Jon Lord

Jon
Lord

09.06.1941
Leicester
-
16.07.2012
London

stimmungsbild

Gedenkseite für Jon Lord

Jon Lord bleibt durch einige der größten Hits der Rockgeschichte in Erinnerung, als Virtuose auf der Hammond-Orgel prägte er den Sound der legendären Band Deep Purple: Nun ist Jon Lord im Alter von 71 Jahren gestorben. Wie seine Familie am Dienstagabend mitteilte, starb er im Kreis seiner Angehörigen in einer Londoner Klinik. Seit vergangenem Jahr kämpfte Jon Lord gegen Bauchspeicheldrüsenkrebs, er starb an einer Lungenembolie.

Jonathan Douglas „Jon“ Lord war ein britischer Musiker, der vor allem als Mitglied der Hardrock-Band Deep Purple bekannt wurde. Jon Lord galt als einer der Wegbereiter der Kombination von Rock mit Klassik. Jon Lord verkaufte zusammen mit Deep Purple 200 Millionen Alben, mit den unterschiedlichsten Musikstilen, von Jazz über Blues zu R&B, Klassik und Hard Rock. Er komponierte zusammen mit seinen Deep-Purple-Kollegen Songs wie Smoke on the Water, Black Night, Highway Star, Child in Time, Lazy, Fireball, Woman From Tokyo, und Burn, die zu Klassikern der Rockmusik avancierten. Jon Lord trat wiederholt mit den verschiedensten Musikern auf: George Harrison, Ringo Starr, Luciano Pavarotti, David Gilmour und Eric Clapton.

Das Leben von Jon Lord

Sowohl sein Vater als auch seine Tante waren Performance-Künstler, die ihr Talent als Duo mit einer lokalen Tanzgruppe zur Aufführung brachten. Jon Lords erster aktiver Kontakt zur Musik geschah über das Klavier der Familie, an dem er im Alter von fünf Jahren klassischen Unterricht bekam. Als Teenager beeindruckte ihn zunehmend die musikalische Performance der Jazz-Organisten wie Jimmy Smith und der Pioniere des Rock-’n’-Roll-Pianos wie Jerry Lee Lewis.

Mit neunzehn Jahren nahm Jon Lord zunächst Schauspielunterricht in einer der führenden Dramaturgieschulen Londons. Von der Musik des Swinging London angezogen, begann Jon Lord in diversen Jazz- und Rhythm-and-Blues-Combos zu spielen, überwiegend in kleinen Kneipen und Clubgigs in der Londoner Region. Erste regionale Erfolge konnte er mit der Bill Ashton Combo feiern, einer Jazzgruppe, die sich nach dem Saxofonspieler benannte.

1963 wechselte Jon Lord zu der von Derek Griffiths geleiteten Band Red Blood and his Bluesicians, was ihm ermöglichte, an seine erste elektrische Orgel zu kommen. Die nächsten Jahre erspielte sich Jon Lord die Fähigkeiten zum Profimusiker. Er trat als Organist den bluesig rockigeren Artwoods bei, deren Bandleader Art Wood der Bruder des späteren Rolling Stone Ron Wood war. Die Artwoods veröffentlichten mehrere Singles und EPs, darunter ein heutiges Sammlerstück, Art Gallery, traten in TV und Radiosendungen auf und hatten viele Auftritte, schafften jedoch keine Hitparadenplatzierung, so dass sie sich bald wieder auflösten, nachdem ihr letzter Versuch, die Charts unter dem Pseudonym St. Valentine’s Day Massacre zu erreichen, ebenfalls scheiterte. Art Woods jüngerer Bruder Ron nahm mit Jon Lord schließlich noch drei Instrumentalnummern unter dem Namen Santa Barbara Machine Head auf.

Jon Lord und Deep Purple

Ganz in der Nähe, ohne Jon Lords Aufmerksamkeit zu erregen, war eine andere Band vergeblich damit beschäftigt in die Charts zu gelangen: The Flower Pot Men, eher ein Gesangsensemble, das einen psychedelischen Hit hatte und für eine gebuchte Tour auf Musikersuche waren. Sie fragten Jon Lord, ob er nicht die Band komplettieren wolle. Ebenfalls dabei war ein späteres Deep-Purple-Mitglied: Nick Simper sowie Drummer Carlo Little, der bei den Screaming Lord Sutch’s Savages bereits an Ritchie Blackmores Seite spielte.

Kurz darauf kam Jon Lord zusammen mit Nick Simper zur Gründung von Deep Purple. Zwischen 1968 und 1976 galt Deep Purple als eine der populärsten und kreativsten Bands, wobei Jon Lord eine tragende Rolle als virtuoser Hammondorganist zuteil wurde, der bis zum Jahre 2003 als einziges Mitglied der Band neben Drummer Ian Paice nicht ausgetauscht wurde. Zwischen den Aufnahmen diverser Hardrockalben mit Deep Purple und unzähligen Welttourneen fand er immer wieder Zeit für Soloprojekte, in denen er Rockmusik mit klassischer Musik verband, zeitweise mit Unterstützung durch Deep Purple für das Concerto for Group and Orchestra (1969) oder in Form von Soloalben, wie Sarabande oder Gemini Suite. Für den Film The Last Rebel schrieb er mit Tony Ashton 1971 die Musik, die von Ashton, Gardner & Dyke eingspielt wurde.

Paice Ashton Jon Lord und Whitesnake

Als sich Deep Purple das erste Mal auflöste (1976), gründete Jon Lord mit dem Purple-Drummer Ian Paice und Tony Ashton die Band Paice Ashton Lord, die nur ein einziges Album aufnahm, Malice in Wonderland. Nach einer Tour und den Vorbereitungen für ein weiteres Album, das jedoch nur teilweise aufgenommen und erst vor wenigen Jahren zusammen mit einer Neuauflage von Malice in Wonderland veröffentlicht wurde, gingen Jon Lord und Ian Paice zu David Coverdales Whitesnake.

Während der erfolgreichen Jahre bei Whitesnake gastierte Jon Lord auf diversen Alben von Cozy Powell, Graham Bonnet und vielen anderen, und er nahm ein weiteres Soloalbum auf: Before I forget.

Deep-Purple-Reunion und endgültiger Ausstieg aus der Band

Schließlich kam 1984 Deep Purples Reformation. Deep Purple erreichte erneut Erfolge, nahm weitere sechs Alben auf und hatte Konzerte auf der ganzen Welt mit fünf verschiedenen Besetzungen. 2002 verließ Jon Lord die Band endgültig. Ersetzt wurde er durch Don Airey. Jon Lords letztes Konzert mit Deep Purple fand am 19. September 2002 in Ipswich, England statt.

Jon Lords Spätere Solo-Projekte

Ein Jahr später war Jon Lord einige Monate in Australien, um einige Konzerte seines vorletzten Soloalbums Pictured within zu geben, und gab zur allgemeinen Überraschung im Sydney Opera House ein Blueskonzert mit einer lokalen Bluesband, The Hoochie Coochie Men, das auf CD und DVD erschien.
Mit Beyond the Notes, dem 2005 erschienenen Album, zeigt Jon Lord genreübergreifende, eigenwillige Kompositionen. Hier ist auch das von ihm für Frida (ehemals ABBA) geschriebene Stück The Sun Will Shine Again zu finden, mit dem sich die schwedische Sängerin erstmals seit acht Jahren auch wieder live zeigte.

Zuletzt feierten zwei weitere klassische Werke ihre Uraufführung: das Durham Concerto (2007), eine Auftragskomposition der Universität Durham mit dem Royal Liverpool Philharmonic Orchestra, sowie Boom of the Tingling Strings (2008), in Queensland, mit dem Queensland Orchestra.
2011 ging Jon Lord mit dem Jon Lord Blues Project auf Tour. Am 9. August teilte Jon Lord der Öffentlichkeit mit, dass er an Bauchspeicheldrüsenkrebs leide, und sagte alle Konzerte für das folgende Jahr ab.

Am 16. Juli 2012 verstarb er im Alter von 71 Jahren an den Folgen der Krankheit in London.

Quelle: de.wikipedia.org/wiki/Jon_Lord
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