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von eine Unbekannte am 05.12.2015 - 22:05 Uhr | melden
Es war eine große Liebe, die in diesem Februar ein brutales Ende fand. Seit fast vier Jahren waren der heute 30-jährige Enrico O. und die sieben Jahre jüngere Katja D. ein Paar, wohnten zusammen in Radebeul-Kötzschenbroda, überstanden gemeinsam eine lange Phase der Arbeits- und Perspektivlosigkeit. Ende 2012 fanden beide neue Jobs. Katja D. begann eine Lehre als Altenpflegehelferin, der CNC-Zerspanungsmechaniker O. arbeitete bei der Dresdner Flugzeugwerft. Doch mit dem beruflichen Erfolg begannen die Beziehungsprobleme: Seitdem habe es Streit gegeben, über die Freizeitgestaltung, die beiden Zwergkaninchen, das Haushaltsgeld. Trotzdem sei er völlig überrascht gewesen, als Katja D. am 21. Dezember 2013 wortlos ihre Sachen packte und verschwunden sei, so O. gestern im Prozess. Er habe sie immer wieder vergeblich angerufen, sei dann im Januar, begleitet von drei Freunden, nach Niedersachsen gefahren, wo er Katja D. bei einem Bekannten vermutete. Bei der Aussprache in einem Bahnhofsrestaurant erlitt O. einen Nervenzusammenbruch, musste in einer Klinik behandelt werden. Dennoch verabredeten die beiden ein weiteres Treffen für den 8. Februar 2014: Katja D. wollte ihre letzten Sachen holen, Enrico O., der bereits seit Anfang Januar krankgeschrieben war, hoffte auf Versöhnung. Während zwei Bekannte des Opfers am Auto warteten, packte das Ex-Paar oben die Kisten. Doch im Schlafzimmer schloss Enrico O. plötzlich die Tür ab, Katja D. rief am Fenster um Hilfe, O. vergewaltigte sie, stach kurze Zeit später mit einem großen Küchenmesser zehn Mal heftig auf die 22-Jährige ein. Erst als sie blutend zusammenbrach, ließ er von ihr ab, habe ihr noch zugerufen: „Halte durch!“. Kurze Zeit später waren Notarzt und Polizei, alarmiert von einer Nachbarin, vor Ort. 26 Stichverletzungen und Einstiche bis zu 19 Zentimetern protokollierte die Gerichtsmedizin. Katja D. starb nach drei Notoperationen einen Tag später im Klinikum Radebeul.
Während die Fakten in diesem Fall weitgehend unstrittig sind, muss sich die Schwurgerichtskammer das Landgerichts nun mit den Motiven von Enrico O. auseinandersetzen. Hat er Katja D. erstochen, um die Vergewaltigung zu vertuschen, wie es die Anklage beschreibt? War es Mord aus Eifersucht oder handelte O., der nach der Tat einen Alkoholwert von 0,64 Promille aufwies, im Affekt? An den genauen Tathergang konnte sich O. gestern nur mühsam erinnern. Kurz vor der Messerattacke – die Tatwaffe war Teil eines Mittelalterkostüms des Opfers – habe er Katja D. noch gesagt: „Ich kann dich nicht gehen lassen.!“, danach gedacht: „Ich nehme mir das Leben.“ Die Mutter des Opfers beschrieb die Beziehung der beiden als ziemlich normal: Zwar habe ihre Tochter von Streitereien berichtet, O. auch als „Pascha“ bezeichnet, von Gewalt sei aber nie die Rede gewesen, so Evelyn D. Ein Urteil wird Ende November erwartet.
Unfaßbar! Du hattest dein Leben noch vor dir! Ein Schwachmat hat es einfach ausgelöscht, gerade so als bläst man eine Kerze aus. Nichts bringt dich jemals zurück und nichts kann das Geschehene entschuldigen!
Ruhe in Frieden!
