Kirsten Heisig

Kirsten
Heisig

24.08.1961
Krefeld
-
28.06.2010
Berlin

stimmungsbild

Gedenkseite für Kirsten Heisig

Kirsten Heisig, geborene Ackermann, war eine deutsche Juristin. Kirsten Heisig wurde im Sommer am 24. August 1961 in Krefeld geboren und starb am 28. Juni 2010 mit 48 Jahren in Berlin. Sie wurde im Tierkreiszeichen Jungfrau geboren.

Kirsten Ackermann lebte bis 1969 in Krefeld und anschließend, infolge der Trennung ihrer Eltern, bei einer ihrer Großmütter im Berliner Bezirk Wedding. Später zog sie wieder nach Krefeld und besuchte das Gymnasium Thomaeum im benachbarten Kempen, wo sie 1981 die Hochschulreife erwarb. Anschließend ging sie wieder nach Berlin und studierte an der Freien Universität Rechtswissenschaften.

Nach dem Zweiten Staatsexamen trat sie 1990 in den Berliner Justizdienst ein. Anfänglich war sie als Staatsanwältin für den Bereich Betäubungsmittelkriminalität tätig. Seit 1992 war sie als Richterin eingesetzt, zunächst für allgemeine Strafsachen, ein Jahr später für Jugendstraftaten. Sie arbeitete zunächst in den Bezirken Pankow und Friedrichshain-Kreuzberg. Seit 2008 war sie als Jugendrichterin am Amtsgericht Tiergarten für den Bezirk Neukölln (ca. 310.000 Einwohner) zuständig, in dem als Sozialer Brennpunkt die Rollbergsiedlung liegt. Um der hohen Kriminalitätsrate in diesem Bezirk zu begegnen, wo rund 40 Prozent mehr Straftaten begangen werden als im Berliner Durchschnitt, initiierte sie mit einem Kollegen das Neuköllner Modell, das nach einer Probephase am 1. Juni 2010 in ganz Berlin eingeführt wurde.

Kirsten Heisig war mit dem Oberstaatsanwalt Stefan Heisig verheiratet, lebte zuletzt getrennt von ihm. Sie war Mutter zweier Töchter.

Die Umstände des Todes von Kirsten Heisig erregten besonderes öffentliches Interesse. Heisig erschien am Montag, den 28. Juni 2010, nicht zum Dienst. Am Mittwoch darauf begann nach einer Vermisstenmeldung die polizeiliche Suche nach ihr. Die Berliner Justizsenatorin Gisela von der Aue und Polizeisprecher erklärten, es gebe keine Anzeichen für eine Entführung oder sonstige Straftat. Heisigs Leiche wurde am Sonnabend, den 3. Juli, im Tegeler Forst bei Berlin-Heiligensee an einem Baum erhängt aufgefunden. Bereits zweieinhalb Stunden nach dem Fund der Leiche gab die Justizsenatorin – „um den Spekulationen ein Ende zu bereiten“ – bekannt, Kirsten Heisig habe „offensichtlich Suizid“ begangen. Dies wurde in den nächsten Tagen durch die Staatsanwaltschaft, weitere amtliche Stellen und die Ergebnisse der Obduktion bestätigt. Näheres über die Todesumstände wurde nicht bekanntgegeben. Die restriktive Informationspolitik der Staatsanwaltschaft wurde in zahlreichen Internet-Foren immer wieder moniert, in den Leitmedien hingegen nur in einer Ausnahme: in der Neuen Zürcher Zeitung, wo es hieß, dass die bisher veröffentlichten „Umstände so fragwürdig sind, dass sich der Verdacht eines vertuschten Mordes nicht aus der Öffentlichkeit entfernen lässt.”

Der Journalist Gerhard Wisnewski erstritt schließlich vor dem letztinstanzlichen Oberverwaltungsgericht Berlin-Brandenburg die Aufhebung der strikten Nachrichtensperre der Staatsanwaltschaft zum 15. November 2010. Der Generalstaatsanwalt wurde verpflichtet, „dem Antragsteller Auskunft zu erteilen über die Todesursache und den Todeszeitpunkt von Frau Heisig, den Fundort und die Auffindesituation der Leiche, darüber, welche Fakten eine Fremdverursachung des Todes ausschließen und welche objektiven Anhaltspunkte für ein planvolles Vorgehen von Frau Heisig in Bezug auf ihren eigenen Tod sprechen.“ Die Berliner Staatsanwaltschaft verfasste daraufhin einen vierseitigen Bericht, den sie am 18. November 2010 nicht nur, wie angewiesen, dem Antragsteller, sondern auch – „aus Gründen der Gleichbehandlung“ – der Presse generell zur Verfügung stellte. Er enthält Details zur unmittelbaren Vorgeschichte sowie zur Auffindesituation und bestätigt den Suizid.

Quelle: de.wikipedia.org/wiki/Kirsten_Heisig
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