es bricht mir das Herz, Leo!!) - der hat alle Menschlichkeit verloren, alles hinter sich gelassen, was ihn mit der Welt vielleicht mal verbunden hat.

Danke an alle, die da sind und schreiben.

Leo, ich wünsche mir, dass Du auf der Welt vielleicht doch noch, ganz zu Beginn im Krankenhaus, von den Schwestern dort, den Ärztinnen und Ärzten, die Dich dort umsorgt haben, ein wenig Liebe und Glück erfahren hast und ein kleiner Funken Dir davon vielleicht geblieben ist, dem nichts danach etwas hat anhaben können.

Was gäbe ich nur dafür, Dich jetzt im Arm halten zu können und mit Dir alles zu entdecken, was es Wundervolles für ein sechs Monate altes Baby gibt.