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Gedenkseite für Jürgen Junker-Rösch
Jürgen ist 1955 in Hagen geboren und aufgewachsen. 1974, direkt nach dem Abitur, zog er nach Berlin, um dem Wehrdienst zu entgehen und Soziologie zu studieren. Dort hat er die Fotografie für sich entdeckt und Serien wie „Menschen in der U-Bahn“ und „Paare im Konzert“ fotografiert und in Berlin und München ausgestellt. Kurze Zeit war er als Fotoredakteur bei „die tageszeitung (TAZ)“ beschäftigt und hat dort die Rubrik „Augenblicke“ etabliert, in der jeweils ein tagesrelevantes Foto veröffentlicht wurde.
Seine soziale Fotografie, die auch Fotos in Büchern zu Hausgeburt und Erziehungsfragen hervorbrachte, hat sich um den pädagogischen Bereich erweitert und führte zur Bebilderung von diversen Spielebücher, von denen er eines auch vollständig gestaltet hat. Schließlich kamen Bücher wie „Woher kommt die Milch“, „Die Feuerwehr“, „Die Polizei“, „Familie“ usw. für Kindergärten hinzu.
Sein Umzug nach Karlsruhe 2007 hat ihn motiviert, seine Fotografie in die Natur zu verlagern. Entstanden sind Wasserbilder und andere die Jahreszeiten reflektierende Naturaufnahmen. Schon in Berlin hatte er mit Montagen begonnen, d.h. er hat seine Fotos miteinander und mit Gemälden Kombiniert, so dass z.B. die oben abgebildeten Montage „Bahnfahrt“ entstanden ist. Dieses Verfahren hat er perfektioniert. Außerdem hat er begonnen, mit Öl auf Leinwand zu malen, und auch diese Bilder mehrfach übermalt, so dass auch hier verschiedene Fassungen übereinander liegen und zu einem neuen Kunstwerk werden.
2012 wurde bei ihm Krebs diagnostiziert: Gallengangskarzinom, ein sehr bösartiger Krebs. Nicht operabel. Doch Jürgen fand ein Ärzteteam, das ihm 2/3 seiner Leber und den Krebs entfernte. Damit begann für ihn sein „bonusLEBEN“, das er fortan in seinem Buch dokumentiert und reflektiert hat.
Zwei Jahre später traten die ersten Metastasen in der Lunge auf und eine lange Kette von Chemotherapien, einer Medikamentenstudie, die Operation beider Lungenflügel, Bestrahlung und vielen anderen lebensverlängernden Maßnahmen startete. Ende 2019 war der Krebs bis zur Wirbelsäule vorgedrungen und es folgte eine weitere Operation, um ihn vor einer Querschnittslähmung zu bewahren. Doch auch die Metastasen in der Lunge waren weiter gewachsen und nahmen ihm die Luft zum Atmen.
Jürgen gab seinem Krebs den Namen "Krypton". Er hat mit ihm aktiv, selbstbewusst und vor allem selbstbestimmt 8 Jahre gelebt. Die letzten Tage verbrachte er im Hospiz im Kreis seiner Frau, seines Sohnes und seiner Schwiegertochter. Er starb am 12.07.2020 kurz nach Sonnenaufgang im Beisein seines Sohnes.
Jürgen war ein Familienmensch, der sich von Geburt an intensiv um seinen Sohn gekümmert, die Familie bekocht und seiner Frau den Rücken freigehalten hat. Er war ein fürsorglicher, aber auch anspruchsvoller Mensch.
Er freut sich sicher über einen Besuch auf seinen Webseiten: krebsleben.de und artenuto.com
