Iris
Gassi

Iris Gassi: Dein Leben war außergewöhnlich!

Iris Gassi wurde am 11.11.1966 in Nürnberg geboren und starb am 18.01.2024 mit 57 Jahren.

Was Dich so einzigartig gemacht hat:
- Aktivität: in Bewegung sein und was bewegen war dein Lebensmotto
- Altruismus: sich für Menschen einsetzen – mit Rückgrat und unbeirrbarer
Haltung
- Attraktivität: siehe Bild …….
- Leidenschaft: keine halben Sachen machen, Emotion pur
- Leistung: so pflichtbewusst & leistungsfähig gibt’s nur ganz selten
- Werte: nicht korrektes Verhalten geht gar nicht, sondern klare Kante für
Moral und Ethik
- Kampfgeist: Rückenwind kann jeder, aber Du bist im Gegenwind zur
Höchstform aufgelaufen
- Loyalität: in dieser Disziplin konnte Dir wirklich niemand das Wasser
reichen

Dein Lebensweg:
Deine Kindheit war eine schöne Kindheit, deine Mutter die wichtigste Bezugsperson die Dir Kraft und Stärke fürs Leben mitgegeben hat. Deine Großeltern mütterlicherseits ein richtiger Anker, der Opa hat Dir das Schwimmen am Dutzendteich beigebracht, die Oma ging mit Dir in den Tiergarten und hat mit Dir in der Küche des Hauses im Zabo (Nürnberger Stadtteil Zerzabelshof) tolle Rezepte gebacken.
Als Jugendliche warst Du eine Revoluzzerin, hast dich engagiert und gleichzeitig die wilden 80er genossen, David Bowie, Freddie Mercury und Queen verehrt.
In den stillen Stunden ganz viel Fantasy gelesen, warst und bliebst ein großer Fan von Herr der Ringe.
Nach dem Abitur am NGN dann eine Lehre als Reiseverkehrskauffrau, das war der Beginn deines Berufslebens in der Mobilitätsbranche und der weiten Reisen: Mexiko, USA, Asien.
Mit Mitte 20 musstest Du einen großen Schicksalsschlag hinnehmen als deine Mutter bei einem Verkehrsunfall ums Leben kam.
1993 Eheschließung mit Luciano und nicht viel später das große Projekt des Erwerbs des alten Bauernhauses in Schwanstetten (bloß kein spießiges Reihenhaus …..)
1998 die Geburt deiner geliebten Tochter Loreena
Beruflich ging es dann steil aufwärts, bei so viel Power auch kein Wunder, erst die Büroleitung bei Euro Lloyd, dann die Führung der Reservierungsabteilung von Emirates, und 2002 ging es dann als leitende Führungskraft zum Mobilitätskonzern Deutsche Bahn.
Von Nürnberg über Hannover nach Berlin, die Aufgaben wurden immer größer, die Anzahl der Mitarbeiter ebenso. Unter der Woche agile Führungskraft, aber auch sehr aktiv in der Freizeit, vor allem Berlin war eine sehr inspirierende „Location“. Hier hast Du deine beste Freundin Annett kennengelernt!
Am Wochenende und in den Urlauben dann voll engagiert in der Familie:
An der Seitenlinie bei Fußballspielen von Loreena
Beim Joggen, miteinander geritten am Reitstall Marienberg, bei den Nürnberg Ice Tigers
Skifahren im Winter – Apulien im Sommer oder auch England & Schottland
Und zum Runterkommen einfach daheim sein, kochen& backen, im Garten werkeln und mit den Katzen vor dem Kaminofen chillen.
So sehr Dir dein berufliches Engagement Freude und Erfüllung gegeben hat so sehr hast Du aber auch an den Strukturen der Arbeitswelt gelitten, insbesondere im großen Konzern: oft war dein großer Arbeitseinsatz im sprichwörtlichen Sinne Perlen vor die Säue geworfen (Vorgesetzte, die nur deswegen höhere Positionen hatten, weil sie männlich waren und einen Studienabschluss hatten) deren Fachkompetenz aber gering und Führungskompetenz gleich null war.
Im Jahr 2014 hast Du dich dann zu einer großen Zäsur entschieden, Marco wurde dein Lebensgefährte, verbunden mit neuen Wohnsitzen: die schönste Metropole Deutschlands (Hamburg) wurde dein neuer Lebensmittelpunkt, mit all den tollen Möglichkeiten von Strandperle bis Fischmarkt, von Schanzenviertel bis Sankt Pauli, von Filmfest bis Elbphilharmonie. Als Gegenpol zur Urbanität Hamburgs die tollen Outdoor Möglichkeiten im oberbayerischen Voralpenland (Warngau): Bergwandern & Fahrradfahren von Frühling bis Herbst, im Winter Ski und Langlauf, Schlittschuh und Rodeln.
Gleich zu Beginn dieser Zeit ein absolutes Highlight: drei Wochen Alpenüberquerung Bad Tölz - Belluno mit deiner Tochter Loreena, eine intensive wunderschöne Erfahrung miteinander – trotz so viel Regen.
Weiterhin gab es wunderschöne Reisen: zu Fuß durch Schottland auf dem West Highland Way, das exotische Mauritius, das vertraute Italien.
Das neue Zuhause in Hamburg war auch der Ort des neuen Freundeskreises (Altona TSV Volleyballteam) und der erweiterten Familie (Kinder und Enkelkinder von Marco).
Im Jahr 2020 hast du dich dann zu einer weiteren großen Zäsur entschieden, Abschied vom Konzern DB, Wechsel in den Mittelstand zur bayerischen Oberlandbahn (eine NE-Bahn = Nichtbundeseigene Eisenbahn). Endlich abends nach Hause kommen, endlich was bewegen können, viele neue und sehr nette ArbeitskollegInnen und on top ein Chef mit Kompetenz und Herz. Das war dein Ding, Ärmel hochkrempeln und zeigen was Du drauf hast. Als Leiterin Kundenservice Mitarbeiter führen und unterstützen, die für die Sorgen, Nöte, Anliegen der Kunden da sind.

Im Frühjahr 2021 die Hiobsbotschaft: Tumor-Erkrankung, schlechte Prognose, die ambulante Chemo, die super anschlug – weil deine Kämpfernatur Dir geholfen hat.
Fast alles wurde anders, schwieriger und trotzdem war da noch so viel Schönes so viel Leben so viel Energie. In den guten Phasen Italien-Urlaube und auch nochmal eine Fernreise nach Madeira, das Blumenparadies hat Dir so unglaublich gut gefallen und gut getan. Wenn es mal nicht so gut ging hast Du einfach dein Strickzeug ausgepackt und Strümpfe & Mützen für die Familie angefertigt. Oder Dir zum dritten Mal alle 73 Episoden von Game of Thrones reingezogen oder alle Hörbücher von Harry Potter.
Du hast den Tumor am Anfang fast ganz eliminiert, hast der Medizin gezeigt wie weit man kommen kann wenn man über deinen Kampfgeist und deine Energie und Leidensfähigkeit verfügt. Dabei konntest Du immer auf den Support deines Partners und deines Unterstützernetzwerks bauen. Dass Du in der letzten Phase immer mehr auf Hilfe angewiesen warst, war nicht einfach für Dich; aber auch eine kostbare Erfahrung, gehalten zu werden. Madeira hättest Du gerne nochmal gemacht ………..

Wir, die Hinterbliebenen, hatten das Glück eine Wegstrecke mit Dir zurücklegen zu können und wurden reich beschenkt. Danke, Iris!