Inge
Heuser

Inge Heuser

Inge Heuser wurde im Frühling am 06. Juni 1928 in Höhr-Grenzhausen geboren und starb am 22. Februar 2016 mit 87 Jahren in Mülheim-Kärlich. Sie wurde im Tierkreiszeichen Zwillinge geboren.

Sie lebte seit Juli 2014 im Seniorenheim in Mülheim-Kärlich,
da sie nach einer schweren Krankheit nicht mehr zu Hause hätte
bleiben können. Im Heim lebte sie förmlich wieder auf und
es ging ihr immer besser, womit niemand gerechnet hatte. Sie brauchte
zwar weiterhin, wie zu Hause auch, ihren Sauerstoff, aber daran
war sie ja gewöhnt.
Sie freute sich über jeden Besuch und war immer interessiert
an dem, was sich in Grenzhausen so tat. An allem zeigte
sie reges Interesse. Manchmal hatte sie auch kleine Wünsche,
was wir ihr beim nächsten Besuch mitbringen sollten.
Mal einen neuen Roman, sie las sehr gerne und viel, mal
ein frisches Brötchen, paar Pommes oder eine Currywurst,
einfach mal eine Abwechslung vom täglichen Essen im Heim.
Oder ein Päckchen Butterkekse, mal ein Stück Fleisch- oder
Blutwurst, sie war so anspruchslos und für alles dankbar.
Manchmal wollte sie auch gerne mal mit ein paar Menschen
telefonieren, die ihr nahe standen. Das tat sie dann von
meinem Handy aus, weil sie kein eigenes Telefon wollte.

Im Frühjahr 2015 bekam sie endlich Hörgeräte, da sie
so gut wie nichts mehr hören konnte. Es war für sie ein
ganz neues Gefühl...

Im November 2015 wurde sie noch am grauen Star operiert,
überstand das alles ohne Probleme.
An Weihnachten holten wir sie für einen Nachmittag zu uns
ging alles reibungslos und war sehr schön.
Es war das letzte Mal, das sie bei uns war.

Mitte Februar bemerkte ich, das sie sich irgendwie
veränderte und abbaute. Der Arzt stellte dann noch
eine spastische Bronchitis fest, sie bekam Medikamente
trotzdem wurde sie nicht mehr so lebhaft wie vorher.
Sie lag sogar tagsüber im Bett. was sonst nie ihre Art war.
Sie mochte auch kaum noch essen.
Es gab aber trotz allem keine Vorahnung unsererseits und
auch nicht vom Pflegepersonal oder Arzt...
Wir selbst waren einige Tage schwer erkältet und konnten
daher nicht zu ihr. Aber ich rief jeden Morgen und jeden
Abend an, damit wir auf dem laufenden waren.

Dann kam der 22.02.2016... Der tägliche morgentliche Anruf im Heim.
Die Pflegerin sagte, unsre Mutter würde ihr heute morgen gar
nicht gefallen, sie hätte das Stück Brötchen, was sie ihr gereicht
hatte, angewidert wieder ausgespuckt und alles andere verweigert.
Aber in ca. 30 Minuten gäbe es Mittagessen und dann würde sie
versuchen, ihr wenigstens ein wenig Suppe einzuflössen und sie
würden auch sowieso ca. alle 20 Minuten nach ihr schauen.
Wir vereinbarten dann, das ich nach mittag noch mal anrufen würde.
Mein Lebensgefährte saß beim Arzt im Wartezimmer zu der Zeit.
Der gleiche Arzt, der auch das Heim betreute.

15 Minuten, nachdem ich mit der Pflegerin telefoniert hatte,
klingelte unser Telefon und ich sah die Nummer vom Heim.
Mir blieb fast das Herz stehen, ich ahnte nichts Gutes.
Die Pflegerin war dran und sagte, das sie leider keine
guten Nachrichten hätte. Sie wäre gerade wieder im Zimmer
von Mutter gewesen um zu schauen ob sie wach wäre wegen
Mittagessen. Mutter läge im Bett und es gebe keinerlei
Vitalzeichen mehr. Der Arzt wäre verständigt und schon
auf dem Weg. Ich rief meinen Lebensgefährten auf dem
Handy an und fragte, wo er sei. Er sagte, er sitzt immer noch
im Wartezimmer. Da musste ich ihm auch noch beibringen,
das der Arzt unterwegs ins Heim wäre und was passiert ist.
Er holte mich sofort ab und fuhren hin.
Da lag sie. Als ob sie schlafen würde.
Innerhalb höchstens einer halben Stunde ist sie friedlich
und Gottlob ohne zu leiden von uns gegangen.
Es tut weh, das wir nicht mal mehr mit ihr reden konnten.
Es tut weh, das wir in ihren letzten Stunden nicht bei ihr sein konnten.
Es tut weh, .... Ach, alles tut weh.

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~


Wie es bislang immer war, so ist es nicht mehr
Du fehlst uns allen, dein Platz, der bleibt leer
Leise bist du gegangen, doch für uns niemals ganz fort
Wir denken an dich an diesem anderen Ort

Deine unsterblichen Spuren werden niemals verwehn
Viele Erinnerungen an dich, schmerzlich doch schön
Du lässt sie zurück, für immer hier
Wir sagen dir "Danke" dafür.
Du hast Dein Schicksal geduldig angenommen und
warst dankbar für jeden Besuch, für jedes liebe Wort und
für jede Umarmung! Wie gerne würde ich Dich noch mal
in die Arme nehmen und Dir einen Kuss geben.

In dankbarer Erinnerung für Deine Liebe und Güte.
Ich trage dich in meinem Herzen.

In Liebe, Deine Brigitte

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~