Jörn
Schwede

von Rainer Schwede am 10.02.2013 - 04:05 Uhr | melden

Mit meinem letzten Atemzug
erreicht mein Lebensfluss seine Mündung.
Ein Ende für einen Neubeginn
mit mir und nach mir.
Etwas stirbt, etwas feiert Auferstehung.
Ja? ... oder ... Ja!

Dieses Üben und Lernen ist schon jeden Tag:
Ausatmen: Loslassen, Abschied, Ende und Unsichtbarkeit des Hauches
aber
Einatmen: Willkommen heißen, Ankommen, neuer Raum in mir
oder
Verlorenes Haar, wackeliger Zahn, Ausscheiden mit
Schmerzen wie Nadelstiche, so an die Tausend
aber
Sonnenaufgänge, ausgestreckte Hände, Essen und Trinken,
Liebe und gute Gedanken, so an die Tausend
So nah beieinander
Tod oder Leben
genauer:
Tod und Leben!

Nur an einem einzigen Kreuz meines Weges
meinem Wegkreuz, meinem durchkreuztem Weg
kam das einmal wirklich ganz zusammen...
Ab da hatte das gelebte Leben weniger und
das neue Leben und die Liebe in Person mehr Macht.
Seitdem will ich bis heute von dieser Liebe nicht schweigen!

Welche Abschiede gab es bisher für mich?
Solche leichten Herzens, selbst herbeigeführt...
Solche bei denen ich nicht wusste wie,
ja wusste wie der nächste Tag zu ü b e r l e b e n ist.
Was ist aus ihnen geworden,
den hinterlassenen, zurückgelassenen, beiseitegelassenen
Tagen, Gewohnheiten und Erinnerungen,
den Häusern, Orten und Menschen meines Weges?

Was noch denken, festhalten wollen von diesem Film
und Hauch, ja Hauch.
Bald ruhe ich auch.
Werde ich ausatmen... und dann
mich befreit auf den ewigen Weg machen
mit leichtem Gepäck, leichtem Herzen?

Ich werde ohne alles drumherum
nur mit dem was ich bin
der Liebe dessen genügen,
der sich für mich
mit Leib und Leben
ganz
gab.

Jeder Tag ist mir ein Angebot, beides einzuüben:
Abschied und Neubeginn
einen eigenen Frieden damit zu machen,
dass
mein eigener Lebensfluss einmal ins Meer münden
meine Lebensmelodie mit einem Seufzer
oder auch einem Schlussakkord enden und
mein Atem die ganz große Pause machen wird.
Denn ich bin nicht allein auf dem Weg. Seinem Weg.
Deswegen lieber Schlussakkord.
Da klingt mehr an als nur ein alter Ton.

Ich kann mich bewusst loslassen und trennen
von Dingen, die mich festhalten und beschweren.
Ich kann und werde Menschen
die vielleicht längst ziehen wollten
freigeben zu ihrem eigenen Glück
nach Hause.

Ich werde meinen Weg zuende gehen,
im Vertrauen auf Gott und deswegen
ist das Ende nicht das Ende an und für sich,
sondern Sein Auferstehungsanfang.

Im Glauben an den, der
angesichts seiner letzten Wegstrecke
bis zum Tod am Kreuz
gesagt hat:
ICH bin die Auferstehung und das Leben.
Niemand kommt zum Vater als nur durch mich.

ER hat gesagt: ES WERDE....
ER hat gesagt: Kehrt wieder Menschenkinder....
ER hat gesagt: Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben.
ER ist die Auferstehung.
ER ist meine Auferstehung.
ER hat mich.
Mein guter Hirte will und kann mich nicht verlieren.
Jesus.
ER hat schon Dich, mein Junge, mein Nordlicht.
Im Westen, Osten und Süden wird Gott auch Neues schaffen...
zu Seiner Zeit der Heimsuchung
in Seiner Gleichzeitigkeit
in Seinem ewigen Ratschluss vor aller Zeit.

Ich staune schon heute.
Du siehst wohl schon das Ergebnis, mein Junge.
Das Vollbrachte im Ziel. Meinem Ziel.