Mit einem Geschenk hinterlassen Sie Ihr persönliches Zeichen in Gedenken an Juliane Schenk. Veredeln Sie jetzt diese Gedenkseite durch ein Geschenk in Ihrem Namen.
von Anja am 03.10.2023 - 21:43 Uhr | melden
Nun sind bereits 2 Monate vergangen, seitdem unsere liebe Jule nicht mehr unter uns ist und noch immer fühlt es sich irgendwie unreal an.
Wir pflegen und dekorieren ihr Grab, schmücken es mit frischen Blumen und kleinen Geschenken…, die wir ihr vielleicht
aus Trauer,
aus Liebe und Zuneigung,
zum Gedenken,
zur Erinnerung,
zur Ehre und Anerkennung,
aus Dankbarkeit
oder einfach nur gegen das fortwährende Vermissen bringen,
in der Hoffnung, ihr damit nahe zu sein.
Ein bisschen vielleicht auch in dem Glauben, dass sie uns dabei von oben zusieht und ihr die schönen Blüten Freude bereiten.
Der Glaube, tief in unserem Herzen, dass es irgendwann ein Wiedersehen geben kann, ist es auch, der hilft, weiter zu machen, …weiter zu leben, obwohl das so schwer fällt.
Ich erinnere mich, als wäre es grad gestern gewesen, die Fahrt ins Krankenhaus nach Bautzen, in der Nacht des 03.08.2023. Der Mond schien in dieser Nacht atemberaubend groß, an einem nach Tagen bedeckten, aber nun klaren und damit sehr hell erleuchteten Nachthimmel. Es war zwar schon 2 Tage nach dem eigentlichen Vollmond, aber erst in dieser Nacht bekamen wir ihn bewusst zu Gesicht. Supermond nennt man dieses Phänomen, wenn der Mond in der Vollmondphase auf seiner Bahn der Erde ganz nah kommt. Diesem Mond fuhren wir entgegen, ein Anblick, den ich wohl auch so schnell nicht vergessen werde, wohlwissend, dass es das letzte Mal sein wird, Julchen zu sehen und sie vielleicht in den Arm nehmen zu können, zugleich betend und hoffend, für einen Abschied nicht zu spät zu kommen.
Seltsamerweise zum damaligen Zeitpunkt relativ gefasst, habe ich das unvermeidlich Kommende aufgenommen, aber in so einem Augenblick ist das wohl noch gar nicht wirklich zu greifen oder zu begreifen, aber vielleicht war es auch einfach nur, um es Julchen nicht noch schwerer zu machen. Ihre größte Sorge und Angst galt, neben der, vor dem Lebensende, nur den Menschen, die sie liebte und dass sie sie mit dem schmerzvollem Verlust nicht alleine lassen wollte.
Man fängt erst viel später damit an, zu realisieren, dass einem der so geliebte Mensch einfach nie mehr direkt gegenüber stehen wird, anlächelt oder umarmen kann.
Und sie fehlt uns so sehr.
Man kann sich leider nicht so einfach von dem befreien, was man glaubt nicht, falsch oder nicht genug getan oder gesagt zu haben. Man trägt es mit sich, wie einen Rucksack, der schwer auf den Schultern lastet und der einen daran hindert und hemmt etwas neues anzufangen, etwas ohne Julchen. Es würde bedeuten, dass man sich damit abgefunden hat, was passiert ist. Aber das kann ich nur schwer bis gar nicht. Also ist man hin und her gerissen zwischen den Gefühlen und Gedanken, die Aufbruch bedeuten, neue Ideen, Lebenspläne schmieden und Freude für sich finden und denen, die nur noch Erinnerungen sind, an denen man sich krampfhaft festhalten will.
Was bedeutet Loslassen? Niemals wollten wir sie loslassen und können es noch immer nicht.
Sie wollte doch einfach nur noch ein bisschen mehr Zeit, …genau wie wir.