Hugo Loetscher
Am 18. August 2009 ist Hugo Loetscher gestorben. Der Schriftsteller war, neben Friedrich Dürrenmatt und Max Frisch einer der populärsten Schriftsteller der deutschsprachigen Schweiz. Ebenso verdiente er sein Geld als Jurnalist. Er war 79 Jahre alt, als er in seiner Heimatstadt Zürich verschied. Grund für seinen Tod waren schwere Herzoperationen, wie der Diogenes Verlag mitteilte. Hugo Loetscher war zeit seines Lebens auf Reisen und in der Welt unterwegs, besuchte Lateinamerika, die USA, Indien und den Fernen Osten. An der Universität München nahm er an Gastdozenturen teil.
Loetscher war Mitglied der Darmstädter Akademie für Sprache und Dichtung und wurde von vielen Kritikern als weltläufiger Lokalpatriot, Humanist und sanfter Moralist bezeichnet. Viele Menschen bewundern seine Ideen, seine Sprache und den Humor, den man in seinen Werken immer wiederfindet. Die „Neue Züricher Zeitung“ bezeichnet seine Figuren als Außenseiter, nicht nur für den Leser aber auch für den Autor selbst. Das Blatt kommentiert, Loetscher habe sich immer in anderer Richtung bewegt wie die anderen. Loetschers Tod sei für die deutsche Literatur ein herber Verlust.
Seinen beruflichen Werdegang startete Loetscher nach seinem Studium der Politischen Wissenschaften, Wirtschaftsgeschichte, Soziologie und Literatur in Zürich und Paris als Literaturkritiker. Zu Beginn schrieb es für diverse Zeitungen und wurde schließlich Redakteur der Schweizer Kulturzeitschrift „Du“. Im Jahre 1986 wurde er Präsident des Schweizer Schriftstellerverbandes und im Jahre 1992 mit dem Großen Schiller-Preis von der Schweizerischen Schillerstiftung ausgezeichnet.
Der Autor verfasste Romane, Erzählungen, Esseys, Theaterstücke und Reisereportagen zu unterschiedlichen Themen. Im Jahre 1960 wurde sein Debüt „Schichtenwechsel“ am Züricher Schauspielhaus vorgestellt. Drei Jahre später kam sein erster Roman „Abwässer“ auf den Mark. Loetschers berühmteste Werke sind „Der Immune“, „Die Papiere des Immunen“, „Herbst in der großen Orange“, „Der Waschküchenschlüssel und andere Helvetica“ und „Die Augen des Mandarin“.