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Gedenkseite für Karin Wagner
Karin Wagner wurde im Sommer am 23. Juli 1945 geboren und starb am 09. Oktober 2014 mit 69 Jahren in Friedrichsdorf Köppern. Sie wurde im Tierkreiszeichen Löwe geboren.
Karin, Du warst mir seit 27 Jahren eine treue Freundin. Kennen gelernt haben wir uns in Bad Homburg im Nachmittagsdienst der Post. Jeder von uns beiden hatte gerade einen Schicksalsschlag zu verarbeiten....
Seit dieser Zeit sind wir gemeinsam durchs Leben gegangen. Du bist zur Partnerin meines Lebens geworden. Von den ersten gemeinsamen Urlauben zum Lago Maggiore und in den Ferienpark im Bayerischen Wald bis hin zum letzten Urlaub in Norddeich mit meiner Enkelin.
Auch für meine 3 Töchter bist du eine liebe Freundin geworden und mein Küken hat dich auch gerne mal als " ihre 2. Mama" ausgegeben.
In der Zeit meiner schweren Erkrankung warst du stets an meiner Seite, bist bis nach Leipzig ins Herzzentrum gefahren. Über 400 Km von zu Hause war ich weg, nur durch dich hatte ich die Kraft meine Krankheit zu überstehen und wieder nach Hause zu kommen.
Manchmal waren wir wie ein altes Ehepaar.... da sind mal die Fetzen geflogen und am nächsten Tag war alles wieder ok. Gegensätzlicher kann man nicht sein und trotzdem hat es immer zwischen uns gepasst. Mehr Ecken und Kanten wie wir beide hatten , kann kaum einer haben.
Seit dem 13. Dezember 2013 hat Dein, nein unser Leben, sich schlagartig verändert. Du bekamst die Diagnose Lungenkrebs im letzten Stadium. Die Welt blieb für uns stehen, wir standen im wahrsten Sinne vor der Klinik im Regen. Ich bin mit Dir diesen schweren Weg gegangen, hatte so sehr gehofft, dass wir das noch lange schaffen. 10 gute Monate haben wir erkämpft..
Du starbst in meinen Armen, ich konnte nichts mehr für Dich tun.
Heute sind es 3 Wochen seit Du nicht mehr da bist.... ich vermisse Dich so sehr.
Deine Leidenschaft und Dein Können war das Kochen, meine zu essen.
Nein, ich bin immer noch nicht alt genug mein Essen selbst zu kochen..finde keine Worte.
Mein ganz besonderer Dank geht an die Privatpraxis von Frau Dr. Gabriele Tille in Oberursel.
Nirgendwo haben wir so viel Kraft tanken können wie hier. Durch Gespräche, Verständnis, Rat und Hilfe und auch eine aufbauende Umarmung haben wir voller Zuversicht nach vorne schauen können.
Danke auch an die Schwestern der Station 34 und die zuvorkommenden Frauen der Cafeteria im Bethanien Krankenhaus in Frankfurt am Main.
Ich danke ganz besonders Carolin Sack und Stefan Blindenhöfer , Betreuer der Seelsorge des Roten Kreuz Kreisverband Bad Homburg, die mich in diesen schweren Stunden einfühlsam betreut haben.
Von dem behandelnden Onkologen erhoffe ich mir für alle die nach uns diesen schweren Weg gehen müssen, dass er sie als Mensch wahr nimmt.
Einmal aufschaut von seinem Bildschirm und den schwerkranken Patienten nicht nur als Pixelhaufen sieht , sondern ihn als Mensch würdigt.
Ich wünsche mir, dass niemand mehr aus dem Behandlungszimmer gewiesen wird, weil er eine andere Sichtweise hat und auch nicht nur als ein Objekt gesehen wird , an dem ein Medikament auf seine Verträglichkeit und seinen Erfolg getestet wird.
Damit wäre vielen todkranken Menschen ganz bestimmt geholfen, ihr Schicksal besser zu ertragen!
Ich glaube es war Kurt Tucholsky, der einmal sagte: „Wenn man einen umbringt, dann geht man ins Gefängnis. Wenn man Millionen umbringt, dann bekommt man einen Orden“.
In Liebe und Dankbarkeit
Marion
DU FEHLST MIR SO SEHR
