Helmut Kindler

Helmut
Kindler

03.12.1912
Berlin
-
15.09.2008
Küsnacht

stimmungsbild

Gedenkseite für Helmut Kindler

Der deutsche Schriftsteller und Verleger Helmut Kindler wurde am 3. Dezember 1912 in Berlin geboren. Als Sohn eines preussischen Kriminalbeamten sorgte er im Elternhaus für mehrere kleinen Konflikte, als Kindler beispielsweise mit 16 Jahren beschloss, das Gymnasium zu verlassen, um in Erwin Piscators Theater am Nollendorfplatz ein Volontariat zu absolvieren. Seine eingeschlagene Laufbahn brachte ihn dann allerdings in den Jahren zwischen 1929 bis 1933 an verschiedene Berliner Bühnen und als Regeieassistent kam er sogar mit Schriftstellern wie Hermann Kesten, Alfred Döblin und Berthold Brecht zusammen. Ilse Stöbe, eine Jugendfreundin, macht ihn schliesslich mit Rudolf Herrnstadt bekannt. Dadurch wurde er in den sogenannten Komintern tätig, einem internationalem Zusammenschluss kommunistischer Parteien, und Kindler engagierte sich hier als Kurier für diese Untergrundorganisation, die später als Rote Kapelle einen Platz in der Geschichte fand.

Seine schriftstellerische Arbeit setzte Kindler jedoch wie gehabt fort und wurde später dann Redakteur und auch Hauptschriftsteller in dem Berliner Ullstein Verlag, die in den Kriegsjahren die Zeitschrift "Front und Heimat" herausgaben. Kindler wird "Kriegsberichter", förderte aber in Warschau ein Waffenlager für den polnischen Widerstand. 1943 flog er auf, wurde von der Gestapo verhaftet und wegen Hochverrat und Feindbegünstigung angeklagt. Nach gut einem Jahr Haft wurde Kindler schliesslich aus "Mangel an Beweisen" zu Frontbewährung verurteilt, und überlebte so wohl auch das letzte Kriegsjahr.
Nach dem Krieg kehrte Kindler dann nach Berlin zurück und wirkte an der Gründung zweier Zeitungen in der Stadt mit. So arbeitete er beispielsweise aktiv an den Zeitungen "Tagesspiegel" und "Berliner Zeitung" mit und nach seinem Umzug nach München wirkte er zudem als Herausgeber der Illustrierten "Revue" und 1956 gründete er die noch heute beliebte Jugendzeitschrift "Bravo".
Kindlers eigentliche Leistung bestand allerdings darin, immer wieder an die Grenzen zu gehen und seine Projekte mit einem grossen Aufwand selbst zu finanzieren. Nicht zuletzt deswegen gliederte Kindler seinen Verlag 1977 in die Verlagsgruppe Georg von Holtzbrinck ein.

Helmut Kindler verstarb am 15. September 2008 in Küsnacht in der Schweiz.

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