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von Fan am 21.01.2022 - 17:38 Uhr | melden
Jugend
Eberhard August Franz Ewald Krüger wurde 1928 in Berlin als Sohn des Ingenieurs Max Krüger (Betriebsleiter der Berliner Tanklager-GmbH, BeTaLag) und dessen Frau Auguste Meier in ein stramm nationalsozialistisches Elternhaus geboren. Er hatte eine Schwester. Die Familie zog in den 1930er Jahren nach Berlin-Biesdorf, wo Krüger aufwuchs.
Er gehörte der Hitler-Jugend an. Auf Wunsch seiner Eltern kam er 1941 als Dreizehnjähriger in die Adolf-Hitler-Schule (AHS), ein Elite-Internat auf der Ordensburg Sonthofen, eine von drei NS-Ordensburgen. Zu seinen Schulkameraden gehörten u. a. Jakob Muth und Theo Sommer. Bis 1944 wurde Krüger hier für eine künftige Führungsposition im NS-Staat erzogen, wobei sein Berufswunsch Ingenieur war.
Während seiner Schulzeit in Sonthofen wurde Krüger 1943 als Darsteller des Lehrlings Heinz Baum, genannt „Bäumchen“, für den NS-Propagandafilm Junge Adler unter der Regie von Alfred Weidenmann ausgewählt. Der Film wurde 1943 in den UFA-Studios in Babelsberg gedreht[4] und kam im Mai 1944 in die Kinos. 1945 kam er in die 38. SS-Grenadier-Division „Nibelungen“.
Schauspielkarriere
Hardy Krüger, 1955
Auf Rat von Wolfgang Liebeneiner wurde Krüger Statist im Hamburger Schauspielhaus und Sprecher beim NWDR. Nach einem Wechsel nach Hannover kristallisierte sich bald sein schauspielerisches Talent heraus. In den 1950er Jahren wurde er zu einem beliebten Filmstar in Deutschland, fand allerdings das deutsche Nachkriegskino zu seicht, weshalb er vermehrt nach internationalen Angeboten Ausschau hielt.
Seine Darstellung des Jagdfliegers Franz von Werra in dem britischen Kriegsfilm Einer kam durch machte ihn 1957 im englischsprachigen Raum bekannt. In der Folgezeit war er bis zu Beginn der 1960er Jahre abwechselnd in deutschen wie in internationalen Produktionen zu sehen, wobei sich die Qualität der deutschen Filme nach seiner Rückkehr aus England 1957 (Der Fuchs von Paris, Banktresor 713, Gestehen Sie, Dr. Corda!, die beiden Käutner-Inszenierungen Der Rest ist Schweigen und Die Gans von Sedan sowie Bumerang und Zwei unter Millionen) merklich steigerte.
Nach dem Krieg war er einer der wenigen deutschen Schauspieler, die eine internationale Filmkarriere machten; er nannte sich nun Hardy Krüger. Er wirkte bis in die 1980er Jahre in zahlreichen Produktionen mit, so unter anderem in Howard Hawks’ Tierfängerfilm Hatari! an der Seite John Waynes, in dem Söldnerstreifen Die Wildgänse kommen neben Richard Burton und Roger Moore, in dem mit James Stewart, Richard Attenborough und Peter Finch hochkarätig besetzten Flugzeugabsturz-Drama Der Flug des Phoenix von Robert Aldrich und in Das rote Zelt, einer sowjetisch-italienischen Koproduktion mit Sean Connery und Claudia Cardinale. In Frankreich spielte er unter anderem einen deutschen Hauptmann in dem Wüstenkriegsdrama Taxi nach Tobruk an der Seite von Lino Ventura und Charles Aznavour und übernahm die männliche Hauptrolle in dem Drama Sonntage mit Sybill, das 1963 den Oscar in der Kategorie Bester fremdsprachiger Film gewann.
Krüger wurde aufgrund seiner nordischen Erscheinung (blonde Haare und blaue Augen) vor allem im englischsprachigen Film gern als Wehrmachtsoffizier des Zweiten Weltkriegs besetzt, beispielsweise in dem All-Star-Movie Die Brücke von Arnheim seines Flug-des-Phoenix-Mitstreiters Attenborough und in der Kriegskomödie Das Geheimnis von Santa Vittoria als Gegenspieler von Anthony Quinn und Anna Magnani. Er erhielt jedoch auch Rollen mit positiven Charakterzügen, die das „gute Deutschland“ verkörpern sollten.
1971 war er Hauptdarsteller des Durbridge-Fernsehkrimis Das Messer. Deutsche Fernsehzuschauer kennen Krüger ebenfalls aus den Reisegeschichten der Fernsehserie Hardys Bordbuch, die bei Radio Bremen in den 1960er Jahren entstand. Ende der 1980er Jahre fand Hardys Bordbuch in der Fernsehreihe Weltenbummler bei der ARD eine Fortsetzung, die bis 1995 produziert wurde.
In den 1980er-Jahren zog sich Krüger zunehmend aus dem Filmgeschäft zurück und widmete sich verstärkt dem Schreiben sowie seiner Sendung Weltenbummler. 2011 stand er nach über zwei Jahrzehnten an der Seite von Dennenesch Zoudé für den ZDF-Fernsehfilm Familiengeheimnisse – Liebe, Schuld und Tod wieder vor der Kamera. Dabei erklärte er, dass er sich nicht ganz von der Schauspielerei zurückgezogen habe, aber wählerisch in Bezug auf die angebotenen Rollen geworden sei.
Schriftsteller
Hardy Krüger (2009)
1970 begann Krüger eine zweite Karriere als Schriftsteller. Er veröffentlichte mehrere Romane, Erzählungen und Erlebnisberichte, in denen er auf seine Erfahrungen als weitgereister Kosmopolit zurückgreifen konnte.
Quelle https://de.wikipedia.org/wiki/Hardy_Krüger
https://en.wikipedia.org/wiki/Hardy_Krueger