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von Mama am 20.03.2019 - 22:57 Uhr | melden
Es war einmal.......
Es war einmal ein Junge, den hatte ich sehr lieb,
mit seinem lieben Wesen war er ein rechter Herzensdieb.
Blank waren seine Augen - wie Sterne in der Nacht,
die gaben mir viel Sonnenschein aus ihrer dunklen Pracht.
Oft strich mir seine Hand zart über´s Angesicht,
das war ein süßes Kosen, ach ich vergess´es nicht.
Er drückte mir sein liebes Herz so innig an die Brust,
und machte mir des Lebens Leid zu seelig süßer Lust.
Seine zwei Arme im Verlangen schlang er so fest um mich,
und seine runden Wangen, die küsste ich.
Sein silberhelles Lachen war Jubel, Glück und Freud´,
ich dacht: so könnt es immer sein; doch weiß ich´s besser heut´.
Grad als ich so glücklich war trat Gott in meine Tür
und sprach gib mir Dein Kind, ich nehme es zu mir.
Da war es plötzlich still um mich, so öde und so leer,
in meinem Schmerze wünschte ich oh wär´ich selbst nicht mehr.
Doch als ein Strom von Tränen sich mir in die Augen drängt,
hör ich, wie eine Stimme leise an zu sprechen fängt.
Mami bitte, bitte weine nicht, sieh´ doch, es geht mir gut!
Trüb nicht Deiner Augen Licht, ich bin in sich´rer Hut.
Mach Dir nicht das Leben schwer, sieh´mein Bild Dir an,
denk, das wir uns wiederseh´n und lächle dann.
denk, ich sei ein Märchen, aus einer anderen Welt,
wie du mir so manchesmal als ich noch klein, am Bettchen einst erzählt
Beim Träumen und beim wachen will ich stets vor dir steh´n,
will mit dir scherzen, lachen - ist das nicht wunderschön?
ich will Dir Blumen pflücken, ein Sträußchen in der Hand´
komm´ ich dann liebe Mami, zu Dir ins Haus gerannt
Es gibt so viele Märchen, so wunderbar und fein,
doch dies ist wohl das schönste - Gott lass es bitte Wahrheit sein......
Erich Oestreich, 1929