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Gedenkseite für Jill Clayburgh
Die US-amerikanische Theater-, Film- und Fernsehschauspielerin Jill Clayburgh ist tot: sie starb am 5. November 2010 im Alter von 66 Jahren an einer chronischen Form der Leukämie, mit der sie über 21 Jahre gelebt hatte. Jill Clayburgh wurde 1944 als Tochter von Albert Henry Clayburgh und dessen Ehefrau Julia geboren. Clayburgh wuchs mit einem jüngeren Bruder und einem älteren Stiefbruder in Manhattan auf, wo sie die Town School und die renommierte Privatschule Brearly School besuchte. Anschließend studierte sie am Sarah Lawrence College Philosophie, Religion und Literatur. Auf Anregung einer Mitschülerin besuchte Clayburgh in dieser Zeit das Williamstown Theater Festival in Massachusetts, wo sie einen kleinen Part in einer Inszenierung von George Bernard Shaws Man and Superman erhielt. Sie schloss das College 1966 mit dem Bachelor of Arts ab.
Nachdem Clayburgh auf dem College auch erste Filmerfahrung gemeinsam mit dem jungen Robert De Niro in Brian De Palmas Independent-Produktion The Wedding Party (1969 veröffentlicht) gesammelt hatte, nahm sie Schauspielunterricht bei Uta Hagen und wurde Mitglied des Charles Playhouse in Boston. Dort arbeitete sie mit dem damals noch unbekannten Al Pacino zusammen und kehrte mit ihm nach New York zurück. Clayburgh debütierte dort 1968 am Broadway in dem wenig erfolgreichen Stück The Sudden & Accidental Re-Education of Horse Johnson an der Seite von Jack Klugman. Erfolgreicher waren ihre Hauptrollen in dem Musical The Rothschilds (1970) und Bob Fosses Komödie Pippin (1972), die fast 2500 Mal am Broadway aufgeführt wurden.
Parallel zu ihrer Theaterkarriere nahm Clayburgh mit Beginn der 1970er Jahre regelmäßig Engagements im amerikanischen Fernsehen und Film wahr. Erste größere Bekanntheit erlangte sie durch die Hauptrolle einer tapferen, misshandelten Prostituierten in Joseph Sargents Fernsehfilm Unterm Strich (1975), wofür sie eine Emmy-Nominierung erhielt. Ein Jahr später war sie als Carole Lombard in Sidney J. Furies Filmbiografie Sag ja zur Liebe (1976) zu sehen, in dem James Brolin Clark Gable verkörperte. In der Folge porträtierte Clayburgh im Zeitalter der Emanzipation ähnlich erfolgreich wie Ellen Burstyn, Carrie Snodgress oder Marsha Mason wiederholt die moderne Frau im Kampf um Anerkennung ihrer Werte in der Männerwelt.
Der internationale Durchbruch als Filmschauspielerin feierte Clayburgh 1978 mit Paul Mazurskys Eine entheiratete Frau. In dem Drama war sie als begüterte New Yorker Ehefrau und Mutter zu sehen, die durch eine plötzliche Scheidung ihre gesamte Existenz in Frage stellt. Der Part der Erica brachte Clayburgh großes Lob seitens der Kritiker sowie den Darstellerpreis der Internationalen Filmfestspiele von Cannes und Nominierungen für den Oscar und Golden Globe Award ein. An diesen Erfolg anknüpfen konnte die hochgewachsene blonde Schauspielerin mit Alan J. Pakulas Komödie Auf ein Neues (1979), in der sie in die Rolle einer Kindergärtnerin schlüpfte, die nach schlechten Erfahrungen mit Männern nur zögerlich eine Beziehung mit Burt Reynolds eingeht. Diese Leistung brachte ihr erneut Nominierungen für den Oscar und Golden Globe ein.
Nach Bernardo Bertoluccis Drama La Luna (1979), in dem sie eine berühmte Opernsängerin spielte, und Ronald Neames Komödie Ein Montag im Oktober (1981) mit Walter Matthau gelang es Clayburgh nicht mehr an den früheren Filmerfolg anzuknüpfen. Zu Beginn der 1990er Jahre trat sie verstärkt im US-amerikanischen Fernsehen in Erscheinung, darunter als Mutter von Serienheldin Ally McBeal (1999-2001) sowie als unglückliche Patientin in der Serie Nip/Tuck - Schönheit hat ihren Preis (2005), wofür sie eine Emmy-Nominierung erhielt. Jill Clayburgh war seit 1979 mit dem Theater- und Filmautor David Rabe verheiratet, mit dem sie einen Sohn und eine Tochter sowie einen Stiefsohn hatte. Ihre Tochter Lily Rabe (* 1982) wurde ebenfalls Schauspielerin.