Jörg Schaffer

Jörg
Schaffer

16.09.1976
 
-
15.12.2020
 

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ZurückEine brennende Kerze: Kerze rot Grabkerze
Eine Kerze für Jörg Schaffer

Von Christoph Beblik 22.12.2020 um 17:15 Uhr | melden

Lieber Jörg,

eine Woche ist es jetzt her, dass ich die Nachricht über deinen Tod bekommen habe und ich kann immer noch nicht glauben, dass du einfach nicht mehr da bist. Ich habe bis zum Schluss gehofft, dass du es schaffst und wir dieses verdammte 2020 mit einer guten Nachricht beenden können.
Stattdessen müssen wir zutiefst traurig und fassungslos Abschied von dir nehmen. Es hilft zu wissen und zu lesen, wie vielen Menschen du in ihrem Leben Freude bereitet hast und was für ein toller Freund und Kollege du warst.

Ich werde es vermissen, mit dir zu sprechen und dabei in jedem Wort und jedem Gesichtszug zu erkennen, wie du das Gespräch genießt. Es war eine Kunst von dir, im Gespräch immer die Oberhand zu behalten. Das brauchtest du und irgendwie hat man dich das machen lassen, weil es immer respektvoll war. Ich werde es vermissen, mit dir zu telefonieren und mich, ob ernstes oder lustiges Thema, von dir unterhalten zu fühlen. Ich werde es vermissen, jederzeit mit dir über alles reden zu können, ob mitten in der Nacht oder direkt nach deinem Nachdienst. Du warst zwar müde, aber dir waren der Freund und sein Problem immer wichtiger. Ich werde es vermissen, ausgelassen mit unserem „Jörgoskos“ beim Griechen dummes Zeug zu reden und ganz nebenbei zu merken, wie wir alle jedes Problem und alle Schwierigkeiten um uns herum vergessen. Wer bitte schenkt uns denn jetzt den Uozu nach, stößt mit diesem unverwechselbaren Grinsen und einem lauten „Jamas!“ an, entschuldigt sich mit einem absichtlich falsch ausgesprochenen „Excuse me moi“ und ruft kurz vor Ladenschließung „Herr Garcon“ für die Rechnung? Ich werde es vermissen, auf Fahrten wie nach Warschau oder Bochum das Leben zu genießen und zu erkennen, dass der größte Vorzug der Schiedsrichterei Freundschaft und Zusammenhalt ist. Das, lieber Jörg, hast du mich von Beginn an gelehrt und mir immer deutlich gemacht. Ich werde es nie vergessen, wie wir mit dem einen oder anderen Getränk die ganze Nacht in Warschau vor dem Hotel saßen und uns über Gott und die Welt unterhalten haben. Du hast immer den Menschen in den Mittelpunkt gestellt, das hat gutgetan.
Der Schock sitzt immer noch tief und irgendwie würde ich mir wünschen, dich noch einmal in die Arme schließen zu können. Ich habe in der letzten Woche viele Tränen vergossen, weil mir so viele Erinnerungen an gemeinsame Erlebnisse hochgekommen sind und mir bewusst wurde, was für ein toller Mensch uns viel zu früh verlassen hat. Das Leben hat sich wieder von seiner hässlichen, unfairen Seite gezeigt. Es fühlt sich gerade einfach nicht richtig an.

Lieber Jörg, du warst ein großartiger Freund. Ich habe dir das leider viel zu selten gesagt. Ich möchte dir dafür ganz herzlich danken. dich verloren zu haben, tut sehr weh und hat mir den Boden unter den Füßen weggerissen. Ich werde dich nie vergessen, das ist ein Versprechen!

Dein Christoph