Irene
Simon

Von Markus Bender 26.03.2023 um 19:26 Uhr | melden

Wie gerne würde ich meine Zeilen mit den Worten „Liebe Irene“ an sie selbst adressieren. Doch leider ist dies nun nicht mehr möglich, so dass ich hier nur noch über Irene verfassen kann.

Blicke ich auf die vielen unserer in Freundschaft verbundenen Jahre zurück, so fallen mir zahlreiche Situationen und Momente ein, die meine Erinnerung so nachhaltig prägen und immer mit Irene verbunden sein werden. Bei jedem dieser zahlreichen aneinanderreihenden Gedanken wird mir aber auch deutlicher wie groß die Lücke schlussendlich ist, die ihr Abschied reißt. Dies nicht nur für mich, denn Irene war für so viele Menschen von prägender und auch helfender Bedeutung. Herzlichkeit und Hilfsbereitschaft waren ihr stets ein oberstes Anliegen. Und so konnte auch ich in den vielen langen Jahren unserer freundschaftlichen Verbundenheit daran teilhaben, wofür ich ihr sehr dankbar bin. Manchmal waren die Begegnungen aber auch von Anstrengungen geprägt, da Irene sehr eifrig und meinungsstark ihre Gedanken vertrat und diesen stets in einer erstaunlichen Geschwindigkeit Ausdruck verschaffte. Jeder der Irene näher kennenlernen durfte weiß, wovon ich schreibe. So haben wir viele Diskussionen in einem unfassbar breitem Themenspektrum geführt, bei denen Irene es nicht selten schaffte das letzte Wort zu behaupten, ohne dabei an geistiger Flexibilität einzubüßen. Schnell wurde mir dabei klar, dass man Irene nicht unterschätzen durfte und es auch ein persönlicher Gewinn sein konnte sich auf ihre Gedanken einzulassen.

Als großer Liebhaber der gutbürgerlichen Küche hatte ich zudem viele großartige Jahre an ihrer Tafel. Die Kochkünste werden mir neben der Diskussionsfreudigkeit und Meinungsstärke auch in meiner ganz persönlichen Erinnerung fest verankert bleiben. Und nirgendwo anders habe ich eindrucksvoll erlebt wie gut man den Dialog und das leckere Mahl miteinander verbinden kann.

Wichtig ist auch zu erwähnen, dass die Leichtigkeit und das Lachen nie zu kurz kamen. Dabei konnte Irene Erlebtes wunderbar bildhaft wiedergeben und dabei nicht zuletzt auch herzlich über sich selbst lachen.

Ich erinnere mich auch an viele Begegnungen mit Menschen, die ihr zugetan waren, insbesondere mit ihren Freunden und Bekannten. Und besonders in Erinnerung ist mir dabei die Zeit um den traurigen Abschied von ihrem Mann Bruno. In dieser Zeit fand ich zu den Simons und konnte mich der Wertschätzung, die sie durch die Unterstützung ihrer Freunde erfuhr, vergewissern.

Und nun, da es ihr selbst zunehmend schlechter ging, konnte sie sich auch auf ihr Umfeld, ganz vorne anstehend Katarina und Rolf, verlassen. Die Beiden haben Irene in einer bewundernswerten Weise in nicht immer einfachen Zeiten eine unfassbar große Hilfe geleistet. Das war keineswegs selbstverständlich und ging auch nicht selten über das mit Kräften Machbare hinaus. Es hatte aber seinen Grund, dass es für beide selbstverständlich war Irene zu helfen und ihr ein Leben zu ermöglichen, wie es sich Irene selbst wünscht. Aber hätte Irene nicht auch im Rahmen ihrer eigenen Möglichkeiten stets vieles eingebracht, insbesondere Herzenswärme und auch für Katarina und Rolf eine Vielzahl prägender Erinnerungen an viele tolle gemeinsame Momente und Situationen, so hätte dies vielleicht auch anders verlaufen können.

Ich möchte an dieser Stelle schließen und meine Traurigkeit über den Tod Irenes ausdrücken, aber auch Danke für so viele schöne und unverkennbar ihre Handschrift tragenden Momente und Situationen, die mir immerwährend in einer schönen Erinnerung bleiben werden, sagen.

In aufrichtig anteilnehmendem Gedenken!
Markus