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Von Julia Scheiber 18.02.2016 um 18:10 Uhr | melden
David,
Sie haben mir aus der Seele gesprochen: Auch ich kannte Lea nicht persönlich, doch irgendetwas muss sie an sich gehabt haben, was den Menschen nach wie vor ein vertrautes und gutes Gefühl gibt.
Bis vor ein, zwei Monate habe ich ihre "verlassene" Facebook-Seite mindestens ein Mal pro Woche angeklickt, um ihre letzten - so schicksalhaften - Hintergrundbilder und ihr letztes öffentliches Zitat anzusehen und nachzudenken. Nachzudenken über das Leben, den Tod und über das so lebensfroh wirkende Mädchen Lea Drüppel, das ich nie im Leben getroffen habe, das mir aber dennoch wie das gern gesehene fröhliche Nachbarsmädchen erscheint, ganz so als würde ich sie kennen können...
Inzwischen schaue ich deutlich seltener auf ihrer Facebook-Seite vorbei, was aber nicht bedeutet, dass ich weniger an sie und all die anderen Germanwings-Opfer denken würde. Obwohl: An der Stelle muss ich zugeben, dass mich Leas Schicksal und das einer jungen Frau in meinem Alter (Larissa Soblik hiess sie) besonders berührt, weil die beiden Mädels, die vermutlich nie ein Wort miteinander gewechselt haben, eine ganz besonders lebendige Ausstrahlung und dieses gewisse Funkeln in den Augen hatten, das einfach das pure Leben widerspiegelte.
Lea und Larissa sind für mich eine Art Symbol geworden; ein Symbol das mich daran erinnert, wie zerbrechlich das Leben ist und dass morgen früh - oder jetzt gleich - schon alles vorbei sein kann, dass ich demnach jeden Glücksmoment - und sei er noch so kurz - viel bewusster wahrnehmen und dankbarer sein sollte.