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Gedenkseite für Hilde Purwin
Die Journalistin Hilde Purwin, deren historische Rolle als Felizitas Beetz in mehreren Büchern und Filmen behandelt wurde, ist tot. Sie starb am 29. März im Alter von 90 Jahren in Bonn. Hildegard Gertrud Burkhardt wurde 1919 als ältestes von zwei Kindern des Ehepaares Eduard und Martha Burkhardt geboren. 1943 schloss sie die Ehe mit dem Generalstabsoffizier Gerhard Beetz. Sie wurde vom Sicherheitsdienst als "Felizitas" auf den italienischen Außenminister Galeazzo Ciano angesetzt.
Nach dem Krieg wurde sie 1946 Übersetzerin bei der amerikanischen Militärverwaltung in Berlin. Ein Jahr später wurde ihre "Kriegsehe" geschieden; sie erhielt eine neue Identität von den Amerikanern als Hilde Blum, geboren 1920. Der amerikanische Geheimdienst versuchte sie dazu zu bewegen, im sich anbahnenden Kalten Krieg als Agentin für den Westen zu agieren. Unter dem Decknamen "Gambit" sollte sie sowjetische Spione enttarnen, die in den westlichen Sektoren Berlins aktiv waren. Sie sah jedoch diese Spionagetätigkeit nicht als ihren Lebenszweck an und wollte lieber über die Neuentwicklung Deutschlands nach dem Krieg schreiben. Nachdem sie als Lockvogel um ein Haar von sowjetischen Geheimdienstlern in den Ostsektor Berlins verschleppt worden wäre, quittierte sie schließlich den Dienst bei den amerikanischen Behörden.
Kurz darauf begann ihre journalistische Laufbahn beim Berliner Telegraf. Im Anschluss an ihr Volontariat wurde sie vom Herausgeber Arno Scholz nach Frankfurt am Main geschickt, um über den dort ansässigen Wirtschaftsrat zu berichten. 1950 zog sie in die provisorische Bundeshauptstadt Bonn um und heiratete dort 1951 den Journalisten Carl-Heinz Purwin. 1952 kam ihr Sohn Ulrich zur Welt. Als Bonner Korrespondentin der Neuen Ruhr Zeitung (NRZ) wurde Hilde Purwin fest angestellt; sie erfüllte diese Aufgabe bis zu ihrer Pensionierung. Sie hatte eine Reihe von Fernsehauftritten, unter anderem bei Werner Höfer und Reinhard Appel, und nahm auch an vielen Rundfunksendungen teil. 1970 erhielt sie durch den damaligen nordrhein-westfälischen Ministerpräsidenten Heinz Kühn das Bundesverdienstkreuz erster Klasse. 1984 ging sie in den Ruhestand. Sie arbeitete noch einige Jahre weiter als freie Journalistin. Ihre unveröffentlichten Memoiren sowie einige Originaldokumente aus der Zeit als "Felizitas" befinden sich seit 2007 im Archiv des DHI in Rom.