Gedenkseite für Henryk Jankowski
Er predigte 1980 nach dem Ausbruch des Streiks vor 8000 Arbeitern auf der Danziger Werft - und unterstützte die Solidarnosc. Jetzt ist der Seelsorger Henryk Jankowski im Alter von 73 Jahren in Danzig gestorben. Der zuckerkranke Priester starb am Abend des 12. Juli 2010 in einem Pfarrhaus in Danzig, meldete eine polnische Nachrichtenagentur.
Jankowski hatte am 17. August 1980, drei Tage nach dem Ausbruch des Streiks gegen die kommunistische Partei- und Staatsmacht, eine Messe für rund 8000 Menschen auf dem von den Sicherheitskräften umstellten Werftgelände abgehalten. Seitdem galt er als Pfarrer der Gewerkschaft "Solidarnosc" - der ersten unabhängigen Arbeitervertretung im damaligen Ostblock.
Nach Verhängung des Kriegsrechts im Dezember 1981 half Jankowski verfolgten Gewerkschaftsaktivisten. Seine Brigitten-Kirche wurde zum Treffpunkt für Regimekritiker um "Solidarnosc"-Chef Lech Walesa, nach den Messen wurden oft Demonstrationen veranstaltet.
Nach dem demokratischen Umbruch 1989 fiel der Geistliche durch umstrittene Predigten auf, die auch judenfeindliche Äußerungen enthielten. 1997 belegte ihn der Erzbischof von Danzig, Tadeusz Goclowski, mit Redeverbot, sieben Jahre später suspendierte er Jankowski vom Pfarrerposten in der Brigitten-Gemeinde.
Henryk Jankowski wurde im Herbst am 18. Dezember 1936 in Starogard Gdanski geboren und starb am 12. Juli 2010 mit 73 Jahren in Danzig. Er wurde im Tierkreiszeichen Schütze geboren.