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Gedenkseite für Joseph Weizenbaum
Geboren wurde Joseph Weizenbaum am 8. Januar 1923 in Berlin. Der Sohn jüdischer Eltern galt zeit seines Lebens als einer der bedeutendsten Informatiker sowie als herausragender Wissenschafts- und Gesellschaftskritiker überhaupt.
Aufgewachsen ist Weizenbaum in Berlin, wo er ab 1934 das Luisenstädtische Realgymnasium besuchte. Aufgrund seiner jüdischen Herkunft musste er das Gymnasium jedoch bereits nach nur einem Jahr später wieder verlassen und aus Angst vor den Nationalsozialisten emigrierte die Familie im Jahre 1936 in die USA. Hier begann Weizenbaum 1941 ein Studium in Mathematik, welches er jedoch ein Jahr später wieder unterbrach, um in die Armee einzutreten. Nach seiner ehrenhaften Entlassung beendete Weizenbaum dann auch sein Mathematikstudium und während seiner Tätigkeit an der Fakultät für Mathematik war er erstmals an der Entwicklung und Bedienung eines, für die damalige Zeit sehr fortschrittlichen, digitalen Computers beteiligt.
Auch nachdem er 1952 sein Studium beendet hatte, beschäftigte sich Weizenbaum in erster Linie mit der Entwicklung von Computern. Er erledigte verschiedene Aufträge für die Industrie, wobei er unter anderem auch acht Jahre für das Unternehmen General Electrics beschäftigt war. Hier war er insbesondere verantwortlich für die Entwicklung und den Einbau eines völlig neuartigen Computersystems bei der Bank of America. 1963 wurde Weizenbaum dann an das Massachusetts Institute of Technology (MIT) berufen und arbeitete dort insbesondere an der Entwicklung des ersten großen Teilnehmer-Rechensystems mit. Das erste Computernetzwerk, das ARPA-Netz ging maßgeblich auf diese Forschungen zurück und bildete den Vorläufer des heutigen Internets. Sein Buch „Computer Power and Human Reason“ gehörte noch zwanzig Jahre nach seinem Erscheinen zu den Lehrplänen für Informatikstudenten.
Weizenbaum erhielt für seine Forschungen und Entwicklungen eine Vielzahl von Ehrungen und Auszeichnungen. So wurden ihm von verschiedenen Universitäten Ehrendoktortitel verliehen. So erhielt er beispielsweise von der Alexander von Humboldt Stiftung den Humboldtpreis, welcher auch einen einjährigen Aufenthalt an der Universität in Freiburg im Breisgau. Zudem erhielt Weizenbaum das große Bundesverdienstkreuz.
Weizenbaum lebte ab dem Jahre 1996 wieder in seiner Heimat Berlin, wo er am 5. März 2008 infolge eines Schlaganfalles verstarb.
Er selbst hatte sich zeit seines Lebens als Dissidenten und Ketzer der Informatik bezeichnet.