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Gedenkseite für Heiko Sellig
Heiko Sellig
* 03. Oktober 1965 + 17. Februar 2021
Du hast tapfer gegen die Krankheit gekämpft,
Du hast gesagt: ´´Weine nicht, wir schaffen das!´´
Du hast es geschafft und wir schaffen das auch.
Wir haben es dir versprochen.
Worte zur Gedenkfeier am 01. Juni 2022
Lied: Helene Fischer / volle Kraft voraus
Die Erinnerung wird ewig leben! So singt es Helene Fischer. Volle Kraft voraus!
468 Tage. 468 Tage, in denen das Leben eine unliebsame Wendung nahm. In denen sich so gut wie alles veränderte. Erst zum Schlechten und jetzt ganz langsam wieder zum Guten. Die 468 Tage waren nötig. Nötig um neu zu sortieren, das Leben mit den entstandenen Narben neu zu denken. Es wieder neu zu beginnen, Brücken zu finden und anderes zurück zu lassen. 468 Tage, ein Leben ohne dich, Heiko!
Deine Art, dein Lächeln, deine Schaffenskraft, deine Gestik, deine Stimme, dein Talent, deine Nähe, dein Humor, deine ruhige und fröhliche Art, deine Wärme, dein Optimismus und deine Unkompliziertheit. All das fehlt.
Was bleibt?! Alles bleibt. Es bleibt die Erinnerung, die auch nach 468 Tagen nicht verblasst.
Aber ich komme wieder, sagt die Erinnerung. So heißt es und so stimmt es auch.
Selten durfte ich die Wahrheit dieses Satzes so sehr spüren wie bei Ihnen, liebe Frau Sellig. Seit Wochen und auch schon seit Monaten planen Sie daran ihr Versprechen wahr zu machen. Ein Fest zu gestalten. Ein Fest zu Ehren von Heiko - mit Bratwurst, ausreichend Getränken und mit allen Menschen, die sich nicht gebührend von ihm verabschieden konnten. - Als Abschluss und als Neubeginn.
Es sind eben die Spuren, die bleiben, wenn jemand geht und die Erinnerungen, die wach werden, wenn wir an diese Spuren denken.
Es mag sich vielleicht etwas plump anhören, doch genau so ist es. Genau so behalten alle Menschen ihren Platz im Leben.
Und genau diese Erinnerungen tragen uns durch diesen heutigen Tag.
Herzlich Willkommen also zur Gedenkfeier von Heiko Sellig. Einen Ehemann, Vater, Schwiegervater, Opa, Freund & Küchenchef …
Und irgendwie ist er immer noch da. In den Gedanken, den Gesprächen, den Erinnerungen. Ich denke er würde sich in diesem Moment sehr freuen, sich geehrt fühlen, das Glas erheben und das Reden seiner Frau überlassen.
Und so wollen wir es ihm gleichtun - natürlich mit einem Heidegeist. - Der auch von letztem Jahr noch in meiner Kehle brennt.
Genau hier wollen wir auf ihn anstoßen uns über ihn und das Verbliebene freuen und ihm einen Gruß schicken.
Auf HEIKO!
Man sieht die Nacht kommen und erschrickt doch, wenn es dunkel wird. So sagt man es und tatsächlich stimmt es auch. Ein kurzer aber schwerer Leidensweg führte zur gewünschten Erlösung und doch fehlt er. Er fehlt mit seinen Ecken und Kanten an allen Ecken und Kanten. Es fehlt der Spruch auf den Lippen, die Thüringer Bratwurst, es fehlt der Optimist und und die sichere Bank, ja, sogar die schlimme Zeit fehlt irgendwie.
Und doch mussten wir uns von Heiko verabschieden. Zu früh, denn er und auch wir wären auch mit 90 noch nicht mit leben fertig gewesen.
Alles ging alles viel zu schnell. Noch nicht einmal ein Jahr von der Diagnose bis zum Tod. Unwirklich und unfair. - auch jetzt noch.
Corona hat den Abschied schwer gemacht. Noch schwerer.
Und genau deshalb sind wir hier und feiern seinen Abschied. Feiern, so wie er es sich gewünscht hätte und so wie Sie es versprochen haben.
Das Wort Trauerfeier besteht ja auch deshalb aus den beiden Wörtern „Trauer“ und „Feier“, weil man auf der einen Seite natürlich TRAURIG ist. Auf der anderen Seite FEIERT man aber auch, dass es diesen Menschen überhaupt gegeben hat.
Und ich glaube Heiko wusste, wie man feiert. Zumindest war es ihm ein persönliches Fest, alle um sich herum zu versammeln. Am allerbesten im Dirndl oder an seinem Stammplatz, war er für jede Party zu haben. Die immer ordentliche Kochjacke machte seine Uniform der Zufriedenheit aus. Diese Uniform verkörperte seine hart erkämpfte Freiheit. Nicht nur die Freiheit über die Qualität des Essens, und der Ankunftszeit auf den jeweiligen Tellern zu entscheiden, sondern auch darüber, wie gekocht wurde. Er hatte seine eigenen Regeln und alles hatte seinen ganz bestimmten Platz. Er kochte sich in die Herzen seiner Mitmenschen, obwohl das nicht der einzige Grund gewesen sein muss, warum es Menschen gab, die seit 1997 jeden Sonntag zum Wurstessen kamen, die Heiko mit seinem Papa Peter grillte. - Bei Wind und Wetter, versteht sich! - das machen sie da oben nun sicherlich wieder gemeinsam!
Sie beide, liebe Jeannett verkörpern Gastfreundschaft und ich bin sehr froh, dass Sie das mit diesem Platz nun endlich auch wieder leben und erleben können.
Leben. Ein ganzes Leben vom * 03. Oktober 1965 + 17. Februar 2021.
Heiko, geboren als Sonntagskind Kind in Weimar, wuchs er mit seinen Eltern Sigrid und Peter Sellig und Bruder Thomas auf. In der Kindheit war er gerne im Urlaub in der Schwarzmühle und genoss vor allem das Musik machen mit seinem Bruder.
Es gäbe so viel zu sagen und so unglaublich viel zu berichten. Nie würde man fertig werden, nie wäre es genug. Schließlich war Heiko mittlerweile 39q und hat natürlich so einiges erlebt.
Sie alle hier kennen ihre Geschichten mit Heiko, ihre Verbindungen und Herzmomente. Sie alle wissen, was ihn ausgemacht hat und wen sie vermissen. Ein Abschied hat nie Anspruch auf Vollständigkeit. Es sind die unausgesprochenen Worte, die Erinnerungen wecken …
Da sind die Erinnerungen an Urlaube, vor allem an den letzten, den spontanen nach Italien. Formel eins in der Küche, der Clown zum Frühstück, stundenlange Telefonate mit dem Schwager, tanzen bis die Füße wehtun, ein beherztes „und jetzt nicht“, Pfannengeklapper und DJ-Klänge, Brockenwanderungen am Ruhetag, Vatermomente mit Christian und der Stammplatz an Tisch 19.
Da sind Geschichten von Freude und Kummer, vom Hinfallen und immer wieder Aufstehen.
Und, weil es ebenso unsagbar schwer ist, alles zusammenzutragen und in ausreichend Worte zu verpacken, möchte ich einmal das in den Vordergrund stellen, was im Gedenken und im Abschied das Wichtigste ist. Die Liebe und die Trauer um einen Menschen aus unserer Mitte.
In der Vorbereitung zu diesem heutigen Tag war eben vor allen Dingen Liebe das vorherrschende Gefühl. Liebe, in ihren unterschiedlichsten Facetten – das, was im Vordergrund steht. Liebe, was im Herzen bleibt, wenn wir an Heiko denken. -
Denn ist es nun mal so: Trauer kann nur geschehen, wenn Liebe vorherrscht. Keine Trauer ohne Liebe und ohne Liebe keine Trauer. Liebe, die sich mittlerweile in Dankbarkeit für das Gewesene gewandelt hat.
Und diese Dankbarkeit empfinden wir für Heiko. Dem emphatischen Menschen, mit dem Herz am rechten Fleck und dem Schalk im Nacken. Immer fürsorglich, organisiert und herzlich. Und ein kräftiges Lachen - vor allem über sich selbst!
Sowieso reichte seine Kraft bis ins Unermessliche, wenn es um das Wohl anderer ging. Er konnte zwar auch seine Grenzen aufweisen, doch half er eben gerne ohne sich zu beschweren und ohne sich selber zu wichtig zu nehmen. Taxifahren für Stammgäste? Kein Problem! Heiko war einfach ein durchweg positiver Mensch. Auch Rückschläge im Leben hielten ihn nicht davon ab, neugierig und optimistisch in die Zukunft zu schauen. Nölen, meckern, sich herunterziehen lassen, Schmerzen zeigen, selbst krank aussehen, das war einfach nicht sein Ding. Mit 39q keine einzige Falte im Gesicht. Sein Geheimnis: Küchenfett!
Vielleicht gab es da aber auch ein ganz anderes Geheimnis. Nämlich das einer ungeheuren Stütze in seinem Rücken. Und auch, wenn neben Liebessätzen auch mal Portmonees durch die Gegend flogen, ist die Rede natürlich von Ihnen, liebe Jeannett. Von hinten durch die kalte Küche, könnte man sagen, lernten sie beide sich am 21.11.1984 auf der Kellertreppe des Ratskellers kennen. Sogleich war es um Sie beide geschehen und das erste Date wurde ausgemacht, welches genau zwei Jahre später in einer Hochzeit mündete. Erst viele Jahre danach konnten sie auf einer gefundenen Eintrittskarte der damaligen Diskothek das Datum ermitteln. Welch ein Zufall.
Seit ihrem 16 Lebensjahr waren sie Seite an Seite, Rücken an Rücken und Herz an Herz zusammen. Man könnte sagen: Tag und Nacht. Seit dem 21.11.1984 sind das im übrigen nicht nur 468 Tage ohne ihn, sondern 320.000 Stunden bzw. 13253 gemeinsame Tage … und es wäre sicherlich noch doppelt so viele geworden, wenn sich nicht jemand ungefragt und ungewollt aus dem Staub gemacht hätte.
Zu diesem Geheimnis muss es doch mehr als Küchenfett als Zutat geben!
Der Aufruf: Junges Ehepaar für Saisonarbeit gesucht, brachte sie in den Norden bzw. in den Westen der Republik. Hier konnten Sie sich verwirklichen. Auch wenn ihre erste Station nach Jahrelangen Freud und Leid eher kein gutes Ende nahm.
Dann aber das Hofgut. Ein rascher Umzug stellte Sie beide vor eine große Herausforderung, wie gut, dass sie so tolle Menschen um sich hatten und einige auch nach dem Verlassen des Hofguts an Ihrer Seite sind.
Und genau diesen Menschen gebührt der heutige Dank. Der Dank für den Neuanfang und die Erinnerung an gute Tage.
Und davon sollen es am Ende natürlich mehr sein als die schlechten.
Heiko liebte Starlight-Express, ich glaube das ist das, was sich bei mir festgesetzt hat. Und jedes Mal, wenn dieses Thema auftaucht, muss ich an ihn denken.
Und das mit einem ganz besonderen Gedanken im Kopf, der sich tatsächlich in der Bibel aber auch im Starlight-Express wiederfindet.
„Der Glaube kann Berge versetzen!“
Davon handelt nämlich die Geschichte der Züge, die Heiko so sehr liebte. Der Glaube an das Gute, an sich selbst und an die Ziele im Leben … und wenn das eine Lok mit Sound ist, die durch den Gastraum fährt.
Darüber hinaus fiel mir eine Geschichte in die Hand:
Der Zug des Lebens
Das Leben ist wie eine Zugfahrt mit all den Haltestellen, Umwegen und Unglücken.
Wir steigen ein, treffen unsere Eltern und denken, dass sie immer mit uns reisen, aber an irgendeiner Haltestelle werden sie aussteigen und wir müssen unsere Reise ohne sie fortsetzen.
Doch es werden viele Passagiere in den Zug steigen, unsere Geschwister, Cousins, Freunde, sogar die Liebe unseres Lebens.
Manche der Personen die einsteigen, betrachten die Reise als kleinen Spaziergang. Andere finden nur Traurigkeit auf ihrer Reise.
Und es gibt wieder andere im Zug, die immer da und bereit sind, denen zu helfen, die es brauchen.
Manche hinterlassen beim Aussteigen eine immerwährende Sehnsucht…
Manche steigen ein, und wieder aus, und wir haben sie kaum bemerkt..
Es erstaunt uns, dass manche der Passagiere, die wir am liebsten haben, sich in einen anderen Wagon setzen. Und uns die Reise in diesem Abschnitt alleine machen lassen.
Selbstverständlich lassen wir uns nicht davon abhalten, die Mühsal auf uns zu nehmen, sie zu suchen und uns zu ihrem Wagon durchzukämpfen. Leider können wir uns dann doch nicht zu ihnen setzen, da der Platz an ihrer Seite schon besetzt ist.
Macht nichts. Es ist eine Reise voller Freuden, Leid, Begrüßungen und Abschied.
So ist das Leben. Voll an Herausforderungen, Träumen, Fantasien, Hoffnungen und Abschieden, aber ohne Wiederkehr.
Machen wir die Reise durch’s Leben, so gut wie wir es können.
Der Erfolg besteht darin: gute Beziehungen zu führen, auch zu sich selbst!
Das große Rätsel ist: Wir wissen nie an welcher Haltestelle wir aussteigen müssen. Heiko musste aussteigen er hat es nicht bestimmt. Wir haben es nicht bestimmt. Den Fahrplan schreibt ein anderer. Das einzige, was wir wissen dürfen: der, der den Fahrplan festlegt, denkt sich etwas dabei. Er macht alles wohl. Und seine Handschrift ist: die Liebe.
Deshalb müssen wir leben, lieben, verzeihen und immer das Beste geben!
Denn wenn der Moment gekommen ist, wo wir aussteigen müssen und unser Platz leer ist, sollen nur schöne Gedanken an uns bleiben und für immer im Zug des Lebens weiter reisen.
Und so wünsche ich Ihnen, Frau Sellig und allen hier, dass Ihre Reise auch ohne Heiko jeden Tag schöner wird, und sie immer ein Stück Liebe von Heiko im Gepäck haben.
Denn, was wir im Herzen haben, kann nicht verloren gehen. Wir tragen es mit uns, egal wohin wir gehen.
Das, was Heiko ausgemacht hat, ist sein unerschütterlicher Glaube ans Leben. Ans Neue, Aufregende. Auf alles, was diese Reise bereit hielt. Und er wird sich freuen, wenn sie sich alle im Zentralbahnhof wiedersehen. Vermutlich hat er dann da eine kleine Gastwirtschaft eröffnet und winkt mit dem Küchentuch!
Wir danken dir Heiko, für deinen Blick auf die Welt. Dein Kümmern, deine Gastfreundschaft. Deine Liebe und Fürsorge, deine Partnerschaft und deine Freundschaft. Wir danken dir für deinen Sinn für Humor, dein Lachen, deine Art und Weise, die Dinge zu sehen und unser Leben ein Stück besser zu machen.
Beim nächsten Lied, dürfen sich alle ganz in Ruhe auf ihre Zwischenstationen mit Heiko erinnern. Sich an ihn knüpfen und ihn wieder ein Stück näher holen.
Und so beende ich diesen Teil der Gedenkfeier mit Heikos Worten:
Es ist, wie es ist. Weine nicht, wir schaffen das!
Wir vermissen dich. Ruhe in Frieden.
Lied: Starlight Express
In tiefer Verbundenheit
Nadine Weske
Wortgewand(t)
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